Charlottesville! - Meine Meinung - Sehen wir Weimarer Verhältnisse und das Ende der USA? Ist Trump wie Hitler oder wie Hindenburg?

Deutsche Exporte

Warum sieht der politische Straßenkampf in den USA eigentlich wie ein Import aus Deutschland aus? Die Antifa kämpft gegen Neonazis mit Hakenkreuzfahnen. Zwei Ideologien mit deutschen Wurzeln und deutscher "Ästhetik" kämpfen gegeneinander. Bei der Frage, warum dies so ist, wird vor allem Donald Trump die Schuld gegeben. Und ich leugne auch nicht, dass die Vorgänge zum Teil mit seiner Ungewöhnlichkeit zusammenhängen. Er macht zwar im Amt fast alles, wie es auch seine demokratischen und republikanischen Vorgänger gemacht haben, aber seine unorthodoxe Art des Wahlkampfes hat so viele Hitlervergleiche erzeugt, dass sich die Spannung in der amerikanischen Gesellschaft in einem Nachspielen der Weimarer Verhältnisse zu entladen scheint.

Aber die Spannung selbst ist nicht Donald Trumps Schuld, dafür ist sie nicht neu genug. Ich würde so weit gehen zu sagen, dass die letzten Jahrzehnte den Nährboden für echte und nicht nur für „ästhetische“ Weimarer Verhältnisse gebildet haben. Der amerikanische Staat der letzten 150 Jahre hat nur noch den Namen mit dem Staat gemein, den die Gründerväter sich ersonnen hatten. Die Gründerväter der USA waren Deisten und als solche der Philosophie der Aufklärung verschrieben. Die Väter des Progressivismus hingegen waren Anhänger des deutschen Idealismus, also der schlimmsten Philosophie des 19. Jahrhunderts. Und wenn ich Idealismus sage, dann meine ich weniger Kant, als vielmehr Fichte, oder wie die Amerikaner sagen „Fickte“, und Hegel, oder „Hey girl“. Diese kann man mit Recht als die Vordenker aller politischen Irrtümer des 20. Jahrhunderts betrachten, seien sie nun sozialistischer oder nationalistischer Art. 

Horace Mann

Der Name des Mannes, der den Idealismus in den USA zur führenden Philosophie machte, war Horace Mann. Er brachte das preußische Schulsystem in die USA, das bis heute kaum reformiert worden ist. Das amerikanische Volk gleicht also dem preußischen Volk in seiner Art zu denken, da in den Schulen die gleiche Art zu denken gelehrt wird. Und diese Art zu denken, mit ihrer Autoritätshörigkeit und ihrem Mangel an Kritikfähigkeit , ist den Lehren des Sozialismus und des Nationalismus sehr entgegenkommend, wie dies ein Blick auf die Verfasstheit der preußischen Gesellschaft zeigt. 

Daher haben die USA sich im Laufe der Jahre auch immer mehr so verhalten, wie Preußen im alten Europa, gerade auf dem Gebiet der expansionistischen Außenpolitik, sich verhalten hatte. Und wie Preußen mit dem Ende des Kaiserreiches mehr oder weniger endete, so sind die USA vielleicht gerade in der Endphase ihrer Existenz. Da die Ereignisse der letzten Jahrzehnte, die Kriege, die zerbrochenen Hoffnungen und die Wirtschaftskrisen die USA immer weiter destabilisiert haben macht es Sinn, dass die heutigen Menschen, die im preußischen Geiste erzogen wurden, genauso reagieren, wie es die echten Preußen einst taten als sie den Krieg und ihr Kaiserreich verloren. War Obama nicht ein Präsident der enttäuschten Hoffnung nach einem traumatischen Krieg, wie Friedrich Ebert und ebenso ein Präsident durch dessen Amtszeit sich eine nie enden wollende Wirtschaftskrise zog? Ist also Trump nicht Hitler, wie ihm seine Gegner nachgesagt haben, sondern Paul von Hindenburg? Kommt dann nach ihm der amerikanische Hitler? Oder hat der Vergleich irgendwo in dieser Kette seine Grenzen, weil die Geschichte sich nicht an Äußerlichkeiten halten muss? 

Vielleicht endete der Wert des Vergleiches auch bereits, als er über das Schulsystem hinausschoss, und die Ähnlichkeiten sind wirklich nur äußerlich und jede weitere Spekulation ist Blödsinn. Was sind eure Einschätzungen?

Zum preußischen Ursprung des amerikanischen Bildungssystem empfehle ich dieses Video, welches auf einem Kapitel aus John Taylor Gattos Buch basiert:

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