Sonntagsphilosoph - Oder: Wer bin ich, wer werde ich sein?
Oft sind wir gefangen in unserem eigenen kleinen Mikrokosmos. Unser Denken und Handeln ist vorbestimmt durch äußere Einflüsse und Erfahrungen, die wir in unserem bisherigen Leben gemacht haben. Die Schranken und Hürden, welche unser Handeln mitbestimmen, setzen wir allerdings oft selbst.
Inspiriert durch ein Posting von @asperger-kids zum Thema asiatische Einflüsse auf die eigene Handlungsweise möchte ich versuchen zu verstehen, warum ich bin wie ich bin, und wer ich möglicher Weise sein werde.
Wie Rachel in ihrem Blog geschrieben hat, hat sich die Verhaltensweise ihres Mannes durch den Aufenthalt in Asien verändert. Solche Veränderungen erfahren wir alle aus unterschiedlichen Gründen. Der eine reist viel, der andere wechselt jährlich den Arbeitgeber, manche werden schwer krank oder treten ein großes Erbe an. Diese Veränderungen in unserem Leben sorgen für neue Einflüsse, welche sich auf unser weiteres Leben auswirken.
In meinem Leben stand ich schon viele Male vor der Entscheidung, welchen Weg ich einschlagen werde. Diese Entscheidung hab ich nicht immer bewusst getroffen. In vielen Fällen war ich noch nicht einmal aufmerksam genug, um die getroffene oder zu treffende Entscheidung überhaupt wahrzunehmen. Dennoch sind aus diesen Entscheidungen auch neue Erfahrungen und neues Wissen erwachsen, was mein weiteres Leben nachhaltig beeinflusst hat. Je mehr ich schreibe, desto mehr verstehe ich, dass ich nicht alle Weggabelungen auf der Straße meines Lebens sehen kann - weder jene, die ich bereits gegangen bin, noch die, die noch vor mir liegen. Ich weiß allerdings, dass ich bewusst immer wieder neue Wege gehen möchte. Nur dadurch kann ich mich weiterentwickeln, neue Denkweisen annehmen und neue Verhaltensmuster lernen.
Bin ich mit mir zufrieden? Fühle ich mich wohl in dieser Welt? Kann ich dies ändern? Will ich überhaupt etwas ändern? Darum geht es zum Glück nicht. Es geht nicht darum, wie gut es mir geht, sondern wie schlecht oder gut es mir ginge, wenn sich nichts in meinem Leben ändern würde oder sich nie etwas verändert hätte.
Auch eine einsetzende Stagnation ist eine Veränderung. Es verändert sich die Geschwindigkeit, in der ich mich weiterentwickeln kann. Nicht jeder möchte etwas in seinem Leben ändern. Dies wird meiner Meinung nach aber über längere Zeit zu Unzufriedenheit führen. Auch dies ist eine Veränderung.
Wer war ich also? Ich war @splatmat 1.0 und hab mich weiterentwickelt.
Wer werde ich sein? Ich werde immer @splatmat bleiben, in Zukunft allerdings mit mehr features, bugfixes und selbstverständlich auch mit neuen bugs.
Das Leben verändert uns und je mehr verschiedene äußere Einflüsse wir zulassen, desto vielfältiger entwickeln wir uns. Wir können immer der ewig Gestrige bleiben oder in die Zukunft blicken. Erkennt eure Fehler und lernt daraus. Schaut auf eure Erfolge zurück und zieht eure Schlüsse. Lernt Neues kennen, erkundet die Welt und ihre Bewohner und verändert euch bewußt oder unbewußt. Freut euch auf die Veränderung, auch wenn ihr noch so zufrieden mit euch seid.
Ich schließe mit einem Dankeschön an Rachel ( @asperger-kids ) für die inspirierenden Worte und wünsche euch allen einen schönen Rest vom Wochenende.
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splatmat