The Shameless Man - Der schamlose Schnorrer

in #deutsch7 years ago

Well in order to gain an advantage you do have the possibility to just take it. No humility. No shame. Just act casually and get it. People might complain and rant at you, they might even hate you in the aftermath - but it works. Humanity is so used to kindness, that they are overwhelmed and speechless if somebody tries to get what he wants with no shame and at all costs. Sounds familiar? This still happens today. Why? Because it works. And humans will never stop with things that work. Ethical principles are something to make you feel bad.

Shamelessness may be defined as neglect of reputation for the sake of base gain.

The Shameless man is one who, in the first place, will and borrow from the creditor whose money he is withholding. Then, when he has been sacrificing to the gods, he will put away the salted remains, and will himself dine out; and, calling up his attendant, will give him bread and meat taken from the table, saying in the hearing of all, ‘Feast, most worshipful.’ In marketing, again, he will remind the butcher of any service which he may have rendered him; and, standing near the scales, will throw in some meat, if he can, or else a bone for his soup; if he gets it, it is well; if not, he will snatch up a piece of tripe from the counter, and go off laughing. Again, when he has taken places at the theatre for his foreign visitors, he will see the performance without paying his own share; and will bring his sons, too, and their attendants the next day. When anyone secures a good bargain, he will ask to be given part in it. He will go to another man’s house and borrow barley, or sometimes bran; and moreover will insist upon the lenders delivering it at his door. He is apt, also, to go up to the coppers in the baths, — to plunge the ladle in, amid the cries of the bath-man, — and to souse himself; saying that he has had his bath, and then, as he departs, — ‘No thanks to you!’

Well I would like to add that ethical principles DO MATTER. Sometimes it might be hard to identify who acts morally correct and who doesn't. Only because you cannot see the circumstances or the bigger picture of something, doesn't mean that there is no greater cause. It also doesn't mean there is a greater cause, it just means you cannot see it.
** Deutsche Version**

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Um dir einen Vorteil zu verschaffen hast du die Möglichkeit einfach zuzugreifen. Worauf wartest du noch? Keine falsche Bescheidenheit. Schäm dich nicht. Greif einfach wie selbstverständlich zu. Menschen werden sich beschweren, dich anmotzen oder dich sogar im Nachhinein hassen - Aber, es funktioniert. Die Menschheit ist so an Freundlichkeit gewohnt, dass sie meistens überfordert, ja sogar sprachlos sind, wenn jemand sich etwas nimmt, was er will. Egal wie, vollkommen schamlos und koste es was es wolle. Kennt ihr das? Wird ja auch heute gemacht. Warum? Weil es funktioniert. Ethische Prinzipien sind nur etwas, dass dich dazu bringen soll, dich schlecht zu fühlen.

Der Schnorrer (anaischyntia)

Was ein Schnorrer (anaischyntos) ist, lässt sich so definieren: Immer nur auf den eigenen Vorteil bedacht, schert er sich nicht darum, wenn die Mitmenschen sein Verhalten als schimpflich erachten; diese seine Einstellung drückt sich in folgenden Vorgehensweisen aus: Er wagt es, einen Mitbürger aufzusuchen, den er schon wiederholt übers Ohr gehauen hat, um ihn um ein Darlehen zu bitten; auch speist er bei einer Opferfeierlichkeit am Tisch eines anderen Teilnehmers mit, nachdem er sein eigenes Fleisch mit Salz bestreut und beiseite geschafft hat; dann ruft er auch noch seinen Sklaven herbei, nimmt Fleisch und Brot vom Tisch, gibt es ihm und sagt so laut, dass es alle hören können: „Lass es dir schmecken, Tibeios!" Beim Einkaufen erinnert er den Metzger daran, dass er ihm einmal nützlich war, und stellt sich dann an die Waage, um, wenn es geht, ein Stück Fleisch oder wenigstens einen Suppenknochen darauf zu legen – und manchmal gelingt es ihm, ohne zu bezahlen, damit zu entwischen, wenn nicht, greift er sich ein Därmchen vom Tisch und geht lachend davon. Hat er für auswärtige Gäste Theaterkarten besorgt, geht er selbst mit in die Vorstellung, ohne Eintritt zu zahlen; und am nächsten Tag nimmt er auch noch seine Kinder und den Pädagogen mit. Hat jemand Sachen für einen günstigen Preis gekauft, fordert er ihn auf, ihm davon abzugeben. Fremde Leute, die er um Gerste oder manchmal sogar Spreu angeht, zwingt er, diese Dinge zu ihm nach Hause zu tragen. Es ist auch seine Eigenart, im Bad zu den Warmwasserbehältern zu gehen, mit der Kelle Wasser daraus zu schöpfen und es sich unter dem Protest des Bademeisters überzugießen; am Ende sagt er dann, er habe ‹schon› gebadet, und im Weggehen: „Trinkgeld gibt’s nicht!“

Nun ich möchte zum Schluss noch ergänzen, dass Ethische Prinzipien dennoch wichtig sind. Manchmal ist es schwierig festzustellen, wer moralisch richtig und wer moralisch falsch handelt. Das lässt sich nicht in der äußeren Handlung feststellen. Und nur weil man die Umstände oder das Große Ganze in seiner vollkommenen Größe wahrnehmen kann, heißt das nicht, dass es nicht existiert. Das bedeutet aber im Gegenzug auch nicht, dass es existiert. Es bedeutet nur, dass du es nicht wahrnehmen kannst.

Bleibt bodenständig
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Euer @bozo

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5 spontane Gedanken ohne den Versuch einer tabellarischen Wertschätzung.

  • Der Dorfpfarrer, der jedes Jahr zum 6. Januar durch die kleinen Bauerndörfer "seiner Gemeinde" stolziert, den Türstock bekritzelt und durch seinen treuen Handlanger das Kuvert einsammeln lässt, das die alte Frau neben der brennenden Kerze und dem Kruzifix gut sichtbar platziert hat.
  • Der Ehepartner, der die Ehe nicht als Gemeinschaft, sondern als Überlebens-Strategie sieht.
  • Der Doktorand, der sein Wissen geistigem Diebstahl verdankt und der Doktorvater, dem geschmierte Blindheit die tägliche Arbeit erleichtert.
  • Der Großbauer, der schon längst große Teile seines Besitzes verpachtet hat, aber weiter Jahr für Jahr am Topf der Subventionen saugt.
  • Herr und Frau Meier, die sorgfältig jeden Sonntag herausfiltern, wo und wann ein neuer Laden eröffnet. Sie sind die Ersten am Morgen die kommen und weichen nicht eher, bis der letzte Gratis-Artikel abgeräumt ist. Von dem, was sie am Abend ausräumen, können sie fast nichts gebrauchen.

Sind das nun Schmarotzer oder sind das wir?

Gruß, Wolfram

Weiß ich nicht. Es kommt darauf an, was mit dem Geld oder den Sachen dann im Nachhinein gemacht wird. Letzten Endes kann es keinen Schmarotzer geben, denn früher oder später wird seine Habe wieder der Allgemeinheit zugeführt. So ist nichts dagegen zu sagen von allen Leuten einen Euro einzusammeln um die geballte Kraft dieses Kapitals zu nutzen um damit etwas zu schaffen. Ob es sinnvoll ist, wird dann die Zeit beurteilen. Ist es sinnvoll wird es bestehen, ist es sinnlos wird es vergehen.

Hallo Bozo,
tut mir schrecklich leid, dass ich dir trotz Upvote nichts Greifbares auf dem Konto hinterlassen kann. Aber das System ist offensichtlich der Meinung, dass ich mit Geld nicht umzugehen weiß.

Der Schmarotzer erblüht in seinem Egoismus. An ein Weitergeben an die Gesellschaft verschwendet er keinen Gedanken. Die Verteilung erfolgt nur über den Nachlassverwalter.
Ein soziales Gewissen belastet den Schmarotzer nur. Aus diesem Grund reagiert er auch so allergisch, wenn sich ihm fremde Menschen dem Topf nähern, aus dem er sich so gerne bedient.


Gratulation und Dank zugleich für deinen musikalischen Geschmack!
Gruß, Wolfram