Krieg

Krieg ist der Augenblick, wo der Schleier sich lüftet und jeder sehen kann, woran wir sind.

Krieg

Er spricht in Stahl und schwarzem Rauch,
sein Atem füllt die weite Nacht.
Verblasste Fahnen wehen laut,
sie haben keinen Schutz gebracht.

Der Krieg, ein König ohne Erben,
doch unter seiner Krone ruht nur Schmerz.
Er schickt die Jungen, um zu sterben,
und bricht den Müttern still das Herz.

In seinem Schatten wächst kein Baum,
kein Mensch kann unter ihm gedeih’n.
Und wenn er zieht, verbrennt der Raum,
nur Narben, die für immer schrei’n.

Er nährt sich von des Menschen Wut,
vom Hass, der tief im Dunkeln brennt.
Er schürt die Flamme bis zum Schluss,
bis nichts mehr bleibt, das uns noch trennt.

Doch Krieg ist nichts, was selbst besteht,
es ist der Mensch, der ihn gebiert.
Die gier’ge Hand, die Tat begeht,
selbst wenn das eigne Volk verliert.

Sie zahlen ein, in beiden Reihen.
Im Kriege kann das Geld gedeihen.

Am Ende, wenn der Frieden nah.
Millionen Seelen hin gemeuchelt.
Beim Aufbau wird dann nicht gespart
und bis zum nächsten Mal geheuchelt.