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RE: Sprich die Wahrheit! | Was ist eine "vertrauenswürdige" Quelle?

in #deutsch7 years ago

Sehr guter Artikel. In der Tat gibt es heutzutage immer mehr selbsternannte "Experten", die einen Unsinn, der jeglicher Lehre und Argumentationslogik widerspricht.

Allerdings finde ich, dass du es dir bei deinem herangezogenen Vergleich mit der Bibel zu easy gemacht hast. Die Bibel ist kein Schriftstück eines einzelnen Autoren, der sich immer selber zitiert, sondern ein Konglomerat unterschiedlicher Schriftstücke unterschiedlicher Autoren aus unterschiedlichen Zeiten, deren zeitliche Einordnung auch durch nicht-religiöse Wissenschaftler nach den üblichen Methoden festgestellt wurde (biszu 1000 Jahre v. Chr.). Die meisten Schriftstücke sind in Museen ausgestellt.

Die Autoren haben also innerhalb der Bibel auf ältere Schriftstücke verwiesen, wodurch ein Referenznetzwerk entstanden ist (ein ziemlich großes sogar). Ähnlich einem Lexikon, das auf andere Teile desselben Gesamtwerkes verweist – und dadurch nicht per se unwahr wird.

Ob man das nun glauben will, was inhaltlich drin steht (Schöpfer, Sünde, Erlösung, Himmel ...) bleibt einem selber überlassen. Die Historizität der Schriftstücke wird allerdings nicht angezweifelt. Auch wissenschaftlich nicht.

(Da ich leider gerade am Handy tippe, kann ich nicht die Wissenschaftler aufzählen, die die Datierung vorgenommen haben und keine Museen, wo Schrifstücke ausgestellt sind. Möge man mir es verziehen ... ;) )

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Nun gut, das ist ein Argument.
Allerdings würde ich es mir mit Andrew Wakefield's Abhandlung auch eindeutig zu einfach machen - obwohl dies von nur einem Autor ist. ;)

Die Komplexität der Bibel ist mir durchaus bewusst, allerdings wird es auch von vielen Gläubigen Christen (insb. in den USA) als "ein Werk Gottes" verstanden.
Meines Erachtens nach ist die Bibel eher eine Mischung aus Erzählungen über Zeitgeschehen und hier und da ein Moral-Handbuch, was zur damaligen Zeit vielleicht notwendig war.

Das ist richtig. In den USA wird diese Sichtweise überwiegend vertreten, teilweise auch sehr vehement. Aber auch in Deutschland/Europa vertritt man weitgehend die Meinung, dass der Vorgang der Verschriftung von Menschen, "die Eingebung/die Berufung zu schreiben" jedoch auf Gott zurückzuführen ist.

Ich sehe das genauso wie du – man findet einen bunten Mix an geschichtlichen Berichten (Römer, babylonisches Reich, ...), Weisheiten (bspw. in "Sprüche" im Alten Testament) und natürlich die Lehre Jesu. Ob man glauben will, dass er tatsächlich "der Sohn Gottes" war und von den Toten auferstanden ist, bleibt einem natürlich selber überlassen (eigentlich witzig, dass ich das am Ostersamstag schreibe).

Hinsichtlich der Aussage:

[...] Moral-Handbuch, was zur damligen Zeit vielleicht notwendig war.

... glaube ich jedoch, dass auch unserer heutigen Gesellschaft wieder ein bisschen mehr Moral im Sinne von vergebendem, demütigem und wertschätzendem Handeln gut tun würde.