denn er blieb unsichtbar zwischen ihnen
denn er blieb unsichtbar zwischen ihnen
Ruft den Leviathan ruft den Leviathan
so kamen sie ins dorf gerannt und schrien
Wir haben den Waldgänger gesehn den Waldgänger
so schrien und zeterten sie durcheinander und hin und her
Was hat er euch getan griff er euch mit Worten an
fragten die waschmänner doch die erntearbeiterinnen antworteten
Nein nichts dergleichen aber er muss vom Feldrand weichen
Er hat sich uns gezeigt der Exhibitionist wir wollen ihn aber nicht sehen wie er ist
Er darf überhaupt nicht sein wo er stand nicht am Rand nicht im Wald und nirgends sonst
und sie rannten zur kirche und läuteten die glocke
und die pfaffenden erschienen und dann die berittenen
und schließlich sogar noch die fußtruppen der benachbarten garnison
und sie umzingelten gemeinsam den wald und suchten den waldgänger
und sie suchten in erdlöchern und sie schauten in die baumkronen
aber sie fanden ihn nicht
denn er blieb unsichtbar zwischen ihnen
doch der gerufene leviathan wich von nun an nicht mehr aus ihrer mitte
er folgte ihnen aufs feld und zum fluss und sorgte für hygienischen abstand bei der arbeit
er begleitete sie zu tisch und wachte über ihre klimaneutrale ernährung
er baute ihnen neue gemeinschaftshäuser gegen die stille der einsamkeit
er nahm ihnen alle last der verantwortung
denn der leviathan erzählte ihnen gute-nacht-geschichten
er gab ihnen eine neue identität in einem wunderbaren lied
darin strahlten alle vor gesundheit in einer goldenen zeit
darin waren alle waldgänger endgültig überwunden
darin blieben die luft rein und das meer besänftigt und die sonne freundlich
wenn sie nur ihn machen ließen einfach nur ihn machen ließen
Verantwortung ist viel zu schwer für einzelne Bürger
sprach weislich der leviathan
Verantwortung muss die Gemeinschaft tragen
sang arios der leviathan
Ihr seid bei mir in besten Händen
flüsterte liebevoll der leviathan
Wie klug dass ihr mich gerufen habt
ein neues grundgesetz schuf der leviathan wie aus dem nichts
Die Gesundheit der Bürger ist unantastbar
Wissenschaft wird von denen beurteilt die Ahnung haben
Solidarität ist Aufgabe des Staates und erst darin Freiheit Aller
Die Grenzen der Welt sind die Grenzen der politisch korrekten Sprache
Gewissen ist Teil des gemeinschaftlichen Gehorchens und somit Einsicht in die Notwendigkeit
und er sah sein werk an und sah dass es gut war sehr gut
und so wurde aus abend und morgen der jüngste tag
doch der waldgänger wollte noch nicht weichen und entdeckte zwischen ihnen zwei seinesgleichen
Foto: ty-ty
Beneficiaries to DeutschUnplugged
Ja die waschmänner , die schnuffels , hihi .
Inkonsistent scheint mir das GegrOße am Schluß etwas , das Wie die Die´s oder das ein und das grundgesetz , das nichts sind´s .
Nee, ok, alles klar , jetzt hab´ ich´s kapiert und ok, Absätze , naja .
Hach so schön poetiv beginnts, und dann zack , wir´ste sauer und in alle Schlösser kommt ein Schlüssel rein , das UniversAlsChlüsSelnde .
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Manchmal bringe ich mehr Zeit auf und lasse etwas liegend reifen, aber das geht nicht immer.
Beim nächsten Poem schaffe ich es vielleicht, und wenn ich Lust habe, lasse ich dich zuvor drüber schauen.
;-)
Wat, wie , ein SeitEnhiEbendes , piks pieks , hihi .
Nee, kann "man" echt gerne lesen, und ist auch nix zu mäkeln dranne, der Bezug auch sichtbar, hihi, so sehr #Es auch nach Fehlern suchte und sucherierte , hihi, es sind keine da, #Es vermeldete, dass #Es stolperierte, beim Lesen, und warum sollte das nicht auch Absicht sein , das LesEnde stolperieren zu lassen.
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Nein, das war mein Ernst. Das mit dem (vielleicht) Vorzeigen. Nicht wegen der Stolper-Fallen, sondern wegen der scharfen Beobachtung, dass da etwas umgekippt ist.
Was ja in Ordnung geht, wenn es bewusst ist, aber was ein Fragezeichen bekommen darf, wenn es unbewusst passiert. Natürlich kann ich als Autor das immer noch gut heißen und sozusagen auf mein eseliges ES vertrauen, aber ich kann es auch mal kurz ins Auge fassen.
Die Stolperei war übrigens nicht als solche gemeint, da der erste Vers eigentlich zeigt, dass wörtliche Rede so und Bericht anders geschrieben ist. Aber klar, das muss "man" erst mal mitkriegen.
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Danke fürs Lesen und Kommentieren!
Ja, nach der ersten Kleinschriftzeile ist Schulz mit Poetivität. Der Levi hat dafür keine Ader(n).
Inspiratorischen Dank an Hobbes (1651) und Jünger (1951):
https://de.wikipedia.org/wiki/Leviathan_(Thomas_Hobbes)
https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Waldgang
Danke dir für die Links. Für mich war Leviathan immer nur das mythische Seeungeheuer, Hobbes' und Jüngers Essays sagten mir nichts. Vor diesem Hintergrund finde ich deinen Beitrag noch stärker als ohnehin schon... :-))
Jaaa, alsooo... die B-Note mag ja einen poetischen Aspekt haben... ;-)
Danke fürs Lesen und Kommentieren!
Was meinst du mit der "B-Note" und ihrem "poetischen Aspekt"?
Gerne. Obwohl mir das Lesen etwas schwer fiel - wegen der Kleinschreibung, die ja auch nicht konsequent durchgezogen wurde. RS und meinen damit verbundenen Lesefluss meine ich mit B-Note. Da du dir aber definitiv etwas dabei gedacht hast (sonst kann ich ja nicht klagen, zwinkerndes LOL), was ich jedoch nicht in allen Einzelheiten erkennen konnte, nenne ich die dichterische Freiheit einfach mal poetischen Aspekt... ;-)
Andere sind auch schon darüber gestolpert.
In Normalschreibung sind Zeilen wörtlicher Rede.
Leider sind die Zeilen hier in der Darstellung nicht immer breit genug für die Zeilen. Wenn du verstehst, was ich zu meinen meine.
Si... :-))
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