14€ Mindestlohnbullshit

in #deutsch5 years ago (edited)

So, hier in Hamburg hat die Linke ihre Wahlplakate aufgestellt.
Eine der glorreichen Verheißungen lautet derweil:
"14€ Mindestlohn gegen Armut"
Warum das Quatsch ist, und sogar kontraproduktiv, erkläre ich hier in diesem Post.
WARNUNG: Dies ist die harte Realität der Dinge.

1 - Ein hoher Mindestlohn ist nicht gut.

Ein niedrig angesiedelter Mindestlohn ist absolut vertretbar, der Fokus sollte hier jedoch darauf liegen, dass Kleinstjobber und Aushilfsjobs nicht zu den absurdest niedrigsten Löhnen verhökert werden. Diese Leute haben meist keine Wahl und würden sogar für 50ct die Stunde arbeiten, um einer Hartz4-kürzung zu entgehen und so nicht auf der Straße zu landen. Ein geringer Mindestlohn schützt die, die bereits so weit unten sind, dass sie sich nicht selbst schützen können.
Der Mindestlohn sollte sich hier nach dem möglichst niedrigsten Standard orientieren, bei dem die Leute zumindest nicht vollends über den Tisch gezogen werden. Jeder mit auch nur dem Hauch einer Qualifikation sollte alleine dadurch schon meilenweit vom Mindestlohn entfernt sein.
Je höher nun der Mindestlohn ist, desto mehr wird das Verhältnis zu vom Arbeitnehmer zu leistender Arbeit und vom Arbeitgeber zu deckenden Kosten vergrößert.

2 - Höhere Ansprüche
Manche Menschen haben eine niedrige Arbeitsleistung. Es mangelt ihnen nicht an Qualifikationen oder Fähigkeiten. Sie leisten auf eine gewisse Zeit gesehen nur weniger als andere.
Ein höherer Mindestlohn bringt für eine Firma ganz klar mehr Kosten mit sich. Irgendwo muss das Geld ja herkommen. Von dem vom Arbeitnehmer erwirtschafteten Geld muss also ein größerer Teil für den Lohn abgezweigt werden (sofern der Lohn durch den neuen Mindestlohn angehoben wird, versteht sich).
Dadurch steigt aber auch die Anforderung an den Arbeitnehmer, genug Leistung zu erbringen, um für das Unternehmen noch wirtschaftlich tragbar zu sein.

3 - Mehr Arbeitslose
Durch den höheren Druck zu mehr Arbeitsleistung werden weniger fähige Arbeitnehmer aussortiert. Sie können unter einem hohen Mindestlohn nicht genug Leistung erbringen und verlieren höchstwahrscheinlich ihren Job. Und andere Jobs werden sie ebenso verlieren, weil sie bei einem Mindestlohn mindestens diesen Lohn und am besten weitaus mehr erwirtschaften müssen. Der Mindestlohn lohnt sich effektiv nur für jene, die sich bisher tatsächlich "unter Wert verkauft" haben: Leute, die bereits mehr als (in diesem Fall) 14€ die Stunde erwirtschaftet haben, und diesen Lohn auch schon vorher hätten einfordern können. Alle anderen werden ins Sozialsystem fallen

4 - Höhere Lebenshaltungskosten
Durch die steigenden Löhne werden die Ausgaben der Unternehmen steigen. Die meisten dieser Unternehmen werden diese Kosten damit wieder hereinholen, indem sie ihre Produkte um eben den gestiegenen Kostenfaktor verteuern. Die "Ausbeute" des gestiegenen Lohns für den Arbeitnehmer machen sich also nur auf dem Papier, aber nicht im Geldbeutel bemerkbar, da das zusätzliche Geld für die höheren Preise draufgeht.
Zusätzlich sorgt der gestiegene Bruttolohn zu höheren Sozialabgaben - am Ende des Monats bleibt dem Arbeitnehmer trotz mehr Lohn weniger Geld.

5 - Auf lange Sicht steigende Steuern
Mehr Arbeitslose, zu denen es kommen wird, wie zuvor erklärt, vergrößern das Budget für die Arbeitslosenunterstützung, diese Kosten kann der Staat auf lange Sicht nur durch eine Erhöhung der Steuern kompensieren - dies bedeutet erneut weniger Geld für gleiche Arbeit.

Wie sich herausstellt ist eine Erhöhung des Mindestlohns, wie es die Linke fordert, eine einfach klingende Scheinlösung, die jedoch das eigentliche Problem nicht behebt, sondern nur verschiebt und damit sogar vergrößert.
Statt auf Zwang den Leuten Geld "zurückzugeben", wie wäre es da mal mit einer ganz krassen Option:
Den Leuten weniger Geld wegnehmen?

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