Die große Krise von 2018 - Die falschen Propheten eines Crashs in dieser Woche
Am 1. Mai 2018: Der heutige Blick auf den Gesamtmarkt der Kryptowährungen mit kümmerlichen 411 Milliarden Dollar und aus dem Fenster kann einem heute den Tag richtig vermiesen. Erst beim zweiten Blick lag der Gesamtmarkt der Kryptowährungen wieder bei 413 Milliarden Dollar und dies könnte ein Anzeichen für eine Erholung nach dem Absturz in der Nacht sein. Der Bitcoin kostete bei diesem Stand wieder 9009 Dollar und sein Marktanteil betrug 37,1%. Kritiker der Kryptowährungen führen deren Volatilität als Grund dafür an, dass man mit ihnen nicht betriebswirtschaftlich kalkulieren kann. Sie übersehen dabei jedoch wohlwollend die Tatsache, dass auch die Fiatwährungen schwanken, wie zum Beispiel gestern der mexikanische Peso. Steem schwächelt heute zusammen mit dem Gesamtmarkt und hat seine Milliardenkapitalisierung darüber leider wieder verloren. Auch das Ranking wurde mit Platz 29 wieder schlechter. Die Kryptowährungen sind eine Erscheinung des endenden Kreditzyklus und werden deshalb mindestens bis zu dessem Abgang erhalten bleiben. Bis zu diesem Zeitpunkt bleiben sie vermutlich ein beliebtes Spekulationsobjekt. Was danach kommt, weiß ohnhin niemand. Und ob ich wertloses Fiatgeld oder Kryptowährungen zum Schluß in meinen Händen halte, ist ebenfalls egal. Und auch über die Angelegenheit mit den Edelmetallen ist das letzte Wort noch längst nicht gesprochen. Silber könnte sich durchaus als das größte Betrugsmodell dieser Wirtschaftskrise erweisen. Sollte dies alles nämlich im Chaos enden (wonach es augenblicklich aussieht), ist auch Gold und Silber für längere Zeit wertlos. Man kann es dann auch nur horten und auf eine bessere Zukunft hoffen. In diesem Fall wäre es dann vielleicht schlauer gewesen, mit dem in den Edelmetallen gebundenen Fiatgeld noch richtig einen draufzumachen. Die Erinnerung daran ist sicherlich schöner, als ein paar nutzlose Barren im Garten vergraben zu müssen, bevor man für deren Besitz noch Probleme bekommt.
Die Crashpropheten sehen in den Äußerungen ihres Orakels „Q“ (oder QAnon) in dieser Woche wieder einmal dem Untergang entgegen. Doch bislang hat keiner dieser falschen Propheten (die größte Niete auf diesem Gebiet ist sicherlich Clif High) für morgen den Mittwoch vorhersagen können. Doch die Zahl ihrer Jünger nimmt erschreckenderweise beständig zu, wie das nun einmal eben mit Propheten so ist. Fakt ist lediglich eine seit Jahrzehnten andauernde systemische Krise, welche geradeihrem Höhepunkt zustrebt. Ob dies das System hinwegfegen wird, ist indes noch längst nicht sicher. Es handelt sich hierbei lediglich um eine berechtigte Hoffnung.
Gestern waren die amerikanischen Börsen bester Hoffnung (der Mega-Merger der Telekommunikationsunternehmen Sprint und T-Mobile in den USA), doch Bibi Netanjahu brach der „springenden toten Katze“ der Börsianer das Rückgrat. Damit ging es mit den US-Aktien südwärts und auch die Bankaktien mussten ihre Gewinne vom Vormittag wieder abgeben. Auch mit den Zinsen der US-Staatsanleihen ging es weiter nach unten. Der Bloomberg-Dollar-Index erholte sich zwar von seinen Freitagsverlusten, konnte jedoch seinen Höchststand vom vergangenen Freitag nicht mehr erreichen. Besonders heftig trieben die Äußerungen des israelischen Ministerpräsidenten den Ölpreis nach oben und das dürfte das Ziel dieser Rede gewesen sein. Einen mehrtägigen Krieg wird es jedenfalls nicht nach sich ziehen, weil keiner der Beteiligten über das dafür benötigte Kleingeld verfügt. Außerdem sind Israel und Saudi-Arabien einer Meinung und das spüren im Moment die Palästinenser am eigenen Leib. Spiegel-Online bringt das Thema Iran zwar heute auch an erster Stelle in seinem Newsletter, aber ohne jegliche Euphorie, sonst würde man im zweiten Artikel nicht pflichtbewußt die US-Strafzölle abhandeln und im dritten Bericht die Mißbrauchsfälle im Vatikan erwähnen. Das ist alles eine typische „Business as usual“-Berichterstattung völlig ohne Kriegshysterie. Im Wirtschaftsteil berichtet Spiegel-Online heute über die Rekordanzahl von freien Stellen in Deutschland. Das ist eine glatte Lüge, sonst hätte ich hier in der Straße diese Woche keine irische Truppe junger Männer, welche die Dächer und Vorgärten reinigt. Die finden weder in Irland noch in Deutschland einen Job, obwohl zumindest einer davon perfekt Deutsch spricht. Der Euro hat die Peripherie Europas ausgesaugt wie Graf Dracula seine gepfählten Opfer und das wird nicht mehr besonders lange gut gehen.