Jordan Peterson und das intellektuelle Dark Web in der NZZ

in #deutsch6 years ago (edited)

Der kanadische Psychologieprofessor Jordan B. Peterson, über den ich schon häufiger geschrieben habe, feiert im angelsächsischen Sprachraum weiterhin große Erfolge. Er tourt mit dem ehemals linken Moderator und Comedian Dave Rubin durch die USA, Kanada, UK und Australien und füllt die Hallen und sein Welt-Bestseller "12 Rules for Life" soll in 40 Sprachen übersetzt werden.

In Deutschland herrscht in den rot-grün-dominierten Feuilletons weiterhin Totenstille über das Phänomen. Umso erfreulicher, dass wenigstens die schweizer Presse über Peterson und das "Intellektuelle Dark Web" berichtet:

Akademischer Klimawandel? Gegen die linke Orthodoxie an den angelsächsischen Universitäten regt sich Widerstand

Auszug:

"Die Fälle, die in den letzten Monaten am meisten Aufsehen erregten: An der Lewis & Clark Law School in Portland, Oregon, beschimpften Demonstranten die emeritierte Philosophieprofessorin Christina Hoff Sommers mit Sprechchören als «bekannte Faschistin, die rassistische und sexistische Gewalt rechtfertigt», weil sie als «factual feminist» für das American Enterprise Institute mit Fakten feministische Mythen zerlegt. Am Middlebury College in Vermont verjagten Aktivisten den Autor Charles Murray, den die Linke seit seinem wissenschaftlich seriösen Buch «The Bell Curve» von 1994 zur Intelligenzforschung verfemt.

Ich erinnere mich, wie wir Mitte der 1990er im Englisch-Leistungskurs "The Bell Curve" als Beispiel für neu aufkommende rassistische Tendenzen in den USA behandelt haben. Ich weiss noch, wie anstößig ich es fand, dass der Durchschnitts-IQ von Schwarzafrikanern niedriger als der von Asiaten oder Kaukasiern sein solle. Allerdings dachte ich mir damals schon, dass Fakten an sich ja nicht rassistisch sein könnten und grübelte, ob wohl die wissenschaftliche Methodik fragwürdig - da rassistisch motiviert - sein könnte. Heute weiss ich, dass es höchstens rassistische Interpretationen dieser Fakten geben kann - was ich nicht bestreite - es aber keine Lösung sein kann, wissenschaftliche Erkenntnisse totzuschweigen, wenn sie nicht in das politische Narrativ passen.

Hier die jüngste Gesprächsrunde einiger Mitglieder des "IDW":

@felix.herrmann hat eine deutschssprachige Youtube-Peterson-Playlist zusammengestellt, mit der man sich die Zeit vertreiben kann, bis die rot-grüne Omertá aufgebrochen wird:

https://www.youtube.com/playlist?list=PLJaVZADsmvp35gzjb0rXU9NxAQ7zaiGUJ


Sort:  

Ich hatte die Uni Gott sei Dank schon verlassen, als der Irrsinn seinen Lauf nahm. Muss wohl die letzte Charge gewesen sein.
Was da mittlerweile für ein Klima herrscht, kann man sich kaum vorstellen. Da bedarf es stahlharter Eier, seinen Mund aufzumachen, selbst wenn es nur ein milder Einspruch gegen offenkundigen Wahnsinn ist.
Dass ein so überlegter, wenig polemischer und zurückhaltender Typ wie Peterson, dazu noch politisch eher links, der Fahnenträger der Vernunft geworden ist, ist ein besonderes witziges Detail.

Was da mittlerweile für ein Klima herrscht, kann man sich kaum vorstellen.

Ich kann das bestätigen, denn ich kenne eine Studentin der Geisteswissenschaften, die sich nicht traut, in der Uni zu ihren Ansichten zu stehen.

Keiner traut sich mehr irgendwas, außer den Systemjakobinern. Bei Dozenten ist es noch viel schlimmer. Einige davon meinten schon zu mir, es sei sogar "noch schlimmer" als in der DDR. Das kann ich nicht beurteilen, finde es aber gruselig, sowas von alten Ostlern zu hören, die wenig mit den Kommunisten am Hut hatten.

Sprichst Du von Deutschland oder den USA? Ich hab auch schon länger keine Uni mehr von innen gesehen, aber es heisst immer wieder, so schlimm wie in den USA sei es nicht. Allerdings hab ich manchmal den Verdacht, dass es nur so wirkt, weil in D einfach schon lange niemand mehr widerspricht.

Das letzte mal, als ich in der Kölner Uni war, habe ich jemanden mit einem "Good Night, White Pride"-Shirt gesehen.

Diese Antifas und Asta-Idioten sind einfach wahnsinnig. Als wenn "weißer Stolz" jetzt gerade unser größtes Problem wär' (wenn ich so darüber nachdenke: Dass jemand tatsächlich sagt, stolz darauf zu sein, "weiß" zu sein, habe ich sowieso noch nie gehört.)

Naja, "Good Night, White Pride" ist die Linke Antwort auf die "White Pride, World Wide" Kampagne von u.a Blood and Honor und der White Power Bewegung.
Ein vergleichbares Ding wäre das klassiche Design des "RUN DMC" Shirts, erst wurde daraus das linke " FCK NZS" woraufhin in der rechten Szene das Shirt "HKN KRZ" populär wurde.
Das mag kein direktes Problem sein, aber dennoch halt ein Thema und Studenten sind eh komisch. Ich würde mir ja ein Shirt mit dem Aufdruck "FCK PTS" (Fuck Politics) anziehen, in diesem Sinne, Oi! ;)
Sorry, wenn ich deinen Post missverstanden habe. Ich wollte nicht klugscheißen!

Mein Problem ist einfach, dass im Jahr 2018 nicht mehr nur in linksradikalen Kreisen, sondern faktisch überall, wo die linke Hegemonie herrscht (in den Medien, den Schulen und Universitäten), "White Supremacy" als Problem ausgemacht wird. Diese Leute konstruieren aus verschiedenen Wohlstandsniveaus eine Unterdrückung (alle Weißen unterdrücken alle Schwarze) und wenn das dein Weltbild ist, dann kommst du gar nicht umhin, in Ersteren ein Problem zu sehen. Demnach musst du auch kein "Nazi" mehr sein, um des "weißen Stolzes" bezichtigt zu werden, sondern einfach hellhäutig / ein Europäer ohne Zuwanderungsgeschichte. Diese kranke egalitäre Weltsicht steht (meines Erachtens) dahinter, wenn ein solches T-Shirt getragen wird, und darüber habe ich mich aufgeregt.

(hier habe ich das Ganze 'mal etwas detaillierter ausgeführt)

"Ich würde mir ja ein Shirt mit dem Aufdruck "FCK PTS" (Fuck Politics) anziehen, in diesem Sinne, Oi!"

Darauf kann man sich doch einigen ;)

Jo ich bin da mit dir schon einer Meinung! Habe aber noch einen Nachtrag. Ich finde es total affig auf irgend etwas stolz zu sein für das man nichts geleistet hat. Ich bin weiß, ich bin deutsch ... so weit so schön, aber war halt Dusel. Für eine Idiologie, Einstellung hat man in dem Sinne auch nichts getan, man hat sich am Buffet der Einstellungen, Idiologie und Philosophien bedient und sich die genommen die einem gefallen hat. Voll die Leistung ...
Selbes gilt für den Respekt über den immer alle Reden. Respekt muss man sich verdienen, für Respekt muss man etwas leisten. Respekt ist mehr als Anstand und Etikette. Letzteres hat jeder verdient bis er es verwirkt hat. Ersteres ist individuell und kann in meinen Augen nicht allgemeingültig gefordert werden.

Edit: Anders sieht es aus, wenn man eine eigene Einstellung hat. Das ist in meinen Augen eine Wirkliche Leistung. Denn man hat sich nicht am Fastfood der vorgefertigten Idiologien bedient. Man hat sich mit etwas beschäftigt, hat sich hingesetzt und sich mit menthalen Legosteinen etwas gebaut, das so vllt keiner oder nur wenige auch haben.
Legosteine deswegen, weil ich nicht glaube, das jemand heute noch auf etwas komplett neues kommt. je weiter man etwas aufdröselt um so mehr entdeckt man, dass schonmal jemand auf etwas ähnliches gekommen ist. Natürlich ist es möglich auf etwas zu kommen ohne zu wissen das es schon existiert und eigene Gedanken, egal ob schon einmal gedacht oder nicht, sind eine Leistung.

Dass man darauf stolz sein sollte, deutsch zu sein, habe ich ja auch nirgendwo gesagt. Stolz kann man nur auf etwas sein, dass man selbst geleistet hat - d'accord.

Anstelle von Nationalstolz sage ich deswegen auch immer Nationalglück - denn glücklich über meine Herkunft kann ich zweifelsohne sein.

LG,
menckensgeist

War auch keine Unterstellung, sondern ein Zusatz. Weil ich finde, dass es zusammen passt.

Danke für die Erwähnung! Upvote und Resteem!

Jaja, die nzz. Da kam man ab und an schonmal bemerkenswertes lesen. Z. B. https://www.nzz.ch/wirtschaft/telegram-gruender-durow-will-die-geschichte-besiegen-ld.1378493

In der Tat eine sehr interessante Geschichte.

@fabio - Deutsche Übersetzung scheint in der Mache

https://www.amazon.de/gp/product/344231514X?ie=UTF8

Gebundene Ausgabe – 29. Oktober 2018 - Verlag: Goldmann

"Ich weiss noch, wie anstößig ich es fand, dass der Durchschnitts-IQ von Schwarzafrikanern niedriger als der von Asiaten oder Kaukasiern sein solle. Allerdings dachte ich mir damals schon, dass Fakten an sich ja nicht rassistisch sein könnten und grübelte, ob wohl die wissenschaftliche Methodik fragwürdig - da rassistisch motiviert - sein könnte."

Ganz ähnliche Erinnerungen habe ich auch an meinen intellektuellen Werdegang. Es ist doch beängstigend, wie selbst aufmerksame Menschen komplett vom Egalitarismus vereinnahmt sind.. und das, ohne es zu verstehen.

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wow! nice post and good information thanks for sharing