Was ist nur aus der Menschheit geworden?

in #deutsch7 years ago

Gutmenschen, Hetzkampagnen gegen alle und jeden und dann die Katzenbildchen-Poster, die sich das Leben schön reden. Da frage ich mich teilweise wirklich, ob es noch Menschen gibt, die ihren gesunden Menschenverstand auch einsetzen.

Auf FB - nein ich will nicht dagegen wettern - aber hier sind nun einfach Millionen Menschen und leider nur ein Teil davon lebt in der Realität. Die anderen sind verblendet oder haben verlernt ihr Hirn einzuschalten. Doch weshalb passiert so etwas? Warum gibt es fast bei jedem Post einen Menschen, der einen Fehler korrigiert, böse Kommentare absetzt oder Ratschläge gibt die mit dem Thema nix zu tun haben. Das ist ja nicht nur im Netz so, also in der Anonymität, sondern auch im realen Leben - nur nicht ganz so extrem.

Fragt einer nach einem guten Italiener, kennt er beispielsweise alle anderen Lokale der Stadt aber weiß nach 20 Kommentaren noch immer nicht, zu welchem Italiener er gehen kann. Also warum redet man aneinander vorbei?

Auch der Neid, die Missgunst nehmen immer mehr überhand und ich verstehe einfach nicht, warum nicht jeder sein Leben leben kann, wie er möchte. Was ist daran so falsch? Warum muss sich jeder in alles einmischen und anderen vorschreiben, was sie zu tun und zu lassen haben?

Vor einigen Wochen bin ich auf Steemit aufmerksam geworden und bin eigentlich überrascht, wie angenehm es hier zugeht. Natürlich werden auch hier einige aus der Reihe tanzen, nur ich habs noch nicht gesehen. Trotzdem frage ich mich tatsächlich, warum das so ist, warum ist die Menschheit so geworden, woran liegt das und merken die das nicht?

Eigentlich schade, weil ein Miteinander doch wichtig ist.

So, das waren meine Gedanken des Tages :) Danke fürs Lesen und ich freue mich über eine nette Diskussion mit euch :)

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Hi :)
ich mag solche Posts, die sich mit unserem gesellschaftlichen Miteinander auseinander setzen. Die gleichen Gedanken, die du so beschreibst, gehen mir auch andauernd durch den Kopf. Wieso bekommt man überall kluge Ratschläge, Weisheiten und Tipps, um die man nicht gebeten hat? Ich kenne das psychologische hinter der Sache nicht, aber ich denke, dass viele dieser Menschen wahnsinnig unsicher sind und sich durch ihr Wissen profilieren müssen, sich selbst beweisen müssen, dass sie etwas Wert sind. Ich nehm mich da auch nicht komplett raus, habe nämlich auch so eine Klugscheißer-Ader.

Ich glaube aber auch, dass die Gesellschaft das in uns hervorbringt. Wir sind auf Wettbewerb gepolt, Wissen ist Macht und Netzwerke/Connections sind auch Macht. Überall müssen wir beweisen, dass wir gut genug sind: in der Schule, in der Uni und im Job und davon hängt (wegen dem Geld) unser Leben ab. Ich denke, das ist uns so sehr ins Blut übergegangen, dass wir gar nicht mehr merken, wann unser Know-How angebracht ist und wann nicht.

Irgendwer hat mal gesagt: "Ratschläge sind auch Schläge", zumindest so lange sie ungefragt gegeben werden. Und ich habe schon viele Situationen erlebt, wo das zugetroffen hat. "Diese neue Frisur steht dir nicht, du solltest sie wieder so schneiden wie vorher", "Du solltest mal eine Therapie machen", "Wenn du dich so oder so ernährst, geht es dir bestimmt besser", ...

In diesem Sinne: vielen Dank für den Post, weiter so und LG - Swanni

Hi Swanni,

ja klar, ich denke jeder hat irgendwo eine solche Klugscheißer-Ader :) in sich stecken. Auch ich bin nicht fehlerfrei. Doch ich finde langsam aber sicher, dass sich die Leute mal wieder auf sich besinnen sollen und das Gehirn selbst einschalten müssen.

Das geht ja in der Schule schon los. Dort müssen die Hefte farbliche Umschläge haben, dass die Kids nicht mehr denken müssen ... so zieht sich das dann durchs ganze Leben.

Auch der Machtkampf beginnt ja schon bei den Müttern. Mein Kind kann das und dies und zeigt dann den anderen Müttern, was ihre Kids nicht können. Das ist doch so sch.. egal, welches Kind was besser kann. Es sind alles Persönlichkeiten, die alle ihre Stärken und SChwächen haben.

Leider ist es aber so, dass Schwächen nicht akzeptiert werden. Nur wer die Stärken zeigen kann, wird auch mächtig oder so....

Eigentlich schade, weil dann nämlich das Miteinander leidet. Diese Ellenbogengesellschaft führt doch eigentlich zu nichts. Arbeiten bis zum Umfallen, nur damit man sich und anderen beweisen kann, was man hat und wie mächtig man ist... was ein Schmarrn :)

Oh ja, diese Ratschläge, auch wenn sie nett gemeint sind, können manchen ganz schön zusetzen. Und ich denke das ist auch ein Grund, weshalb es mittlerweile so viele Menschen mit Depressionen gibt. Sie fühlen sich nicht akzeptiert, sind ausgepowert, weil sie nicht mehr mithalten können und - weil sie vielleicht Schwächen zugegen - haben sie im Alltag und bei der Arbeitssuche Probleme.

Aber ja, was können wir tun? Mit gutem Beispiel voran gehen - mehr wohl nicht :(

LG Stephie