RE: Woher kommt die Angst und Ablehnung gegenüber Kryptowährungen
Erkläre mal einem Bauer um 1900 herum, daß es jetzt Fuhrwerke gibt, die ohne Pferde, Ochsen oder Esel fahren. Der steigt ebenso aus, wie heute jemand, dem man versucht zu erklären, daß BitCoin niemandem gehört. Das geht nicht in den Kopf, weil alles irgendwem gehören muß.
Zurück zum Auto im Jahre 1900: Niemandem wäre es gelungen, die kritische Masse davon zu überzeugen, daß das Auto die Zukunft ist. Jeder, der gegenteiliger Ansicht war, hatte alle Argumente auf seiner Seite, nämlich daß das nur ein Spielzeug für Reiche sei, daß es das Verkehrsaufkommen nicht bewältigen könne (Skalierung), daß es keine Mechaniker, keine Straßen, keine Nachfrage - ja nicht einmal Tankstellen gäbe. Was will man da noch sagen? Nichts. Wer nicht mit der Zeit geht, vergeht mit der Zeit.
Mit BitCoin ist eine neue Ära angebrochen, und es wird eine massive Verschiebung von Macht und Reichtum stattfinden. Das Internet hat schon so manche Pyramidenstruktur eingeebnet, wie etwa die Post, dann die Telekommunikation, den Einzelhandel usw.
Nun kommt die Blockchain und läutet die zweite Runde ein. Diesmal sind die Banken dran. Die werden sich natürlich bis zum Schluß wehren, und es wird häßlich werden. Dagegen anzukämpfen halte ich für Gefährlich und unnötig. Die besten Revolutionen sind nicht die, die das Establishment gewaltsam hinwegfegen, sondern die, die ein besseres Modell bieten und das Establishment überflüssig machen.
Sich davon abwenden, statt dagegen anzukämpfen scheint mir in diesem Fall geboten. Sollen die doch ihr Fiatgeld behalten, wenn es sie glücklich macht. Es wird irgendwann keiner mehr nutzen, und dann ist es tot.
Ich ziehe immer gerne den vergleich zum Internet, von dem alle am Anfang auch nur dachten, dass es technische Spielerei und Blödsinn ist.
Danke für deinen Kommentar (der länger ist als mein post)
Klar. Im Jahre 1990 brauchte niemand Internet. Kaum jemand kannte es, und jeder war bis dahin ohne ausgekommen. Heute haben wir 28 Jahre später, und heute hat jeder Internet. Und selbst die Zurückgebliebensten, die sich nach wie vor Hartnäckig weigern, benutzen täglich das Internet, ohne es zu wissen.
Mit Kryptowährungen erleben wir eine Neuauflage davon. Am lautesten schreien derzeit die, die keine Ahnung haben, was Kryptowährungen überhaupt sind. Dirk Müller, Max Otte, Thorsten Schulte, Peter Schiff, usw. Die hohlen Phrasen kommen nicht nur aus hohlen Köpfen. Hier ein Beispiel: Analyse des Artikels von Thorsten Schulte auf Locus Money
Doch das Leben bahnt sich seinen Weg, wie es so schön heißt. Der Geist ist aus der Falsche, und die Dummschwätzer werden es nicht aufhalten können, denn obwohl BitCoin in Europa hauptsächlich ein Spekulationsobjekt ist, ist es in Entwicklungsländern eine Möglichkeit, etwas Eßbares auf den Tisch zu bringen. Drei Milliarden Menschen auf der Welt haben keinen Zugang zu Bankdienstleistungen. Die werden diese Entwicklungsstufe ebenso überspringen, wie sie das Festnetz übersprungen haben. Ein Handy hat heutzutage jeder. Und das ersetzt nicht nur das Festnetz, sondern mittlerweile auch eine Schweizer Bank.
Western Union wurde längst durch 500 Zeilen Python-Code ersetzt. Die haben es nur nicht gemerkt. Das heißt für Western Union: Entweder sie satteln auf diese Technologie um und gehen drastisch mit den Preisen runter, oder sie werden vom Markt verschwinden. Die neue Technologie zwingt Western Union, sich zu entscheiden, ob es Blockbuster bleiben oder Netflix werden will.
Wer nicht mit der Zeit geht
vergeht mit der Zeit
Sehr interessante Antwort, sehe ich genauso und ich liebe den Spruch : "Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit"