Askese und Ekstase [3]: Aufmerksamkeit

in #deutsch7 years ago

tl;dr

  • Aufmerksamkeit ist ein knappes Gut - Georg Franck: Ökonomie der Aufmerksamkeit
  • Wertschöpfung von Selbstachtung und Selbstwertgefühl in sozialen Beziehungen
  • Bedeutung der Balance zwischen Aufmerksamkeit ausgeben und einnehmen und der Zweck des schlechten Gewissens
  • Durch asketische Verhaltensweisen Abstand gewinnen, Bilanzieren und das Verhalten reflektieren und verändern
  • Extreme Strategien sind problematisch und verhindern eine Balance
  • Faustregeln: Auf das Gewissen hören, Vorschuss an Vertrauen und Wertschätzung gegenüber Anderen, wohlwollend interpretieren und aufgeschlossen kommunizieren
  • Ökonomie der Aufmerksamkeit und Steemit

Einleitung

In meinem letzten Beitrag in der Serie behandelte ich den Umgang mit Informationen. Daran anschließen möchte ich nun mit der Aufmerksamkeit und das aus drei Gründen: Die Aufmerksamkeit war schon ein Punkt, der schon im letzten Artikel mit aufgegriffen wurde, denn unsere Aufmerksamkeit ist begrenzt und Störungen in den kognitiven Prozessen der Aufmerksamkeit führen zu Komplikationen im Denken und Verhalten. Weiterhin zeigte ich eine Spannung zwischen einer Informationsdimension und einer sozialen Dimension, ohne weiter auf das Soziale einzugehen. Und letztlich erschienen in der vergangenen Woche einige Artikel, die das Thema mehr oder weniger explizit im Bezug zu Steemit aufgriffen und versuchten einige Probleme auf der Plattform aufzuzeigen und bestimmte Handlungsweisen zu hinterfragen.

Wer von den Beiträgen nichts mitbekommen hat, möchte ich an der Stelle einige beispielhaft verweisen, die ich auf die schnelle wiederfand und wichtige Dinge ansprachen:
@vladimir-simovic : Ein von vielen wenig beachteter Aspekt beim Voten bzw. Kuratieren auf Steemit
@theaustrianguy : Das Spiel mit dem Kaufen und Verkaufen von Votes
@frau-technik : Einzigartiger Content auf Steemit! Gibt es diesen überhaupt noch?
@lesshorrible : steMVP März 2018


Pixabay - cherylholt - CC0

Die Aufmerksamkeit ist auch wieder ein riesiges Thema, dass zahlreiche Perspektiven und Zugänge bietet. Statt nun aber alles nur halbherzig anzureißen, werde ich mich heute auf einen informationstheoretischen Zugang beziehen und auch nur auf eine einzige Quelle - auch wenn es so etwas weniger wissenschaftlich wird.
(Das Thema Aufmerksamkeit wurde im De-STEM-Bereich scheinbar noch nicht wirklich behandelt, obwohl es hier auf Steemit zentral wäre. Vielleicht könnte man daraus auch ein Wochenthema machen um den verschiedenen psychologischen, neurologischen, philosophischen, pädagogischen etc. Ansätzen gerecht zu werden)

Aufmerksamkeit als knappes Gut

Die Aufmerksamkeit auf etwas bedeutet bereits schon immer eine Selektion von etwas. Es finden immer (intuitiv und meist unbewusst) ent-scheidungen als selektive Trennungen statt zwischen den Dingen, denen wir Aufmerksamkeit schenken wollen oder auch nicht. Jeder Klick und jede gelesene Zeile war eine Entscheidung, ob wir uns zuwenden oder abwenden.

Unsere Aufmerksamkeit ist durch die Zeit begrenzt und wird so wertvoll, weil sie so als ein knappes Gut betrachtet werden kann. Georg Franck erfasste dies als Ausgangspunkt in seinem Buch Ökonomie der Aufmerksamkeit, denn wir wollen die Aufmerksamkeit nicht nur anderen schenken und damit ausgeben, sondern sie auch einnehmen - wir wünschen uns die Aufmerksamkeit von anderen Menschen.

"Die Aufmerksamkeit anderer Menschen ist die unwiderstehlichste aller Drogen. Ihr Bezug sticht jedes andere Einkommen aus. Darum steht der Ruhm über der Macht, darum verblaßt der Reichtum neben der Prominenz" (Franck 2007: 10).

Wertschöpfung von Selbstachtung und Selbstwertgefühl

Die Aufmerksamkeit wird so zu einer Währung und wir handeln wertschöpfend oder versuchen es zumindest. Was wir mit dieser Wertschöpfung produzieren, ist unser Selbstwertgefühl und unsere Selbstachtung. Die Schwierigkeit liegt darin, in den Zuwendungen die richtige Balance zwischen den Einnahmen und Ausgaben zu finden.

"Im Tausch der Aufmerksamkeit ist es gerade kein Zeichen idealtypischer Rationalität, wenn sich die Partner im idealtypischen Sinne egoistisch verhalten. [...] Menschen, die ihren eigenen Vorteil zu eng sehen, sind im Umgang mit anderen arme Schlucker" (Franck 2007: 208).

Askese

Im asketischen Sinne ist es daher notwendig, zunächst etwas Abstand zu gewinnen und eine Bilanz zu ziehen, ob wir uns durch das eigene soziale Verhalten - in der Währung der Aufmerksamkeit - bereichern oder verausgaben, weil das Verhältnis nicht stimmt.

Georg Franck zeigt als Instrument auf die schlagende Urteilskraft des Gewissens, mit der sich das eigene Verhalten erfahren und bewerten lässt (vgl. Franck 2007: 209).

Indem wir anderen Raum geben oder diesen selbst einnehmen, kann das zu einer Unausgeglichenheit führen, wodurch ein schlechtes Gewissen entsteht. Es macht sich bemerkbar, sobald wir mehr Zuwendung und Raum erhalten, als wir für angemessen oder nötig erachten und auf der anderen Seite zeigt sich ein schlechtes Gewissen, wenn wir anderen nicht so viel Aufmerksamkeit schenken und Raum geben, wie sie verdient hätten. Dahingehend sind wir verunsichert und enttäuscht, wenn wir weniger Zuwendung erhalten als erwartet und wenn andere weniger Zuwendung haben wollen, als wir ihnen geben möchten.

"Die Logik, nach der das Gewissen urteilt, ist die der Abhängigkeit des Selbstwertgefühls von empfangener Wertschätzung. Wo diese Abhängigkeit besteht, wird es inkonsequent, der anderen Gefühle nicht zu achten. [...] Das Gewissen bedarf keiner äußeren Gebote, um aktiv zu werden. Es ist ein natürliches Organ der Selbstachtung." (Franck 2007: 209).

Askese in der Aufmerksamkeit


Abb. 1: Ökonomie der Aufmerksamkeit und Anknüpfungspunkte zur Askese. Eigene Darstellung

In einem asketischen Umgang mit dem Anderen geht also einerseits um eine Gewissensbildung und andererseits um die emotionale Unabhängigkeit vom Anderen, indem wir bewusst und selektiv mit der Aufmerksamkeit umgehen.
Dazu müssen wir den eigenen und fremden Bedarf an Zuneigung erfassen, wir müssen Verantwortung für die eigenen und fremden Gefühle, die aus der Interaktion entstehen, übernehmen und wir müssen diese akzeptieren (vgl. Franck 2007: 222f).

Strategien der Exteme

Die Extreme im Umgang mit der Aufmerksamkeit wären auf der Seite der Einnahmen:

  1. Die Sucht nach Beachtung und Aufmerksamkeit durch andere, die völlige Abhängigkeit des eigenen Selbstwertgefühls vom Anderen und die Suche nach Wegen, möglichst größe Räume im Bewusstsein des Anderen einzunehmen.
  2. Die Ablehnung und Ver-achtung jeglicher Be-achtung, eine Unnahbarkeit und Erreichbarkeit in der Beziehung und eine völlige Unabhängigkeit der eigenen Gefühle vom sozialen Umwelt.

Auf der Ausgabenseite wären die Extreme:

  1. Ignoranz und fehlende Akzeptanz des anderen Daseins, dessen Gefühle und Bedürfnisse an Aufmerksamkeit.
  2. Eine Selbstvergessenheit, vergleichbar mit dem Helfersyndrom, so dass das eigene Seelenwohl keinen Platz findet.

Wie wichtig es hier ist, die Balance zu finden, zeigt sich darin, dass die Extremstrategien auf der Einnahmeseite zu einer Nichtexistenz eines Selbstwertgefühls führen und die Extremstrategien auf der Ausgabeseite zu einer absoluten Achtlosigkeit und Bedeutungslosigkeit.


Abb. 2: Wertschöpfung durch Balance. Eigene Darstellung

Faustregeln zur Optimierung

Abschließend bleibt zu sagen, wie man sich dem Optimum annähern kann:

  1. Zuerst ist es elementar, auf das Gewissen hören. Auch wenn das schlechte Gewissen immer erst auftaucht, wenn es zu spät ist, müssen wir damit die Verantwortung für die Beziehung auf uns nehmen und den angerichteten Schaden wieder beseitigen. Auch wer unabsichtlich die Brücken einreißt, muss versuchen, sie wieder aufzubauen.

  2. Weiterhin sollte man nicht darauf warten, bis Aufmerksamkeit gegeben wird, sondern von sich aus in die Beziehung investieren, indem man einen Vorschuss an Vertrauen und Wertschätzung gibt. Nach Georg Franck sollten im Umgang mit der Aufmerksamkeit die eigene Großzügigkeit dominieren. Es liegt an uns selbst, einen kleinen Kredit an Aufmerksamkeit in die Beziehung vorzuschießen (vgl. Franck 2007: 226).

  3. Und schließlich sollten wir nicht nur großzügig, sondern auch großherzig kommunizieren. Wir sollten wohlwollend interpretieren und aufgeschlossen kommunizieren und die Ursachen von Unverständnis zuerst bei uns selbst suchen (vgl. Franck 2007: 227).

Was das für Steemit bedeutet

Auf Steemit zeigt sich hier ein Zielkonflikt. Die Informationsdimensionen, die durch den Austausch von wertvollen Wissen geprägt ist, und die soziale Dimension, die durch den Austausch von wertvoller Aufmerksamkeit geprägt ist, hängen mit dem Geldverdienen zusammen.

Das Produzieren und Kuratieren von Beiträgen sind ein Geschenk an die Community, es zeichnet die in sich geschlossene Community überhaupt erst aus, und erhöhen im Sinne Georg Francks die Selbstachtung und das Selbstwertgefühl der Beteiligten. Vereinfacht gesagt zeigen die Autorrewards den finanziellen Wert des gegebenen Wissens und den Wert der gesamten empfangenen Aufmerksamkeit und die Curationrewards zeigen den finanziellen Wert der gegebenen Aufmerksamkeit inklusive der dafür investierten Zeit im Verhältnis zum Zeitpunkt der Aufmerksamkeit und der gesamten Aufmerksamkeit der Community.

Das große Problem hierbei ist, dass die finanzielle Dimension (dieses ansonsten guten Systems) extrem verzerrt und die Zielgröße und die Rewards in erster Linie nicht mehr vom gegebenen/erhaltenen Wissen oder die erhaltene/gegebene Aufmerksamkeit und damit der Bedeutung für die Community als Ganzes abhängen, sondern zentral von der Größe der Wallets von Einzelnen.

Ohne jetzt egoistische Verhaltensweisen aufzählen zu wollen, ist die Frage, wie man in den Sub-Communities damit umgeht und wie man es schaffen kann, das Gewicht wieder stärker auf das Wissen und die soziale Interaktion zu verschieben. Liegt die Verantwortung bei den kleinen Fischen, die sich dem System anpassen und mitspielen oder bei den großen, die mit ihrem Wallel der Verhalten der Kleinen durch ihre Aufmerksamkeit lenken können. Wie können die Wale qualitative Beiträge und qualitative soziale Interaktionen in Sub-Communities fördern? Woher bekommt die deutschsprachige Community mehr Wale und wie können diese dazu begeistert werden, ihre "Aufmerksamkeit", d.h. ihre SteemPower, in eine Sub-Community wie De-Stem oder Deutsch zu investieren?

Da es überhaupt Communities gibt, ist zumindest ein gutes Zeichen, denn dort finden soziale Aktivitäten statt. Vielleicht sollten wir die einzelnen Beiträge nicht als etwas isoliertes betrachten, sondern in einem Kontext aus anderen Beiträgen und Akteuren. Wäre es so nicht auch besser, die Beträge zu verknüpfen bzw. auf andere Beiträge zu verweisen oder gemeinsame Projekte zu starten, die zahlreiche Beiträge bündeln und durch die Vernetzung auch mehr Kommentare fördern? Gute Beispiele dafür waren doch schon die 20-Fakten-über-mich oder das Wochenthema Angst.

Wäre es im De-STEM-Bereich vielleicht auch interessant, wenn mehrere Leute über das selbe Thema schreiben - aber aus ihren eigenen Fachgebiet heraus? So erhalten wir einen ganzheitlicheren Einblick in ein Thema; es entstehen mehr interdisziplinäre Diskussionen in den Kommentaren; vielleicht können sich die einzelnen Disziplinen so auch gegenseitig inspirieren etc.


Literatur

Franck, Georg (2007): Ökonomie der Aufmerksamkeit. Ein Entwurf. Ungekürzte Ausg., Lizenzausg. München: Dt. Taschenbuch-Verl.

Sort:  

Da isser ja 😊
Und ich darf ihn als erstes lesen! 😃

Und schließlich sollten wir nicht nur großzügig, sondern auch großherzig kommunizieren. Wir sollten wohlwollend interpretieren und aufgeschlossen kommunizieren und die Ursachen von Unverständnis zuerst bei uns selbst suchen

Das finde ich auch und daran kann man nicht oft genug erinnert werden. Für Steemit finde ich diesen Satz auch sehr heilsam und förderlich!

Aufmerksamkeit ist ein Thema, dass man auch nicht in 10 Beiträgen erfassen kann.
Ich finde deine Ideen super.

  1. Wochenthema: Dabei würden ganz sicher viele gute Artikel bei rumkommen. Auch nicht nur aus wissenschaftlicher Sicht, was das ganze Thema nur noch viel spannender werden lässt und noch mehr Steemians anspricht.
  2. Im de-STEM Bereich fände ich es auch toll wenn mehrere Autoren über ein Thema schreiben würden. Es könnte natürlich passieren, dass es langweilig wird, weil die einzelnen Beiträge sich zu sehr gleichen, auch wenn sie aus verschiedenen Fachbereichen kommen. Aber das müsste man ausprobieren. Ich fände es eine tolle Sache! Es gäbe dann auch Möglichkeiten, wie zB beim Thema Aufmerksamkeit, Beispiele zu nehmen und diese zu erörtern.

Danke für den super Artikel!
LG Monja

Du gibst eine super Antwort darauf, was am effizientesten wäre (nur wozu?).
Man muss hier auch ehrlich und somit unbequem bleiben.

Was du bei deinem Modell (welches auf das NORMALE Miteinander bezogen ist) also m.M.n. vergessen hast, ist das Contentcreation selektiv ist. Die Leute die hier sind, sind hier weil sie ... Cash wollen (die Beiträge werden ja auch schon weniger wo der Steem kaum noch was wert ist )

Geh mal im wissenschaftlichen Stiel in die Kommentare und mach einen Autor auf einen falschen Fakt aufmerksam (wovon die Wahrheitsfindung lebt). Du wirst sofort merken, dass er beleidigt ist bzw. das als Angriff sieht

Ja stimmt, aber Cash wollen und Cash kriegen sind auch wieder zweierlei. Niemand wird hier im deutschen Bereich mit Steemit seinen Lebensunterhalt verdienen können und die Zeit, die man reingesteckt hat, bekommt man niemals so ausgezahlt. Wenn man die Opportunitätskosten mit reinrechnet, ist das ein Verlustgeschäft.

Also irgendwelche Gründe muss es ja haben, dass die Leute trotzdem hier sind und Artikel schreiben. Vielleicht die Hoffnung, dass die Community so weit wächst, dass man damit mehr verdienen kann. Einer der Gründe ist aber eben Aufmerksamkeit und die suche nach neuen Kontakten und ein Austausch.

Du rechnest mir vor, dass es ein Verlustgeschägft sei (rationales Argument) und gehst davon aus, dass es deswegen nicht so wäre, dass es um hohe Verdiensterwartungen ginge? Du versuchst grad mit der ökonomischen Rationalität des Menschen zu argumentieren

Kahneman und Tversky sagt mir da aber was anderes. Mensch = zu Trugschlüssen neigend, sich an einen utopischen Wert ankernd und damit rechnend. ...

nagut die Zeit wirds zeigen :) will hier keine negativen Vibes ausstrahlen.
PS. deinem Aufmerksamkeits Argument will ich gar nicht wiedersprechen, denke nur dass es mehr multifaktoriell ist und Erwartungen vieles verzerren

Na eben, dass hier Leute sind und schreiben ist ja ein Beleg, dass hier nicht alles mit rationalen Dingen vor sich geht. Der Mensch ist halt nicht nur rational. Und er denkt auch nicht ausschließlich nur an finanzielle Werte, sonst würde auch keiner Hobbys nachgehen. Man kann nur vermuten was in den Köpfen los ist.

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Da hast du wieder super angeknüpft! Wie Monja sind mir gerade die Worte "großherzig kommunizieren" besonders im Kopf geblieben, das zeigt wieder, wie schön sich doch fachliches mit einer spirituellen Komponente/Einstellung kombinieren lassen.

Der Beitrag ist wieder mal sehr gut gelungen, ein wenig Ratlos machen mich die Überlegungen zu der Steemit-Community. In den letzten Tagen beobachte ich hier oft Unmut, bin aber ja auch noch nicht so lange dabei und da vlt auch ein wenig naiv in Bezug auf das ganze Thema.
Wo wir gerade davon sprechen: was hälst du davon in Steempower zu investieren und somit der eigenen Stimme hier etwas mehr Gewicht zu geben? Das Thema lässt mich unentschlossen zurück, schön finde ich es nach wie vor, wenn man weiterhin einfach unterstützt, wo man es als angebracht empfindet und sich nicht mit Pöbeleien aufhält, wo der Inhalt nicht anspricht. Manche Kommentare hier lassen bei mir aktuell ein wenig das Gefühl entstehen, als wäre man den "Walen" zu riesiger Dankbarkeit verpflichtet und wir kleinen Planktons wären schuld am Untergang der Qualität usw... Den Schuh möchte ich mir jedoch nicht anziehen. Wie nimmst du das ganze Wahr?

Die Idee aus den verschiedenen Fachgebieten oder Blickwinkeln Themen zu beleuchten, finde ich übringens eine tolle Sache, davon könnte man durchaus profitieren.

Du hast mich mal wieder zum Nachdenken angeregt, freue mich jetzt schon auf den nächsten Teil =) Weiter so!

Danke. Ich hatte ja schon ein wenig investiert. Aber leider hab ich jetzt auch nicht so viel Geld auf der hohen Kante, dass ich hier größere Mengen investieren kann.

Wie das mit den Walen genau zusammenhängt und was sie antreibt, weiß ich auch noch nicht ganz. Ich bin ja auch erst einen Monat hier. Mir gefällt neben sehr vielen anderen Sachen aber dieses System mit der SteemPower nicht, weil warum sollte der Vote von einer Person wertvoller sein, als von einer anderen.
Hier dreht sich halt vieles ums Geld bzw. ist alles mit Geld bemessen. Die Wale haben ja vor allem investiert, weil sie hoffen, daraus mehr Geld zu machen - das kann man nachvollziehen. Und bei den Kleinen ist ein Grund, aus dem sie hier sind, weil sie durchs Schreiben Geld verdienen können - ist genau so nachvollziehbar. Gibt natürlich noch viele andere Gründe, angefangen von der werbefreien Facebookalternative oder der einfachen Möglichkeit eines Blogs oder einfach die Lust auf Neues etc.

Nur die Großen können jederzeit ihr Geld wieder abziehen und wo anders investieren, während die Kleinen nicht so schnell Alternativen finden können. Sie sind daher in gewissen Maße gegenseitig abhängig. Sie können ihr Geld ihr nur vermehren, weil es eben die vielen kleinen gibt, die Beiträge schreiben, kommentieren etc. Sie sind daher abhängig, dass sich die Leute hier wohl fühlen und die Gemeinschaft aktiv mitgestalten, weiter Nutzer anlocken etc. und müssen so auch dankbar sein. Dazu gehört aber auch, dass sie selbst aktiv sind oder zumindest ihre SteamPower leihen oder an CurationTrails teilnehmen. Denn damit werden die Kleinen angelockt, denen hier das schnelle Geld versprochen wurde. Und die kleinen sind nur hier, weil sie eben zusätzlich ein paar Euros fürs Schreiben bekommen.

Also eigentlich müssen sie sich gegenseitig dankbar sein, dass sie hier auf der selben Plattform zusammengefunden haben, denn nur durch beide Seiten funktioniert das Ganze.

Ich frage mich ja grad, wie die Alternativen für die Kleinen aussehen könnten. Einen eigenen Blog führen und Monetarieren mit Werbung oder bezahlten Beiträgen ist wesentlichen aufwendiger als hier und für die meisten Blogger springen da auch keine großen Geldsummen raus. Wahrscheinlich sollten viele auch ihre Erwartungen runterschrauben oder auch die Vorteile jenseits des Geldes sehen.

Ich selbst freue mich natürlich, wenn ich ein paar höhere Votes erhalten, aber ich würde mich jetzt nicht in der Hoffnung darauf irgendwelchen Leuten anbiedern und versuchen, auf mich aufmersam zu machen. Ich würde das aber nicht als Voraussetzung betrachten oder würde mir ausrechnen, wie groß mein Stundenlohn hier wäre; ist sicher weit unter 1€/h. Wenn es ums Geldverdienen gehen würde, könnte ich mit jeden beliebigen Job mehr machen. Warum sollte ich also irgendwen dankbar sein, wenn er mir mal Kleingeld vor die Füße wirft.

Ein nettes Lob in den Kommentaren ist mir persönlich mehr Wert. Die paar Euros sind zwar ganz nett für die Motivation, aber wir, als die Kleinen, sollten vielleicht auch nicht so tun, als seien wir völlig abhängig, als würden wir hier nur für die Großen schreiben und hätten es nötig, um das Kleingeld zu betteln. Wenn wir keine Lust mehr haben, schreiben wir eben einfach keine Beiträge mehr oder suchen uns Plattformen, vernetzen uns woanders mit den Leuten.

Vielen Dank für die ausführliche Antworte =) Wie bist du denn dabei vorgegangen? Ich muss gestehen, mich mit den finanziellen Aspekten hier bzw. im Crypto-Bereich generell null befasst zu haben, bisher und finde das Alles recht verwirrend, dachte sonst immer Geld los werden sei einfach^^

Ich finde ein nettes (und/oder kontrustives) Kommentar auch sehr wertvoll. Die Idee, sich gegenseitig unterstützen zu können und beim Veröffentlichen bzw. Erstellen der Beiträge auch noch Spaß zu haben ist doch eine geniale Sache. Klar, als Stundenlohn taugt das sicher nichts hier, aber so sehe ich das Ganze auch nicht, finde die Beiträge einfach auch qualitativ super, wollte erst garnicht hier mitwirken, wurde dann aber beim Reinlesen so inspiriert, dass ich mir dann doch einen Account gemacht hab, ist schon ne schöne Sache =) Sicher sind aber alle Perspektiven hier auf gewisse Art und Weise nachvollziehbar, ich lasse mich da wohl weiter von meinen Interessen hier leiten und mir nicht gefällt lasse ich links liegen: passt ja auch zur Informationsflutreduktion ;-) Energy sparen für die schönen Dinge =D Dir einen schönen Tag noch, LG

Was meinst du mit, wie ich vorgegangen bin? Steht wohl grad etwas aufm Schlauch :d

Ach ich meinte wie du Geld in Steempower investiert hast, aber jemand hat mir angeboten es mir sozusagen mit rüber zu schieben, damit ich das nicht selbst erledigen muss, bin da absolut nicht informiert ;-)

Mich würde nur mal interessieren, mit welcher Zahlungsweise du das gemacht hast? Ich war schon etwas überrascht, dass die Gebühren da teilweise (gerade für kleine Beträge) sehr hoch sind.. LG

Ich hatte da noch was in anderen Cryptowährungen, dass habe ich dann einfach in STEEM getauscht und hierher transferiert. Wie das am günstigsten und direkt von EUR zu SBD weiß ich auch nicht.

Ja das war wohl bei vielen so ;-) Trotzdem Danke! Der @kryptologe hat auch versprochen, Nichts-wisser wie mich demnächst mit Artikeln Kryto-fit zu machen und mir schon einiges erklärt :)

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Find ich super, wenn es eine natürlich Sache ist, die die community sich untereinander ausmacht. Von "oben" vorgeben will ich das nicht. Belohnen würd ich das aber auf jeden Fall.

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