RE: Bananen und Schafe
Ich lasse deine Einwände mal dahingestellt, auch wenn ich sie teilweise nicht teile.
Aus meiner freiheitlichen Sicht ist der Hauptfokus des Videos ein anderer:
Das gängige, eindimensionale links-rechts-Schema bedarf dringend einer Erweiterung mittels der Beachtung der "freiheitlichen" Achse (mathematisch gesehen ortogonal zu links-rechts). Denn sowohl das völkisch-nationale Lager als auch die globalistisch-sozialistischen Protagonisten wollen ihre jeweiligen Ziele durch Etablierung von Machtstrukturen durchsetzen, die den Einzelnen ihrer Ideologie unterwerfen.
Im Gegensatz dazu steht das "libertäre" Lager, was dem Menschen mehr Freiheit, aber auch Selbstverantwortung zuweist.
Vielleicht betrachtest du die Aussagen des Videos nochmals aus dieser Perspektive.
Vielleicht bin ich ja dem 'libertären Gedankengut' teilweise näher, als so mancher glaubt? Kennst du beispielsweise diese Artikel?
Leben im Land der Zwangsgebühren und sonstiger Bevormundung
Gedanken zum deutschen Steuerrecht; auch bezüglich der Nutzung von Steem(it).
Gedicht "Staatsbesitz".
Prinzipiell bin ich für maximale Selbstbestimmtheit und Freiheit des Individuums. Deswegen sehe ich z. B. nicht ein, für eine Leistung wie den öffentlich-rechtlichen Rundfunk auch dann zahlen zu müssen, wenn ich sie nicht nutze, gegen seinen Willen als Schöffe 'herangezogen' oder zur Teilnahme am Mikrozensus gezwungen werden zu können.
Allerdings gibt es Bereiche, in denen das Ausleben eigener Freiheiten die Freiheiten anderer und/oder deren Wohlergehen beeinträchtigt. Sollte z. B. der Raucher die Freiheit besitzen, mir Qualm ins Gesicht zu blasen oder der Besitzer eines Hundes diesen vor unsere Gartentür k..... lassen dürfen, wo unsere kleine Tochter spielt (dort unbehelligt spielen zu können, ist doch auch eine Form von Freiheit)?
Das würden vermutlich die meisten verneinen, aber sieht es beim Thema Umweltschutz in größerem Rahmen nicht ähnlich aus?
Wenn ich also der Meinung des Großteils aller Wissenschaftler bin, dass der Mensch sich selbst und seiner Umwelt durch seine Schadstoffemissionen, das Abholzen der Regenwälder und die Verschmutzung der Meere in extremem Maße schadet und damit auch mir und meinen Nachkommen die Lebensgrundlage entzieht, ist es dann falsch, das Ausleben der Freiheit, meine Umwelt zu zerstören als Beschneidung meiner eigenen Freiheit und der meiner Nachkommen zu betrachten?
In meinen Augen macht mich mein Einsatz für die Freiheit, weiterhin in einer einigermaßen adäquaten Umwelt leben zu können und diese nicht der Profitgier einzelner zu opfern, weder zum Sozialisten noch Kommunisten.
Wie jeder Libertäre vermutlich sein Haus verteidigen würde, in dem er wohnt, versuche ich die Umwelt zu schützen, in der ich lebe und von deren Intaktheit das Überleben meiner Nachkommen abhängt ...
Freiheit bedeutet aber natürlich auch, das ganz anders zu sehen, jeden meiner obigen Sätze anzuzweifeln und auf jeden Fall, über die Sinnhaftigkeit jeder einzelnen Umweltschutzmaßnahme streiten zu dürfen.