Liebe Chriddi,

es hat ein bisschen gedauert, bis ich begriff, dass es in denem exzellenten Text nicht um eine allgemeine Gesellschaftskritik geht. Und dann hatte ich Gänsehaut und bin nun sehr froh, dass ich in meiner sicheren kleinen Luftblase all dieses Gemetzel nicht mitbekommen habe und auch heute noch nur einen sehr gefilterten Einblick in das Geschehen auf dem Steem habe, weil ich nur gelegentlich mal vorbeigeschwommen komme, gezielt dorthin, wo die letzten Erzählenden sind. Außerdem scheint es mir, als versuchtest du mit dieser Community hier möglichst viel von der "guten alten Zeit" zu bewahren, das weiß ich nun ebenfalls mehr zu schätzen.

Mir waren die Perlen schon immer egal, mir ging es immer nur darum andere mit meinen Geschichten zu erfreuen, in Austausch zu kommen und vielleicht auch ein bisschen Anerkennung zu erhalten, allerdings bevorzugt in Gedanken oder im Herzen.
Ich musste gerade an unsere unzähligen Sonntagabende in Werners Kneipe denken. Auch dort waren sicherlich immer ein paar Fische, die wussten, dass man sich dort ein gutes Zubrot verdienen konnte, aber man musste trotzdem noch etwas dafür tun. Und es war immer schön, niemals langweilig.
Du weißt, für mich hat der Steem auch offline stattgefunden. Und vielleicht wird mir gerade das Herz schwer, weil es auch das nicht mehr gibt.
Es macht mich traurig, wenn ich bedenke, wie die Gemeinschaft im Allgemeinen in den letzten Jahren gelitten hat, online wie offline. Es ist vielerorts still und distanziert geworden. Ich wünsche mir, dass es eines fernen Tages wieder anders zugeht auf der Welt..