Feuer, Grill oder Yajna? (+Photos)steemCreated with Sketch.

in #deutsch7 years ago (edited)

Die Lehre des Heiligen Yajnavalkya an König Janaka
ist meiner Erkenntnis nach, das älteste schriftliche Zeugnis einer Darstellung des "Inneren Lichtes", Bewußtsein. Hier möchte ich eine kurze Zusammenfassung dessen geben worum es in diesem Lehrgespräch geht, bevor ich dann noch ein paar Überlegungen über das Feuerritual mit euch teile.

Der König fragt: "Welches Licht hat eine Person?"
Yajnavalkya antwortet:" Die Sonne! ... der Mond!"

Der König fragt: "Und wenn weder Sonne noch Mond da sind?"
Yajnavalkya antwortet: "Nun, das Feuer!"

Der König fragt weiter: " Und wenn da kein Feuer ist?"
Yajnavalkya antwortet:" Dann, da ist die Rede!"

Aber der König ist nicht zufrieden:" Welches Licht hat der Mensch in der Abwesenheit all dieser Quellen?"

Der Dialog begann weit außerhalb, bei Sonne und Mond und mit jedem Male kommt er näher, zum Inneren, zum Unsichtbaren. Der König ahnte dass das Selbst nicht durch äußere Wahrnehmung zu erkennen ist.

Jetzt kommt der König zu seiner eigendlichen Frage: "Was ist das Selbst?"

Yajnavalkya sagt: "Das Selbst ist selbst-leuchtend, es "erleuchtet" die äußere und die innere Welt (Träume)."

Das Innere Licht im Ritual
Feuer war seit jeher ein Symbol für das innere Licht. Das innere Feuer. Gestern bin ich an einem Feuerplatz (siehe nächstes Photo) vorbeigelaufen. Ich war sehr berührt, weil es mich in eine Zeit zurückversetzte in der das Feuer als Element, als Wesen, als inneres Licht verehrt wurde. Bis vor wenigen Jahren hab ich selbst immer wieder an solchen Ritualen teilgenommen, und als ich gestern an diesen schön präparierten Feuerplatz vorbeikam, habe ich die Rituale vermisst.

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Das Gitter das unter dem Dach hängt, verät den Sinn dieser schönen Anlage. Ein Grillplatz. Kein Ritualplatz. Schade.


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Das nächste Bild zeigt einen indischen Brahmanen bei einem Ritual. Das, woran ich eigendlich gedacht hatte. Yajna (Sanskrit: यज्ञ yajña m.) ist ein hinduistisches Opferritual/Verehrungsritual, das seinen Ursprung in den Veden findet.


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In Europa ist von diesen intensiven archaischen Ritualen nicht viel übrig geblieben. Meiner Meinung nach ist das einer der Gründe, oder auch Zeugnisse, unserer Entwurzelung vom Natürlichen, vom Erdigen. Auch weil Rituale den Priestern überlassen (werden mussten), während in der Indischen Kultur jeder ein Yajna ausführen kann (auch Frauen).

Das was einem archaischen Ritual noch am nächsten kommt ist im Juni das "Johannesfeuer", zur Sommersonnenwende. Ich hatte das Glück meine Pilgerreise an diesem Tag in Muxia/Spanien zu beenden und wurde am Abend mit dieser Feier überrascht. Ein Ritual gab es dabei nicht, die Worte scheinen längst vergessen zu sein.

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Aber kaum einer kann sich dem Wesen des Feuers entziehen, wenn man einmal reinschaut. Still wird es. Und das ist auch ein Ritual. Und wenn ich darüber nachdenke, ist es das Ritual was wir am nötigsten haben, die Stille im Feuer finden, die Stille im Inneren finden.

Eben dann begegnen wir wieder dem inneren Licht. Jenes innere Licht, von dem Yajnavalkya um 2700YA gesprochen hatte. Und dafür ist mir dann jedes Feuer recht. Auch der Grillplatz.

liebe Grüße

@blueperegrina

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freut mich, danke sehr!

oh, i have heard about you. Nice to meet You! And thanks for your meep!

It's like a invitation for a self-talk. Or, I can project on to you, whatever I want to! I always wanted to meet ....... , oh wow, now by having the choice, it's hard to decide.