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in Deutsch Unpluggedlast year (edited)

"Was ist denn nun los? Hast du keine Wolle mehr?", fragte mein Mann erstaunt, als er mich beim Kardieren in der prallen Sonne auf der Terrasse entdeckte. "Doch, aber ich habe auch noch einen ganzen Sack Rohwolle", erwiderte ich mit etwas mitleidigem Blick auf die Böcke, "und es kommt doch bald Nachschub." Sprich: die Lagerware muss raus!
Die Böcke ihrerseits lagen bereits seit Stunden nahezu leblos - eine kreisende Bewegung der malmenden Kiefer ist immer zu erkennen - im Schatten. Wenn die Jungs in ihren dicken Wintervliesen keinen Bock zum Grasen haben, ist ihnen warm. Das Wetter der letzten Wochen rief immer wieder zur baldigen Schur der Schafe auf, damit sollte man aber wirklich warten, bis die Eisheiligen und auch die Schafskälte, die ihren Namen nicht ohne Grund trägt und in diesem Jahr auf den 11. Juni datiert ist, vorbeigezogen sind. Die nach der Schur nackten Schafe können tatsächlich frieren (Lämmer sogar erfrieren), wenn die alten Bauernweisheiten zutreffen. In diesem Jahr taten wir den Schafen wirklich gut daran, ihnen den isolierenden - und damit auch vor Wärme, zudem vor Sonnenbrand schützenden - Pelz zu lassen, denn die 'Kalte Sophie' am 15. Mai brachte am darauf folgenden Dienstag ordentlich Kälte mit sich. Der Wechsel von T-Shirt zur Winterjacke war - zumindest hier im Norden - für zwei Tage obligatorisch!

Aber wenn ich denn schon mal auf der Terrasse stehe, könnte ich doch auch einige Elemente der Wollvorbereitung fürs Spinnen in Bildern festhalten...

Linkerhand ist die Rohwolle nach einer Kaltwäsche ohne Seife zu sehen. Der große Vorteil liegt darin, dass die gewaschene Wolle nicht verfilzt ist. Dieser überwiegt gegenüber dem Nachteil, dass sich doch noch Kotreste in der Wolle befinden und die Spitzen etwas verklebt sind (was aber definitiv besser und leichter in der Handhabung ist, als unbrauchbarer Filz).

Nun müssen als erstes die Spitzen ausgekämmt werden, da verklebte Strähnen in der Kardiermaschine hängen bleiben. Dafür benutze ich nach wie vor Mäxchen's Hundekamm. Man könnte auch einen speziellen Kardierkamm im Fachgeschäft erwerben, der wäre aber noch teurer als Zubehör für die Pflege der geliebten Haustiere... So oder so: Ganz schön anstrengend für die Handmuskulatur...


Anschließend muss die Wolle verzupft werden. Nur gekämmt, sind die Haarbüschel noch zu dick für die handbetriebene Kardiermaschine, die mit ihren feinen Zinken die Wolle in einzelne, parallel aneinander liegende Strähnen ziehen wird.

Die verzupfte Wolle wird nun relativ gleichmäßig unter die erste, die kleinere, Walze geschoben. Diese erfasst die Wollfasern und bietet sie sozusagen der größeren Walze mit den feineren Zinken zur Aufnahme an. Dabei fällt nochmal der verbliebene "gröbste Dreck" aus der Wolle. Das ist beim ersten Kadiergang aber noch nicht so wichtig, zunächst einmal heißt es: Kurbeln!


Sobald die große Walze voll ist (was ich daran erkenne, dass sie keine Wolle mehr aufnimmt, ungeordnete Fetzen an der kleinen Walze hängen bleiben), muss ich das sogenannte Kammvlies mit einer abgerundeten Ahle ganz langsam, Zentimeter für Zentimeter, möglichst als Ganzes von der Walze abheben.


Das entstandene Kammvlies wird noch einmal verzupft und kardiert. Diesen Vorgang wiederhole ich, so dass ich nach drei Kardierdurchgängen ein Vlies erhalte, das ziemlich sauber und zum Spinnen geeignet ist. Um ein einziges "super gutes" Kammvlies von etwa 50 g Wolle zu kardieren, benötige ich etwa eine Stunde. Ist aber auch traumhafte Märchenwolle... ;-)

Die Märchenwolle schlinge ich zu einem lockeren Knoten, dann kommt sie in den ausrangierten Wäschepuff zu ihren über das letzte halbe Jahr entstandenen Geschwistern. Dort wartet sie auf ein Plätzchen am Spinnrad.


Das Spinnen ist (für mich) nun tatsächlich eher eine Winterarbeit. Gemütlich vorm Kamin oder auch mal vor der Glotze, denn ich spinne schon blind...

Diverse Wollstränge mit den Seriennummern "wollweiß", "braun" und "meliert" zieren Haken, Nägel, Stuhllehnen etc. in unseren Wohnräumen, bevor sie zu Knäueln gewickelt werden. Die Wolle muss atmen...

Mit dem Kardieren bei sommerlichen Temperaturen war ich aber doch ganz zufrieden. Zum einen blieb eine ganze Menge Schmutz draußen (so gut kannst du weder waschen noch kämmen, wie so ein Viech Heureste, Disteln und auch Kacke mit sich schleppt), zum anderen schmolz das Wollfett. Dieses ist nicht gleichmäßig im Fell verteilt und ergibt auf weißer Kammwolle mitunter gelbe Flecken. Davon bei Hitze keine Spur - die Wolle war insgesamt leicht ölig, ließ sich sanfter als sonst kämmen und meine Hände waren zart gepflegt, wie ich es nach keiner professionellen Maniküre je erlebt habe.

Und wo ist nun die Winterarbeit? Die liegt am Ende der Produktionsreihe. Das Stricken ist so eine Sache... Drückt mir einfach die Daumen, dass ich den Böckchen-Pullover, an dem nur noch die Ärmel fehlen, zum kühleren Herbst hin tragen kann... ;-)






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18.05.2023


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 last year 

Very impressive 🙂 If you stop the "jumper" now, you could simply say it's an apron. Add a couple of bits of string to tie it around you and you can get baking.

So that your sheep don't get too cold, couldn't you just give them a short hair cut instead of shaving it all off? Can you imagine humans having the same option? "Sorry mate, it's all or nothing".

HoneycardiMonkeyGIF.gif

 last year 

you could simply say it's an apron

I had the same thought :-))

 last year 

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 last year 

An apron made of sheep's wool is rather impractical (at least with my cooking skills): You can only wash the wool by hand... don't know if all the stains disappear... ;-)

Yes, of course. Half a centimetre always remains - I don't dare to shave all the way to the skin, blood is also so hard to wash out... ;-D

 last year 

Ah yes, good points. It would certainly make the apron more colourful but it probably isn't the look you're going for. Perhaps it would work better as a waistcoat... sew up the sides, cut it down the front and hey presto! Then you could knit a cummerbund and you'll be fit for the opera 🙂

 last year 

When the time comes, I will definitely hire you as head fashion consultant!

 last year 

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 last year 

Also Pullover vom eigenen Schaf ist schon cool, oder...? Kardiermaschine bewährt sich? Ich muß zugeben, daß mir insgesamt die Geduld fehlen würde, glaube ich.

Mein Wort-Highlight hier war der "Wäschepuff" ;-)) Ewig nicht mehr gelesen...

 last year 

Ziemlich cool... :-))
Nun Bedarf es natürlich noch der Fertigstellung. Ehrlich gesagt sind es nicht nur der Winter und der gemütliche Sessel vorm Kamin. Irgendwie habe ich nämlich noch zwei Pullover (Industriewolle, pft...) ohne Ärmel im Strickkorb. Und ich fürchte, das liegt daran, dass ich ganz tief im Innern Angst habe, dass die Stücke mit Ärmeln nicht mehr sitzen und ich alles nochmal aufmachen darf... ;-D

Das Maschinchen ist prima. Liebäugle aber schon ein bisschen mit einer elektrisch betriebenen. Ist aber unsportlich, oder?!

Echt? Dann ist das wohl ein norddeutsches Wort, fällt hier täglich. Na gut, nicht täglich, aber immer, wenn ich 'ne Waschmaschine anstelle. "Ist oben noch Wäsche im Puff?"... ;-)

 last year 

"Ist oben noch Wäsche im Puff?"

Ein weiterer Beitrag für "Sätze, die besser nicht aus dem Kontext genommen werden" :D

 last year 

LOL!
Solche Sätze wollte ich immer mal sammeln. Einen hab' ich jetzt schon... ;-D

 last year 

Kann gut sein. Ich verbinde es auch irgendwie mit meiner Oma...

 last year (edited)

Angst [...], dass die Stücke mit Ärmeln nicht mehr sitzen

Poncho, sag ich doch.
;-)

Moin Chriddi,

ein schöner Beitrag!

Wie sehen Deine Vorsichtsmaßnahmen im Hinblick auf Scrapie Risiken aus?

Schon mal überlegt die Wolle vor der Verarbeitung präventiv in 0.3 % hypochloriger Säure 24 Stunden einzuweichen ehe Du sie verarbeitest.

Dadurch liesse sich meinen Recherchen zufolge Prionen sogar abtöten.

Im Tierversuch ist dies mit TSE kontaminierten Kontaktlinsen bei Hamster gelungen - alle Hamster welche das Extrakt der unbehandelten Kontaklinsen gespritzt bekamen erkrankten rund 5 Monate später an der TSE und starben.

Nur mal als Input.

Die hypochlorige Säure kannste relativ einfach auch selber herstellen - aus einer Salzsole mittels Elektrolyse.

Beste Grüße in den Norden und weiterhin viel Spaß.

Bei den Bildern bekommt man Lust auf das Landleben.

Denn in der Stadt fühle ich mich seit längerer Zeit schon nicht mehr wohl.

!invest_vote

 last year 

Danke dir... :-))

Wenn im Bestand Scrapie ausgebrochen ist, merkst du das vor der Schur, versprochen!
In sofern: Nein, keine Vorsichtsmaßnahmen. Habe auch noch nie gehört, dass irgendjemand seine Wolle in Säure legt.

Wir haben ja vor gut 11 Jahren ganz bewusst Stadtflucht (okay, Stadtrand - war auch ganz schön) betrieben und den Schritt nie bereut. Dörfler sind aber auch ein Volk für sich. Du musst aktiv Anschluss suchen, dabei gleichzeitig behutsam sein. Wenn du also dem ersten Schafbauern, dem du begegnest, mit Scrapie kommst, kannst du gleich wieder wegziehen... ;-)

Statistisch sind Run 1 Prozent aller Schafe betroffen.

Insofern schon ein relevantes Thema. Dem Schäfer musst Du eine Lösung für so ein Problem anbieten.

Kannst ja mal mit ein wenig Wolle schauen wie die auf 0.3-0.8% ige HOCL reagiert. Ich denke das wird ihr nicht viel ausmachen PH Wert dabei am besten auf 5-6 einstellen...😇

klasse geschrieben,schöne infos bei
gruß an deine schafis

ich liebe schafswolle-schönes produkt

 last year 

Vielen Dank... :-))
Jo, Schafwolle ist ein einmaliges Naturprodukt! Viele Menschen mögen sie nicht tragen, weil sie "kratzt". Die tun mir leid... ;-)

 last year (edited)

Wow..., finally we are almost getting the output of this whole process after 6 months..., Congratulations for reaching this level..., hopefully the finishing stage wouldn't take more months....?

It's not easy to carry out the whole steps till this stage....and I believe this must be a very special sweater..😊

Few questions...:

If to produce one could take this whole time, I wonder how long it could take to produce many...?

And could this be why these products are very expensive...?

How much does it cost in dollar?

 last year 

Thank you so much for your detailed comment.... :-)

Well, this will not only be a very special sweater - it will be unique, no one else in the world will own one like this.... ;-)
In fact, I'm glad I uploaded the picture of the half-finished product. Now I'm under pressure, in your debt - the sweater will be finished.... ;-D

Because of all the work (starts already with the shearing...) and all the hours that go into such a sweater, no one will produce "many", certainly not for sale. Such a piece is simply priceless. This can only be a hobby, for larger productions the textile industry (also for the processing of wool) was industrialized a long time ago.
You must be an idealist if you want to buy such a piece.
I have seen it already that people sell hand-knitted sheep wool sweaters (only self-knitted, the wool is bought ready processed). Then they take at least 300 USD (but hardly anyone is willing to pay). All the work - from the shorn sheep - you can not even calculate, sorry.

 last year 

Wow, this is interesting to know. I agree, it is more than a special gift.

It will definitely be a lot of work to produce for sale because to produce one is not an easy task.

In a nutshell.., this is just priceless..

 last year 

Es sieht wirklich nach einer entspannenden Arbeit aus (abgesehen von der Tatsache, dass man den ganzen Müll aus der Wolle entfernen muss), ich habe diesen Prozess noch nie live gesehen, tatsächlich habe ich noch nie ein Schaf live gesehen, aber diese ganze Arbeit macht mich neugierig.

Übrigens, werden diese Arbeiten immer manuell ausgeführt oder gibt es industrielle Fabriken für einen massiven Prozess?

 last year 

Jo, die Arbeit ist okay (Spinnen und Stricken sind allerdings deutlich entspannender). So ein bis zwei Stunden kann ich auch gut Kardieren (danach verkrampfen die Hände). Ist ein Hobby und macht Spaß. Geld verdient auf diese Weise niemand mehr. Ganz im Gegenteil: Die meiste Wolle deutscher Schafe wird zum Ausstopfen von Möbeln oder als Dämmmaterial (Dachböden) benutzt. Oder sie landet als Langzeitdünger auf dem Kompost, weil sich die Verarbeitung einfach nicht lohnt. Es ist günstiger, Wolle aus Neuseeland zu importieren, als hiesige zu verarbeiten... :-(

Per Hand betreiben dieses Handwerk nur noch Verrückte als Hobby.
Natürlich ist der Verarbeitungsprozess schon lange industrialisiert.
Hier zwei Bilder von industriellen Kämm- und Kardiermaschinen. Sie sind etwa 200 Jahre alt und stehen im Museum. Vor gut 35 Jahren waren sie aber noch in Betrieb. Damals schloss die letzte Wollfabrik in meiner Heimatstadt, die einst durch Textilindustrie blühte.

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 last year 

Es ist verdächtig, wie es wirtschaftlicher sein kann, das hergestellte Produkt zu importieren, obwohl man das Rohmaterial hat, oder noch schlimmer, sich nicht wenigstens um ein Abkommen zum Export dieses Rohmaterials zu bemühen (vorausgesetzt, man will nicht in die verarbeitende Industrie investieren), ich bin sicher, dass irgendein Land es nützlich finden könnte.

Es scheint, dass sich heutzutage die ganze Welt auf die Rüstungsindustrie konzentriert und nicht auf Dinge, die wirklich Lebensqualität bringen können.

Wenn wir verrückt sind, Dinge zu tun, die wir gerne tun, auch wenn sie für andere irrational erscheinen, dann sind wir glücklich verrückt. 🙃

 last year 

Wenn wir verrückt sind, Dinge zu tun, die wir gerne tun, auch wenn sie für andere irrational erscheinen, dann sind wir glücklich verrückt.

Espero que no te importe que imprima este refrán y lo pegue en mi espejo.... :-))

Für Deine Schafwolle hätte ich hier Abnehmer - natürlich nur in Bioqualität... ;o)

Meist wird sie für den Rücken verwendet, besonders wenn es im Winter kalt ist...

 last year 

Hier ist alles besiegelte Bioqualität.
Nur meine beiden Böcke erhalten "normales" Schaffutter. Vorsichtsmaßnahme (gegen das Bio-Siegel auf der Keule)... ;-D <-- Scherz... ;-)

Die Chance, dass einer von beiden betroffen ist liegt vermutlich bei 1 zu 50.

Ich würde mal schauen ob hypochlorige Säure mit weniger als 1% Konzentration der Wolle schadet oder deren Qualität mindert. wenn nicht, dann würde ich sie bei Schafen unterhalb eines Alters von 2Jahren durchaus einsetzen.,😜

 last year 

Wow, jetzt verstehe ich, was du gemeint hast, als wir über Kleidung gesprochen haben. 😊
So ein langer Prozess, aber das Ergebnis ist einzigartig! Und ich hatte noch nie zuvor Schafwolle in einem solchen Zustand gesehen (als 'traumhafte Märchenwolle' 🤩).

Wenn es um Schafe und Wolle geht, denke ich immer an meine Kindheit, als es im Dorf meiner Großeltern eine einzelne Frau gab, die mit riesigen Scheren Schafe scheren konnte. Ich habe sie immer bewundert und hab sie wegen ihrer außergewöhnlichen Fähigkeiten als Zauberin gesehen.

 last year 

Hihi, ja, wir sprachen über nachhaltige Kleidung. Witzig, ich habe bei einem kurzen Gespräch heute Morgen daran gedacht: Ich habe seit über 10 Jahren sehr gute Gummistiefel. Die haben mal ~200 € gekostet. Ich pflege sie sehr gut und so sehen sie nach dem Putzen immer noch aus wie neu. Ein Helfer im Stall kauft sich jedes Jahr billige Stiefel für ~20 €, der Schrott hält wirklich nur ein Jahr. Und? Wer ist günstiger davongekommen?!

Danke! Ja, ich bin selbst ganz stolz. Ist sehr, sehr viel Arbeit, klar. Aber solange es Spaß macht, ist es ein schönes Hobby mit einzigartigem Resultat... 😊

Oh ja, alte, weise Menschen, die Traditionen pflegen, sind wie Zauberer. Zumindest gelingt es ihnen, jemanden mit ihren Geschichten und Fähigkeiten zu verzaubern.
Ich würde es auch gern einmal sehen, wie ein Schaf mit großen Scheren frisiert wird. Wir schmeißen demnächst wieder den "elektrischen Rasierer" an... 🤷‍♀️

 last year 

der Schrott hält wirklich nur ein Jahr.

Vor allem finde ich, dass dies eine unsägliche Materialverschwendung ist. Für das ganze billige Zeug, was da so produziert wird und nur von zwölf bis Mittag hält, braucht's ja auch Material. Würde dies gleich für langlebige Dinge verwendet, wären wohl einige Ressourcen weniger beansprucht.

 last year 

Also die Märchenwolle sieht ja wirklich märchenhaft aus. :-)

Der bisher fertige Teil des Böckchen-Pullovers ist doch schon sehr ansehnlich. Könnte man auch schon als Schürze verwenden. ;-)
Hast du dir das mit dem "Kopfloch" so ausgedacht, oder macht man das beim Pulloverstricken immer so? Ich hätte gedacht, dass man Vorder- und Rückseite des Pullovers getrennt macht und dann zusammenfügt. Oder rundherum und dann oben irgendwann ankommt...

Wenn du mittlerweile schon blind spinnen kannst, musst du ja schon ziemlich viel geübt haben :-))

 last year 

Danke... :-)
Den Teil mit der Pinzette habe ich aber auch diskret weggelassen - muss ja nicht für völlig bescheuert erklärt werden... ;-)

Hihi, die Schürzenidee hatte der Gorilla auch. Ich bereue es bereits, das halbfertige Teil eingestellt zu haben. Als nächstes gibt's nur noch Modell-Fotos von Paris, wo mein Label getragen wird... ;-)

Ich habe in zwei Teilen gestrickt. Das Kopfloch (nennt man sonst auch Ausschnitt...) ist entstanden, nachdem ich die Schultern schon mal zusammengenäht habe, um zu schauen, ob der Pullover überhaupt passen könnte. sah irgendwie so klein aus (obwohl die Maße stimmten). Ungewöhnlich klein. Schrumpfwolle...

Naja "blind" bedeutet ja nicht ganz blind. Einfach nur, dass das Spinnen nicht mehr die volle Konzentration beansprucht und nur noch immer mal ein kurzer Blick nötig ist. Z.B. wenn ein Gnubbel durch die Finger gleitet. Obwohl - welcher Gnubbel?... ;-D
Nee, ist natürlich immer noch ein Naturmaterial, dass auch ziemlich unregelmäßige Fadenstärke ausmacht. Aber genau das macht einen handgemachten Schurwollpulli auch aus, finde ich.
Und ich habe tatsächlich auch viel geübt. Ging - mit dem neuen Spinnrad - aber recht flott, in den Rhythmus zu kommen.

 last year 

Pinzette

Mit der Pinzette in der Kardiermaschine?! Es reicht, wenn ich mir das vorstellen darf ;-)
Aber wie gesagt, das Ergebnis ist schon Top - also soweit ich das als Laie beurteilen kann. Und das zählt ja letztlich.

nennt man sonst auch Ausschnitt.

Gröl..., manchmal kommt man auf die einfachsten Dinge nicht ...

Ja, Naturmaterial bleibt es ja auch, wenn es märchenhaft hergestellt wurde :-)
Irgendwann wirst du uns ja das fertige Produkt präsentieren - muss auch nicht unbedingt in Paris sein ;-) .

 last year 

Die Pinzette nicht in der Kardiermaschine, sondern auf den Wollsträngen. Immer mal aufhören zu kurbeln und rauspicken, was nicht an den Zinken hängegeblieben ist... 🫣

 last year 

Liebe Chriddi,

danke, dass du uns diesen Prozess einfach erklärt näher gebracht hast! Ich freue mich immer, wenn ich etwas über diese "altertümlichen" Tätigkeiten lernen kann. Und lustige neue Wörter gibt's gratis dazu ;)

Ich habe da übrigens eine weitere Geschäftsidee, wieder für die Städter mit Landsehnsucht, hehe: Workshops im Wolle Kardieren! Man bräuchte natürlich ein paar Maschinen mehr, aber so gemeinsames Kämmen und Zwierbeln und Kurbeln und Stricken wäre doch nett, oder nicht? Ich teste das auch mit dir, wenn's sein muss ;)

Grüßchen!

 last year 

Gerne, gerne...
Dies ist sogar bereits der zweite Post zum Kardieren, nur diesmal detaillierter. Zur Schur und Wäsche der Wolle sowie den ersten Spinnversuchen gibt es auch schon welche. War die kleine, leicht ironische Serie "Ich mach jetzt ganz groß in Wolle"... ;-D

Die Landsehnsucht der Städter vergessen wir wirklich oft (nee, ich eigentlich nicht, sage alle drei Tage zum Bauern, er soll die Urlauber in den Stall lassen, da für die das Melken ein Event ist). Am Himmelfahrtswochenende war es so schön zu beobachten, dass Kinder glückselig auf der Weide mit den nicht sehr zutraulichen jungen Auen (die Einjährigen) standen und versuchten, das Schaffutter, das ich in bedruckte Tüten gefüllt hatte, an den Mann das Schaf zu bringen. Hat dann auch geklappt - die Eltern hatten ziemlich lange Ruhe. Ich habe dann erst gestern Abend etwas nachgelegt - Schafe können sich auch überfressen... ;-D

Och ja, so'n bisschen Kardieren und Spinnen... Selbstverständlich mit didaktisch gut aufbereitetem Vortrag, damit ich den Kloochschietermodus nicht vollständig ablegen muss... ;-)

 last year 

Ach guck, dann ist die Lektüre fürs Wochenende ja gesichert, sehr schön!

Ich kann's mir bildlich vorstellen, wie am Ende alle selig waren, hehe.

Ja genau! Dann ist auch wirklich für jeden was dabei uns am Ende sind wieder alle selig, super! 😁

 last year 

Until now, I have never seen a complete cycle of making things from wool. It's really impressive. I think you should start your own brand of completely handmade woolen clothes :) (After these words, you must have imagined how much it will be necessary to knit and wanted to kill me :) )

 last year 

Haha, I just take your suggestion as a very, very big compliment - how could I hate you for that?!... ;-)

I have now "presented" the whole process to you in many small parts. Maybe the spinning in detail is still quite interesting (how does the fairy tale wool now become a thread with which you can make textiles?). Let's see. Maybe in winter... ;-)

By the way, congratulations on your wedding anniversary. And best wishes to your wife. When I'm in charge of a post of my own (which happens rarely enough), I unfortunately hardly have the time or the leisure to comment elsewhere. I'm sorry for that. But at least I still read everything I vote.... ;-)

 last year 

By the way, congratulations on your wedding anniversary. And best wishes to your wife.

Thank you :)

When I'm in charge of a post of my own (which happens rarely enough), I unfortunately hardly have the time or the leisure to comment elsewhere.

I have a similar problem now. I don't have much time to comment, but I also read everything I vote for. Sometimes I want to sit down and write something really interesting, but there is also a lack of time for this, because today I have to publish a contest, tomorrow a magazine, the day after tomorrow a report, etc.

I understand the importance of contests and moderation and various organizational processes. This is all necessary for the development of the platform. But sometimes I just want to write because it's interesting. That's why I stopped holding one contest and I'm thinking how to unload my schedule more.

But here I was framed by my work. I was assigned a new project (which most likely will not be implemented) and now I have even less time.

 last year 

As long as Steemit doesn't rule your life, everything is fine....

Oh yes, I really miss the spontaneously written posts (simply because they are interesting or you feel that the author felt like writing them at that exact moment). They only make up a fraction of the posts now. Contests as "homework to be done" still bore me... 🤷‍♀️

 last year 

As long as Steemit doesn't rule your life, everything is fine....

You are right. I think this is what caused a lot of talented people to leave the platform. They took on too many responsibilities.

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