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RE: Marxopolis, oder wie man ein Spiel ruiniert...

in #deutsch4 years ago (edited)

Das ist ja sehr schön erzählt, @pollux.one und ich freue mich, dass ein alter Fahrensmann Mal wieder schreibt. Du weißt aber schon, dass der Artikel von der Pauschalisierung beliebig herbeigeholter Fakten lebt.

Schon alleine die Tatsache, dass man Kritiker jeder Couleur unter dem Begriff „Sozialisten“ zusammen fasst, und als irrationale Verfolger eines gemeinsamen Wahnsinns hinstellt, halte ich für mindestens kritikwürdig.

@kadna hat es jedoch auf wundersame Art verstanden, deinem Artikel Positives abzugewinnen. Darüber habe ich mich sehr gefreut.

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Heyho und danke für Deine Antwort. Die Unschärfe der Sprache läßt sich leider nicht ganz vermeiden, wenn man einen solch banalen Gedanken in so wenige Zeilen presst und dabei noch quasi gezwungen ist von Marx aufoktroyiertes Vokabular zu verwenden, weil sonst keiner mehr in der Lage ist irgendwas zu verstehen. Eine ordentliche Definition lasse ich mir vielleicht auch mal irgendwann aus den Rippen schneiden.

Ein wenig elaborierter könnte der Gedanke folgendermaßen lauten: Für mich ist das Leben ein Spiel mit vielen Iterationen und ich glaube, dass ein vollständig "Ergebnis-faires" Spiel fürchterlich langweilig wäre und keinen mehr zum Spielen lockt. Dies ist natürlich weder beliebig noch pauschalisiert und kann durchaus projiziert werden auf das bekannte Beispiel Monopoli und bekannte Systeme wie die oben genannten.

Ich bin da vielleicht radikal, aber ich nenne mit einem Augenzwinkern jeden einen "Kommi", der freiwilligen Austausch und freiwillige Verträge einschränken möchte. Für mich ist auch der durchschnittliche Nazi ein Kommi mit dem zusätzlichen Manko, daß er dem Irrglauben erliegt, als Nation besser zu sein als andere. Für mich ist der Kommunist ein Internationalsozialist. Aber das nur nebenher.

Man kann an Monopoli eine Menge kritisieren, ich mag das Spiel selber auch nicht mehr so wirklich. Ich sehe nur, wieder im übertragenen Sinne, dass in der Gesellschaft das Mittel der Wahl ist, entweder an den Regeln zu schrauben, wie im Artikel versucht zu beschreiben, oder schlicht das Spiel zu verbieten. DAS ist mein augenzwinkernder Kritikversuch.

Für mich ist das Leben ein Spiel mit vielen Iterationen und ich glaube, dass ein vollständig "Ergebnis-faires" Spiel fürchterlich langweilig wäre und keinen mehr zum Spielen lockt.

Gut gesagt.
Könnte man sich evtl. darauf einigen, dass das Lebensnotwendige (ergo Armutsgrenze je nach Definition) durchaus langweilig, ergebnis-fair sein sollte? Und der Spaß bei den restlichen % des Kapitals anfangen darf?

P.S: Fürs "aufoktroyiert" gibt es ein !invest_vote. Schönes Wort :)

Ich bin bei dem Thema echt komisch. Ich seh zum Beispiel, dass das wir in den besten Zeiten aller Zeiten leben. Ein Harz4ler lebt heute besser als JEDER noch vor 100 Jahren. Wir haben mehr fette Leute auf der Welt als Hungernde Leute. Nicht falsch verstehen, es gibt immer was zu "verbessern". Ich seh nur ebenfalls gerade die ganze Welt in eine aufgezwungene Möchtegernverbesserung kippen, die weder gewollt noch freiwillig ist. Die "Armutsgrenze" ist imho ein recht beliebiger Wert, gleichzeitig sorgen doch gerade diejenigen mit richtig viel Kohle dafür, dass alles immer billiger wird.
JA wir haben Probleme
JA man kann daran basteln
JA sozial sein ist gut und menschlich
JA ich bin uneingeschränkt für gleiche Chancen

Aber NEIN. Es ist sicher nicht der landläufige "Kapitalismus", der an allem schuld ist.
Insgesamt ist natürlich das Thema so komplex und vielschichtig, daß man stundenlang darüber referieren könnte. Aber ich glaube kurze und plakative Gedanken - Quasi Meme-Philosophie - erreichen eher, daß sich hardcore Sozis mal an die eigene Nase fassen. Sprachliche (und mathematische) Unschärfe nehm ich da gern mal in Kauf.

Harz4ler lebt heute besser als JEDER noch vor 100 Jahren.

Definiere "besser". ;-)
Aber ja, das soziale Grundnetz ist bei uns sehr gut. Gleichzeitig wurde die (Arbeits)Sicherheit wahnsinnig erhöht und die körperlichen Belastungen reduziert.

Insgesamt ist natürlich das Thema so komplex und vielschichtig, daß man stundenlang darüber referieren könnte.

So ist es. Und es gibt so viele Variablen, die den Erfolg einer Wirtschaftsform bestimmen, dass es nicht einmal eine eindeutige Lösung gibt..

Der Kapitalismus ist mMn sicher nicht an allem Schuld. Aber er birgt Risiken, die gefühlt seit den 0er Jahren immer stärker zum Vorschein kommen.
Deshalb finde ich den marktorientierten Sozialismus besser. Wichtig ist vor allem, dass es keine Reinform gibt. Weder absoluten Kapitalismus, noch Kommunismus etc.

Allgemein war es wohl mein Fehler, dass ich Deinen Artikel für rein ernst gemeint - ohne Zwinker, Zwinker - genommen habe. Als Diskussionsanstoß mag ich nämlich auch sehr gerne sehr provokative Sätze verwenden :)

Danke, dass Du wieder mal genau meine Gedanken (13h früher) schon hattest :)

Monopoly zeigt primär nicht, dass Kapitalismus schlecht ist, sondern Monopole.
Und wer Monopole gut findet, den kann ich nicht mehr verstehen..
Außer dieselbe Person ist Kommunist <3

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