Fester Boden unter den Füßen - oder: Es darf getanzt werden! / Firm ground under our feet - or: It's time to dance!
english below...
Da war es die ganze Zeit, dieses Ärgernis – und gleichzeitig ganz praktisch: in einem Raum ohne Fußboden konnte man recht bequem und wettergeschützt Sägen, schleifen, lackieren… Der Dreck, den man dafür permanent im ganzen Haus verteilte, gab oft Grund zum Fluchen und Verzweifeln.
Den Plan, in diesem Raum, dem zukünftigen Eßzimmer, im Gegensatz zu den übrigen Zimmern, einen Trockenestrich aufzubauen, hatten wir zeitig gefaßt. Allerdings war immer irgendetwas wichtiger, mußte zuerst erledigt werden, ein Material nicht lieferbar oder schlicht keine Zeit.
An diesem Wochenende sollte der leidige Zustand nun ein Ende haben und ein ordentlicher Fußboden im wahrsten Sinne des Wortes „aus dem Boden gestampft“ werden…
Apropos Boden: der Untergrund bestand aus gewachsenem Boden – das Haus ist ja nur teilunterkellert – und einer Schicht Sand. Plus „Zeug“. Also Steine, Schotter, Putzreste und Millionen Spinnentiere ;-)) Den haben wir zunächst mit einem Rieselschutz abgedeckt, damit die Trockenschüttung einigermaßen homogen bleibt.
Letztere, Perlit ES von Bachl, wurde händisch aufgebracht. Jeweils zwei Reihen angehäufelt, mit Abzugsschienen ausgerichtet und dann aufgefüllt und abgezogen. Sobald eine geschlossene Fläche fertig war, haben wir diese mit einer zusätzlichen Trittschalldämmung belegt. Die bis zu diesem Punkt erwartete erhebliche Staubentwicklung blieb zu unserer Überraschung aus. Ja, es gab etwas davon, aber bei weitem nicht in dem Maß, wie ich es an frühere Erfahrungen erinnerte. Eine Nachfrage beim Hersteller ergab dann auch, daß mittlerweile Staubbinder mit eingearbeitet werden.
Auf die Dämmfolie, die in Konsistenz und Verarbeitung an Moosgummi erinnert, kamen dann OSB-Platten (oder wie @don-t sagen würde: Schnippelholz ;-)). Ich mag das Zeug wirklich gerne, weil es sich gut einbauen läßt und eben nicht diesen elenden, feinen Gipsstaub verursacht wie Rigipsplatten. Außerdem ist das Material natürlicher und atmungsaktiver, was mir in einem Altbau wichtig erscheint. Wir haben übrigens ein wunderbares Raumklima. Das soll erhalten bleiben!
Die Platten haben wir verklebt und verschraubt. An einigen Stellen brachten wir Gewichte auf, damit sich der ganze Boden „setzen“ kann. Das Granulat wird sich in den nächsten Tagen verdichten und eine feste und tragfähige Schicht bilden. Ausdrücklich empfohlen wird sogar „flächiges Begehen“. Ich schätze, Tanzen ist auch okay ;-)))
english version:
It was there all the time, this annoyance - and at the same time very practical: in a room without a floor, you could saw, sand and paint quite comfortably and protected from the weather... The dirt that was permanently spread all over the house was often a reason to curse and despair.
We had planned early on to install a dry screed in this room, the future dining room, in contrast to the other rooms. However, something was always more important, had to be done first, a material was not available or there was simply no time.
This weekend, we wanted to put an end to this sorry state of affairs and get a proper floor in the truest sense of the word...
Speaking of the floor: the subfloor consisted of natural soil - the house only has a partial basement - and a layer of sand. Plus ‘stuff’. So stones, gravel, plaster residue and millions of arachnids ;-)) We first covered this with a trickle protection layer so that the dry fill would remain reasonably homogeneous.
The latter, Perlit ES from Bachl, was applied by hand. Two rows at a time were heaped up, aligned with levelling rails and then filled in and levelled. As soon as a closed surface was complete, we covered it with additional impact sound insulation. To our surprise, the considerable amount of dust we had expected up to this point did not materialise. Yes, there was some, but nowhere near to the extent that I remembered from previous experiences. An enquiry with the manufacturer also revealed that dust binders are now being incorporated.
OSB boards (or as @don-t would say: snipped wood ;-)) were then placed on top of the insulating film, which is reminiscent of foam rubber in terms of consistency and processing. I really like this stuff because it's easy to install and doesn't create that miserable, fine plaster dust like plasterboard. The material is also more natural and breathable, which I think is important in an old building. Incidentally, we have a wonderful indoor climate. We want to keep it that way!
We glued and screwed the boards together. We applied weights in some spots so that the whole floor can ‘settle’. The granulate will compact over the next few days and form a firm and stable layer. It is even expressly recommended to ‘walk all over the surface’. I guess dancing is okay too ;-)))
Ah, I see! This might be why I hadn't seen your post in a while. House construction can be incredibly demanding and exhausting.
I must say, your method of building the floor is quite unique and involves many steps. It's certainly a lot of hard work!
I noticed the red bricks on the wall, which is a traditional and robust construction technique, reminiscent of the way houses are built in my village. I'm sure that once all this work is done, your home will be absolutely stunning.
Yes, it's time-consuming and I'm sure many other things suffer as a result: but things will soon be a little quieter again once the move has been completed. The work won't stop, but the time-consuming shuttling will be over.
Mega cool, das gibt einem doch gleich ein ganz anderes Gefühl wenn dieser Raum nun auch endlich näher an seine angedachte Bestimmung rückt.
Und ja Schnippelholz oder OBS-Platte der Don kennt auch diese Bezeichnung, er hat schließlich mal im Namen einer sehr renomierten Großschreinerei die Italienische Industrie-Wand und Deckenbautruppe geleitet, allerdings haben wir ausschließlich OWA-Decken
...hehe und genau diese Rigipsplatten in Form von Trennwänden und Brandschutzwänden eingebaut. Mit OBS durften wir da nie bauen ;)
Das kenne ich: ist Luxus, sowas selber entscheiden zu dürfen!
Schöne Bilder. Wenn ich diesen Fußbodenaufbau sehe fühle ich mich zurück versetzt in die Zeit vor 2000, als ich noch diesen "Perlitstaub schlucken durfte", denn von der Produktion, dem Expandieren, bis zur sackfertigen Ware ist nicht alles staubgebunden. Das gehört mit zum Produktionsprozess, daß an vielen Stellen der Staub abgesaugt, und wie die hier verwendetete Perlitkörnung, beim Füllvorgang in die Säcke, mit einem Staubbindemittel besprüht wird. Der Fußbodenaufbau hat sich nicht geändert. Ich denke, daß die Folie (Rieselschutz), auch zugleich die Funktion der Dampfsperre übernimmt, gegen die aufsteigende Feuchtigkeit aus dem gewachsenen Boden. Erstaunlich ist die Standfestigkeit der verdichteten Perlitschüttung, auch bei großen Schütthöhen, die sich durch die rauhe Oberfläche und Verzahnung der Perlitkörnung einstellt.
Das Zeug ist faszinierend! Wir hatten 150 ltr. große Säcke - und ich trage die mit einer Hand! Das wiegt nix! Verglichen mit Katzenstreu, die teilweise echt was auf die Waage packt, federgewichtig... Und die Körnung ist so schartig und porös, daß sich die einzelnen Teilchen unter Belastung verzahnen und verkeilen und einen stabilen Unterboden bilden.
Unsere Schütthöhe lag übrigens bei durchschnittlich 6 cm. Wenn es mehr als 8 cm geworden wären, hätten wir in einem Zwischenschritt manuell verdichten müssen.
Und ja, die Rieselfolie ist eine sogenannte Feuchtevariable Dampfbremse. Ich wollte keinen hermetischen Abschluß, sondern Atmungsaktivität und einen gesunden Austausch von Feuchtigkeit, je nach Außentemperatur.
My first time seeing this type of flooring…the light blue stuff on the floor, what is it?
There are two types of insulation involved: the light green foil between the dry fill and the slab covering - this serves to reduce the impact sound when walking on the floor, and the light blue strip at the edge of the floor between the wall and the edge of the floor slab - as the slabs are laid ‘floating’, i.e. movable on the fill, the sound bridge to the wall is interrupted by the edge insulation strip.
Ok ma’am.. thanks
It sounds like quite an intense but rewarding project! Working with dry screed and OSB boards definitely seems like a practical choice, especially for maintaining the natural indoor climate of an old building. The meticulous process you described, from preparing the subfloor to ensuring everything is aligned and soundproofed, shows a great balance between function and care for the home environment. And who knows, maybe that floor will even inspire a dance or two! How long did it take to complete the project?
This floor? 10 hours splitted on two days. We are elderly people ;-))
Perfekt, bin immer wieder fasziniert, was für Materialien es doch alles gibt... und irgendwie für jeden Zweck was Passendes. Wenn ich so den Kommentar von jochenpaul lese, ist das Material aber nicht mal neu, sondern allenfalls verbessert.
Auf den Bildern mit den Zwischenständen sieht es allerdings teilweise doch recht wellig aus. Habt ihr das ohne großen Aufwand glatt bekommen? Ist sicher nicht so gut, wenn det Schnippelholz in der Luft hängt ;-)
Ach, aber eigentlich gehe ich davon aus, dass ihr das schon richtig macht!
Super! Bin richtig stolz auf euch. :-D
Sind wir auch ;-))
Wellig war nur die Trittschalldämmung. Die ganze Zeit! Ganz unhandlich und sperrig, wenn sie ständig versucht, sich nach dem Auslegen gleich wieder aufzurollen... Sollte man vielleicht beim nächsten Mal als Platten kaufen und nicht als (preiswertere) Rolle. Man lernt halt nie aus.
Ansonsten hängt nix in der Luft. Der Boden arbeitet, das merkt man. Läuft sich gut, die Übergänge zu den angrenzenden Räumen haben gut geklappt. Für Laien voll prima!
Das denke ich auch.
Ich bin aktuell auch wieder am Werkeln. Nach dem schönen Wetter der vergangenen Wochen, in denen eher Baden angesagt war,
musskann ich mich jetzt wieder der Gartenhütte widmen. Eine Seite wartet noch auf neue Farbe...Gut Ding braucht Weile.
Ergebnis kann sich doch schon sehen lassen 👍
Weiterhin viel Erfolg bei eurem Projekt Haus.
Danke ;-)) Wir geben alles.
We did this at my mother's house about six years ago, and it was a long process. Took us forever, but the finished product was worth it. I'll have to ask if she's danced on it since.
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I am almost certain that one simply MUST dance on such a large, smooth and open surface!