Bilic: So wichtig ist Rebic für Kroatien
Bilic: So wichtig ist Rebic für Kroatien
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England gegen Kroatien - kaum einer kennt beide Teams wohl besser als Slaven Bilic.
Der 49-Jährige war von 2006 bis 2012 Nationaltrainer seines Heimatlandes und zuletzt bis Herbst 2017 Chefcoach von Premier-League-Klub West Ham United.
Bei der WM in Russland arbeitet der Ex-Profi des Karlsruher SC, der 1998 als Spieler mit Kroatien WM-Dritter wurde, als TV-Experte für das englische Fernsehen.
SPORT1 sprach mit Bilic über den Halbfinal-Kracher (ab 19.30 Uhr im LIVETICKER).
SPORT1: Herr Bilic, 1998 standen Sie als Spieler mit Kroatien im WM-Halbfinale, das 1:2 gegen Frankreich verloren ging. Mit welchen Gedanken blicken Sie zurück?
Slaven Bilic: Das war damals die erste WM für Kroatien. Ich bin heute noch stolz auf die Bronze-Medaille - auch wenn wir damals nach dem Halbfinale sehr enttäuscht waren.
SPORT1: Was sagen Sie zur bisherigen Leistung von Kroatien?
Bilic: Ich bin sehr stolz auf die kroatische Mannschaft. Einerseits ist es ein Wahnsinn, dass wir im Halbfinale sind, andererseits haben wir ein sehr gutes Team. Es sind hoch qualifizierte und sehr erfahrene Spieler, die bereits vor der Weltmeisterschaft in der Champions League oben mitgespielt haben. Modric zum Beispiel war schon 2008 in meiner Zeit als Nationaltrainer dabei. Diese Generation ist in den vergangenen Jahren erwachsen geworden.
SPORT1: Welchen Anteil am Halbfinal-Einzug hat Zlatko Dalic?
Bilic: Wir kennen uns schon lange und verstehen uns sehr gut. Er ist ein ruhiger Typ und hat sich bewusst für Kroatien entschieden, obwohl er andere Angebote hatte. Er ist einer der wichtigsten Eckpfeiler für diesen großartigen Erfolg.
SPORT1: Wie hat sich das Spiel Kroatiens unter ihm verändert?
Bilic: Kroatien war in der Vergangenheit noch nie eine sehr schnelle Mannschaft. Heute haben wir Spieler wie Rebic mit seinen präzisen Flanken und den schnellen Perisic. Das Pressing von Kroatien ist viel besser geworden.
SPORT1: Worauf führen Sie ansonsten den Erfolg zurück?
Bilic: Wir haben in den zurückliegenden zehn Jahren einen Prozess durchlaufen. Jetzt wissen die meisten Spieler, was zu tun ist, um ein Spiel zu gewinnen. Deshalb hatte ich auch keine Angst beim frühen Gegentor der Dänen und beim Tor der Russen. Die Jungs sind in der richtigen Verfassung. Aktuell ist es für viele Experten eine kleine Überraschung, aber ich habe schon vor dem Turnier gewusst, dass Kroatien stark ist. Es ist vielleicht die letzte Chance für die älteren Spieler. Sie haben genug Erfahrung, aber sie sind auch hungrig nach dem ganz großen Erfolg.
SPORT1: Welche Rolle spielen Luka Modric und Ivan Rakitic?
Bilic: Wir haben mit den beiden Weltklasse-Spielern Modric und Rakitic das beste Mittelfeld. Sie sind perfekte Spieler. Kroatien hat ein Mittelfeld, das defensiv sehr gut arbeitet, aber auch im Angriff unglaublich gut mit dem Ball ist. Das sind komplette Spieler und keine andere Mannschaft hat solche Jungs.
SPORT1: Wie sehen Sie Kroatiens Zukunft? Modric und Rakitic sind Anfang 30.
Bilic: Vor zwanzig Jahren hatten wir schon einmal so eine Situation. Kroatien ist ein kleines Land und nach ein paar Jahren haben wir es dann immer doch mit teilweise älteren Spielern geschafft. Wir werden immer die Spieler haben, um eine gute Nationalmannschaft aufzubauen. Denn wir haben den Stolz, den Hunger, die Mentalität und die Qualität, guten Fußball zu spielen.
SPORT1: Sie kennen England aus Ihrer Zeit in der Premier League hervorragend. Wie gefährlich ist der Gegner?
Bilic: Ich habe mich auch schon einige Male mit Nationaltrainer Gareth Southgate unterhalten. Er war vorher wie ich U-21-Coach. Spieler wie Kane oder Lingard haben ihm beim Generationswechsel in der Nationalmannschaft geholfen. Und Englands junge Wilde haben keine Angst vor Fehlern, sind frei im Kopf. Ganz wichtig ist für junge Spieler, dass die Führung des Teams stimmen muss. Und Southgate ist in der Hinsicht vorbildlich.
SPORT1: Ihr Tipp für das Spiel?
Bilic: Die Chancen stehen 50:50, aber Kroatien wird gewinnen. Wir spielen gegen den Favoriten, werden aber immer besser. Wir können das Spiel kontrollieren und sind sehr gut bei Kontern. Und England wird uns im Gegensatz zu Russland und Dänemark den Platz für unser Spiel geben.
England gegen Kroatien - kaum einer kennt beide Teams wohl besser als Slaven Bilic.
Der 49-Jährige war von 2006 bis 2012 Nationaltrainer seines Heimatlandes und zuletzt bis Herbst 2017 Chefcoach von Premier-League-Klub West Ham United.
Bei der WM in Russland arbeitet der Ex-Profi des Karlsruher SC, der 1998 als Spieler mit Kroatien WM-Dritter wurde, als TV-Experte für das englische Fernsehen.
SPORT1 sprach mit Bilic über den Halbfinal-Kracher (ab 19.30 Uhr im LIVETICKER).
SPORT1: Herr Bilic, 1998 standen Sie als Spieler mit Kroatien im WM-Halbfinale, das 1:2 gegen Frankreich verloren ging. Mit welchen Gedanken blicken Sie zurück?
Slaven Bilic: Das war damals die erste WM für Kroatien. Ich bin heute noch stolz auf die Bronze-Medaille - auch wenn wir damals nach dem Halbfinale sehr enttäuscht waren.
SPORT1: Was sagen Sie zur bisherigen Leistung von Kroatien?
Bilic: Ich bin sehr stolz auf die kroatische Mannschaft. Einerseits ist es ein Wahnsinn, dass wir im Halbfinale sind, andererseits haben wir ein sehr gutes Team. Es sind hoch qualifizierte und sehr erfahrene Spieler, die bereits vor der Weltmeisterschaft in der Champions League oben mitgespielt haben. Modric zum Beispiel war schon 2008 in meiner Zeit als Nationaltrainer dabei. Diese Generation ist in den vergangenen Jahren erwachsen geworden.
SPORT1: Welchen Anteil am Halbfinal-Einzug hat Zlatko Dalic?
Bilic: Wir kennen uns schon lange und verstehen uns sehr gut. Er ist ein ruhiger Typ und hat sich bewusst für Kroatien entschieden, obwohl er andere Angebote hatte. Er ist einer der wichtigsten Eckpfeiler für diesen großartigen Erfolg.
SPORT1: Wie hat sich das Spiel Kroatiens unter ihm verändert?
Bilic: Kroatien war in der Vergangenheit noch nie eine sehr schnelle Mannschaft. Heute haben wir Spieler wie Rebic mit seinen präzisen Flanken und den schnellen Perisic. Das Pressing von Kroatien ist viel besser geworden.
SPORT1: Worauf führen Sie ansonsten den Erfolg zurück?
Bilic: Wir haben in den zurückliegenden zehn Jahren einen Prozess durchlaufen. Jetzt wissen die meisten Spieler, was zu tun ist, um ein Spiel zu gewinnen. Deshalb hatte ich auch keine Angst beim frühen Gegentor der Dänen und beim Tor der Russen. Die Jungs sind in der richtigen Verfassung. Aktuell ist es für viele Experten eine kleine Überraschung, aber ich habe schon vor dem Turnier gewusst, dass Kroatien stark ist. Es ist vielleicht die letzte Chance für die älteren Spieler. Sie haben genug Erfahrung, aber sie sind auch hungrig nach dem ganz großen Erfolg.
SPORT1: Welche Rolle spielen Luka Modric und Ivan Rakitic?
Bilic: Wir haben mit den beiden Weltklasse-Spielern Modric und Rakitic das beste Mittelfeld. Sie sind perfekte Spieler. Kroatien hat ein Mittelfeld, das defensiv sehr gut arbeitet, aber auch im Angriff unglaublich gut mit dem Ball ist. Das sind komplette Spieler und keine andere Mannschaft hat solche Jungs.
SPORT1: Wie sehen Sie Kroatiens Zukunft? Modric und Rakitic sind Anfang 30.
Bilic: Vor zwanzig Jahren hatten wir schon einmal so eine Situation. Kroatien ist ein kleines Land und nach ein paar Jahren haben wir es dann immer doch mit teilweise älteren Spielern geschafft. Wir werden immer die Spieler haben, um eine gute Nationalmannschaft aufzubauen. Denn wir haben den Stolz, den Hunger, die Mentalität und die Qualität, guten Fußball zu spielen.
SPORT1: Sie kennen England aus Ihrer Zeit in der Premier League hervorragend. Wie gefährlich ist der Gegner?
Bilic: Ich habe mich auch schon einige Male mit Nationaltrainer Gareth Southgate unterhalten. Er war vorher wie ich U-21-Coach. Spieler wie Kane oder Lingard haben ihm beim Generationswechsel in der Nationalmannschaft geholfen. Und Englands junge Wilde haben keine Angst vor Fehlern, sind frei im Kopf. Ganz wichtig ist für junge Spieler, dass die Führung des Teams stimmen muss. Und Southgate ist in der Hinsicht vorbildlich.
SPORT1: Ihr Tipp für das Spiel?
Bilic: Die Chancen stehen 50:50, aber Kroatien wird gewinnen. Wir spielen gegen den Favoriten, werden aber immer besser. Wir können das Spiel kontrollieren und sind sehr gut bei Kontern. Und England wird uns im Gegensatz zu Russland und Dänemark den Platz für unser Spiel geben.
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