Woher weiß Gruber, dass Wolle ein durchaus brauchbarer Zeuge wäre?
Gruber schüttelte sich fröstelnd in der eisigen Januarluft, als er die nahe gelegene Kneipe sah. Na, im Scharfen Eck werde ich wohl gleich eine ganze Handvoll Verdächtiger finden, brummte er vor sich hin. Zehn Minuten waren seit dem Überfall auf den Geldboten vergangen, vor fünf Minuten waren Gruber und seine Beamten am Tatort eingetroffen.
Der Geldbote, der brutal niedergeschlagen worden war, konnte allerdings keine brauchbare Personenbeschreibung liefern, der Angriff war von hinten erfolgt und der Beraubte hatte nach dem heftigen Schlag auf den Kopf für einige Sekunden das Bewusstsein verloren. Wenn wir nicht wenigstens wissen, ob der Mann groß oder klein, dick oder dünn, alt oder jung war, brauchen wir die Fahndung gar nicht erst rauszugeben, brummelte Gruber einen jungen Streifenbeamten an, der ihm eilfertig ein Funkgerät hinhielt.
Jawoll Herr Inspektor, sagte der junge Beamte eilfertig. Aber wir haben einen Zeugen, der den Täter zwar nicht gesehen hat, aber ausgesagt hat, dass im Moment der Tat der Wirt vom Scharfen Eck vor seine Türe getreten ist. Der Wirt heißt übrigens – Martin Ruzicka, genannt Wolle, ergänzte der Inspektor. Ich weiß, ich weiß. Ist schließlich ein alter Bekannter von mir. Vorbestraft wegen Raubs, Diebstahl und Hehlerei. Ich werd mich mal mit ihm unterhalten.
Kurz entschlossen stapfte Gruber zum Scharfen Eck hinüber und stieß mit einem energischen Ruck die Türe auf. Die warme Luft aus dem Inneren der schummrigen Kneipe schlug ihm wie eine Dampframme entgegen, aber gegenüber der eisigen Kälte draußen war dies eine willkommene Abwechslung. Wolle aber, angesichts der frühen Stunden noch sein einziger Gast, freute sich sichtlich gar nicht, den Inspektor zu sehen und als besonders kooperativ wollte er sich auch nicht erweisen.
Nein, Herr Inspektor, sagte Wolle entschuldigend. Als ich aus der Tür trat beschlug mir die Brille sofort. Ich hab den Mann vielleicht schemenhaft wegrennen sehen, aber bei der miesen Sicht kann ich beim besten Willen keine Beschreibung liefern. Was für ein feiner Zug von dir, Wolle, sagte Gruber leise. Schön, dass du deinen Kumpel nicht verpfeifen willst. Aber dass du ihn auf diese Entfernung sehr deutlich gesehen hast, weiß ich ganz genau.
Woher weiß Gruber, dass Wolle ein durchaus brauchbarer Zeuge wäre?
Antwort auf: Was hat sie zum Selbstmord getrieben?
Die Frau war bis zu diesem Tage blind und wurde nun in einer Klinik im Ausland erfolgreich operiert. Als sie bei der Rückfahrt mit dem Zug durch einen Tunnel fährt, wird es schlagartig dunkel im Waggon, denn während in Deutschland in einem solchen Fall die Lichter angehen, verzichtet man andernorts auf derartigen Luxus. Prompt denkt sie nun, sie sei wieder blind und macht in dieser tiefsten Verzweiflung ihrem Leben ein Ende.
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asmr-austria (Christian)
Da leider diese Serie der Rätselgeschichten nicht auf fruchtbaren Boden gefallen ist, beende ich hiermit diese Serie und löse noch schnell auf.
Vielleicht gehts ja irgendwann mal wieder weiter :-)
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