RE: Hört auf wegzuschauen!
Die meiste Gewalt gegen Migranten geht von Migranten aus.
Wer sagt das? Bei den Attacken auf Flüchtlingsheime z. B. haben die meisten einen rechtsradikalen Hintergrund. Jetzt liefere du mal Quellen, dass bei den meisten Attacken auf Flüchtlinge außerhalb von Flüchtlingsheimen Migranten verantwortlich sind.
Das Gegenrechnen von wegen deutsche Opfer, ausländischer Täter erspare ich mir jetzt.
Ist auch völlig unnötig, weil es ja nichts an der Tatsache ändert, dass viele Angriffe auf Ausländer von Deutschen ausgehen. Was bringt es, das schönzureden? Dass auch Ausländer kriminell sind, erschüttert diesen Fakt nicht. Ich bin es ja nicht, der sagte, Kriminalität unter Ausländern sei kein Problem, nur war das gerade nicht das Thema. Du bist es, der - wenn ich dich richtig verstehe - sagt, rassistische Übergriffe von Deutschen auf Ausländer seien keins (oder ein kleines). Sind sie doch! :)
Die Einstellung meiner Schüler zur ganzen Asylsituation liegt daran, dass sie 4 Tage die Woche schwer körperlich auf der Baustelle arbeiten und keine Lust haben Millionen von Menschen, die das Land illegal betreten haben durchzufüttern.
Also, wenn ich hart arbeite, sollte ich Menschen in Not nicht helfen? Wo genau ist der Zusammenhang? Oder: Falls das Asylrecht teilweise missbraucht wird, sollte ich Menschen in Not nicht helfen? Warum nicht? Und nein, es ist nicht so, dass all die Syrer nur hier sind, weil dort die Sonne zu heftig scheint, erzähl mir das nicht. Es gibt immer auch Fälle von Asylmissbrauch (ja, ich bin dafür, abgelehnte Asylbewerber schneller abzuschieben), sicherlich auch von als Asylanten getarnten Terroristen, aber es gibt auch verdammt viele Menschen in höchster Not. Not, an der natürlich auch die Westmächte, die sich massiv im Nahen Osten einmischen und noch dazu Waffen liefern (auch viele Waffen des IS stammen letztlich aus dem Westen), ihren Anteil haben. Überall, wo die USA mit unserer Billigung eingriffen, hinterließen sie Trümmerhaufen.
Dagegen, dass fast alles nur 'Wirtschaftsflüchtlinge' (auch deren Motive kann ich übrigens gut nachvollziehen - die meisten, die sich über sie empören, würden an deren Stelle genauso handeln) sind, spricht der sprunghafte Anstieg der hierher fliehenden Menschen direkt infolge des Kriegsgeschehens in den letzten Jahren. Hätten es alle "wie immer" nur auf unser hart erarbeitetes Geld abgesehen, wären sie doch sicherlich schon viel früher gekommen ...
So was dürfte mir eigentlich nicht passieren.
Ich bin halt ein alter Pedant, war nicht böse gemeint, zumal meine Augen beim lesen deiner Texte in der Regel ja von so etwas verschont bleiben, haha. :)
Quelle kann ich Dir nur aus meiner persönlichen Erfahrung, Lokalpresse und Polizisten die ich kenne bringen. Meistens sind es Schlägereien, Messerstechereien.
Wenn ich in Not bin flüchte ich nicht durch halb Europa.
Große Teile von Syrien, Afghanistan und Afrika sind sicher.
Welchen Grund gibt es z.b. von Österreich (die meisten meiner Schüler sind über Österreich eingereist) nach Bayern weiterzuflüchten?
Bei uns gibt es die höchsten Leistungen für Asylbewerber, das ist der Grund.
Das geben die auch alle zu, wenn man sie näher kennt.
Ich verstehe das auch, schließlich müssen die Schulden bei den Schleusern bezahlen. Aber ein Staat darf das nicht dulden/unterstützen.
Ich kann Dir zwei Gründe nennen, warum die alle gekommen sind und nur nebenbei 99% meiner Jungs (Mädchen landen leider nie bei mir) sind keine Syrer und wurden auch nicht verfolgt.
Auch das geben sie mir gegenüber zu.
Also die Verbreitung der Merkel Selfies mit Asylanten auf Facebook.
Jeder der es zu ns schafft, schickt Fotos und Geld heim und schon machen sich die nächsten auf den Weg.
So und jetzt werde ich die Diskussion verlassen.
Mein alzheimerkranker Vater braucht mich.
Bis bald.
Normalerweise setze ich am liebsten auf nachvollziehbare Statistiken, aber abgesehen davon denke ich, dass selbstverständlich alle Varianten real sind: Ausländer, die Ausländer attackieren und Deutsche, die aus rassistischen Motiven Ausländer attackieren (und natürlich auch Ausländer, die Deutsche attackieren). Ich sehe keinen Grund, ein reales Problem - Rassismus - kleinzureden. Dabei will ich überhaupt nicht von anderen, ebenfalls realen Problemen ablenken.
Dass ich Rassismus als reales Problem in Deutschland wahrnehme, heißt noch lange nicht, Deutsche generell als Rassisten zu betrachten. Den Anteil der Rassisten prozentual zu quantifizieren dürfte wirklich verdammt schwierig sein, aber ich vermute, wir haben etwas unterschiedliche Ansichten bezüglich der anzunehmenden Größenordnung.
Aber wenn ich schon flüchten muss, überlege ich mir natürlich, wohin ... also z. B. nach Europa. In Jordanien, das gemessen an der Einwohnerzahl deutlich mehr Flüchtlinge aufnimmt als jedes europäische Land(!), fehlt es an der nötigen Versorgungsinfrastruktur, so dass viele Flüchtlinge dort hungern oder bei Krankheit nicht behandelt werden. Da spielen also ganz rationale Erwägungen eine Rolle, die jeder Mensch ständig trifft, auch z. B. ein Deutscher, der nicht flüchtet, sondern auiswandert.
Dass die Flüchtlinge innerhalb Europas wandern, kann daran liegen, dass sie zu Verwandten wollen, die z. B. bereits in Deutschland leben. Ich habe beispielsweise eine hier alleinerziehende, sehr gute (sowohl was Deutsch- als auch naturwissenschaftliche Kenntnisse betrifft) syrische Studentin (anerkannte Asylbewerberin) unterrichtet, die mir erzählte, ihr Mann sitze seit einem Jahr in der Türkei fest. Dass er zu ihr und dem Kind will, ist mehr als verständlich ...
In Fällen, wo es an den Leistungen liegt, sollte das nicht den Flüchtlingen angekreidet, sondern innerhalb Europas einheitliche Regelungen angestrebt werden.
Sag das z. B. mal den Afghanen, die der Bundeswehr halfen und nun als 'Kollaborateure' die Rache der Taliban fürchten.
Ich wünsche dir viel Energie und Kraft! Meine Mutter starb dieses Jahr am Korsakow-Syndrom.
Vielen Dank und mein Beileid wegen deiner Mutter.