Reise-Blog #79: Über steile "Wege" auf den Pic de Font Blanc
falls dies der erste Beitrag ist, den du von uns liest, dann könnte dich vielleicht interessieren wer wir eigentlich sind.
Heute steht uns eine weitere lange Wanderung bevor. Wir wollen auf den Pic de la Font Blanca. Da wir einige Höhenmeter und auch Kilometer vor uns haben, stehen wir wieder früh auf und machen uns um 8 Uhr auf den Weg.
Zuerst laufen wir etwas bergab über eine grüne Wiese. Dabei werden wir von unzähligen Kühen beobachtet. Immer mal wieder müssen wir über kleine Bächlein springen und gut aufpassen, dass wir nicht im Matsch versinken. Nachdem wir die Weide überquert haben, folgen wir dem Fluss durch ein wunderschönes Tal. Rechts und links ragen die Berge empor und wir laufen mitten hindurch über Wiesen und Steine.
Hinter der nächsten Kuppe erwarten uns schon wieder Kühe mit ihren Kälbchen. Alle wirken noch etwas verschlafen und einige liegen im Gras. Ganz langsam und behutsam laufen wir durch die Herde.
Nach ein paar Kilometern gelangen wir an einen wunderschönen Bergsee. Hier sehen wir die ersten Menschen. Ein paar Fischer sind schon wach und angeln. Ein wirklich idyllischer Anblick. Wir entdecken ein Schild, welches sogar schon zu unserem Gipfel weist. Wir sind also richtig. Nach einer kurzen Pause gehts dann weiter und langsam aber stetig bergauf. Immer wieder kreuzen wir Geröllfelder und laufen durch feuchtes Gras. Der Weg ist gut markiert und so kommen wir schnell voran. Nach einer weiteren Kuppe können wir schon den Gipfel sehen.
Leider verläuft sich der Weg auf eine großen Wiese. Wir sehen weder Schilder noch Trampelpfade. Hm was machen wir nun? Der Gipfel ist ja schon zu sehen und auf der Karte von Komoot ist hier ein Weg eingezeichnet. Umdrehen wollen wir nicht wirklich. Also laufen wir weiter. Die Steigung nimmt jetzt stark zu und so schleppen wir uns super steil bergauf. Dabei ist höchste Konzentration angesagt. Der Boden ist teilweise mit kleinen Steinchen übersehen, abgewechselt von Grasbüscheln, ausrutschen wäre bei der Steigung keine gute Idee. So kommen wir nur langsam voran. Vor allem ich, da ich ganz schön mit der Steigung zu kämpfen habe. Teilweise bewege ich mich auf allen Vieren voran.
Zusätzlich zu der Anstrengung sitzt uns die Ungewissheit im Nacken. Geht es hier wirklich bis zum Gipfel oder stehen wir oben plötzlich vor einer steilen Wand? so wirklich kann man das ja nie wissen. Außerdem kommen immer mal wieder ein paar Wolken über den Gipfel. Hoffentlich hält das Wetter. Ein Regenschauer oder gar Gewitter könnte jetzt schnell gefährlich werden. Wir versuchen all diese Gedanken zu verdrängen und uns auf den Aufstieg zu konzentrieren.
Nach bestimmt zwei Stunden treffen wir endlich auf einen kleine Pfad und sind total erleichtert. Hier geht es also weiter. Was für ein Glück. Die letzten Meter zum Gipfel sind nochmal körperlich anstrengen, aber die Ungewissheit ist verflogen. Oben angekommen sind wir super erleichtert und genießen in vollen Zügen die wohl verdiente Aussicht. Die ist mal wieder wunderschön. Tiefblaue Seen, Graue Berge und grüne Wiesen ringen um unsere Aufmerksamkeit. Jetzt heißt es erst mal was essen und kurz entspannen. Da wir einen Pfad gefunden haben, müssen wir nicht den gleichen Weg zurück. das erleichtert uns ungemein. Komisch ist es trotzdem, dass der Ausgeschilderte Weg plötzlich verschwunden ist.
Nach einer erholsamen Pause machen wir uns an den Abstieg. Der Weg ist gut zu finden und wir laufen über kleine Pfade uns Steine bergab. Immer mal wieder müssen wir kurz anhalten um den richtigen Weg zu finden. Es gibt nämlich noch einen, welche in ein anders Tal führt. Dort wollen wir nicht landen. Je weiter wir runter kommen, desto mehr werden die grauen Steine von grünen Wiesen abgelöst. Ein paar Wanderer kommen uns nun auch entgegen. Dieser Weg scheint der richtige Zugang zu sein.
Ein paar Mal sind wir aber noch verwirrt. Komoot zeigt uns einfach total falsche Wege an. So verlassen wir uns lieber auf die Markierungen und unseren Orientierungssinn. Im Zweifel müssen wir einfach bergab. Außerdem sehen wir immer Mal wieder die Talstation der Gondel. So können wir uns gut orientieren.
Die letzten Kilometer laufen wir immer an einem wilden Bach entlang. Wunderbar grün und bunt ist die Umgeben und ab und zu laufen wir an rauschenden Wasserfällen vorbei. Über kleine Brücken überqueren wir den Bach und laufen auf einem schmalen Pfad richtung Tal.
Wir kommen an einem kleinen Parkplatz an und haben es fast geschafft. Von hier geht es nochmal 20 Minuten bergauf. Wir merken schon die Wanderung in den Beinen und schleppen uns langsam den Asphaltweg hoch. Hier ist werder der Weg noch die Umgebung ansprechend und so versuchen wir die letzten Kilometer schnell hinter uns zu bringen.
An der Talstation angekommen sind wir heil froh und total kaputt. Die letzten 200 Höhenmeter wollen wir uns sparen und so kaufen ich uns zwei Tickets für die Gondel. Welch eine Erleichterung, als wir in der großen Gondel sitzen. Eine Premiere für Constantin. Das ist seine erste Gondelfahrt. In vollen Zügen genießen wir die Aussicht von hier oben und entspannen schon mal ein wenig.
Zurück am Auto sind wir total kaputt und froh, über diese schöne und auch sehr abenteuerlich Wanderung. Da wir so früh los sind, sind wir auch früh zurück und haben noch einen halben Tag vor uns.
Wirklich aktiv werden wir nicht mehr. Wir überlegen, was wir die nächsten Tage machen und entspannen bei Kuhglockengeklimper in der Sonne.
Falls du noch mehr über einen der vorkommenden Orte wissen willst, oder auch nur einen Gruß da lassen willst, schreib uns doch einfach einen Kommentar ;)
Hoffentlich bis zum nächsten Mal,
Theresa & Constantin
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