Dunkle Nacht der Seele und Gärtner des Lebens
„Das Alte hat den Saft verloren. Da ist keine Magie, keine Freude, keine Faszination mehr wie es früher war. Das Alte kann dir das nicht mehr bieten. Das Neue ist noch nicht sichtbar. Das ist ein Wechsel, ein Übergang, der von vielen Menschen auf dem Weg zu sich selbst bezeugt wird.
Die Mystiker haben das: die dunkle Nacht der Seele genannt. Das Alte stimmt nicht mehr. Das Neue zeigt sich noch nicht. Dieser Zwischenzustand. Oder im Bild gesprochen. Für eine Pflanze ist der Topf, in dem sie gewachsen ist, einfach zu klein geworden. Es braucht eine Erweiterung, entweder ein größerer Topf oder sie muss ganz ins Freie gesetzt werden.
Nun ist es notwendig, dass diese Pflanze aus dem engen Topf herausgeholt wird. Eine Weile hängen die Wurzeln frei in der Luft. Es gibt keine Garantie, wo sie landen werden. Aber es gibt diesen großen Gärtner. Die eine Kraft, die unsere Seelen verpflanzt und auf neue Ebenen anhebt.
In dieser dunklen Nacht der Seele ist es unglaublich wertvoll, dass wir einen inneren Bezug zu dieser Kraft haben, die uns bewegt. Obwohl wir nicht wissen, wo es hingeht und wo das Ganze enden wird, können wir uns doch jeden Tag dieser Kraft öffnen und uns ihrer Führung anvertrauen.“
Gerd Bodhi Ziegler, Maria Waldrast 2023
Aus der Herzsitzarbeit
(geteilt von Timo, Bild: Pixabay/ iain)