RE: Was ist nicht normal? | Täglich ein neues Thema, Tag 31 @isarmoewe
Ich möchte dir in vielen Punkten widersprechen.
Ich bin bekanntlich selber depressiv, aebr gerade deshalb nicht bereit, den Fehler bei mir zu suchen.
Schließlich triggern mich ganz aktuell Entscheidungen oder Nichtentscheidungen, die andere treffen.
werde dieses Jahr mein Informatikstudium anfangen, weil Programmieren mein Hobby ist und ich keinen Plan habe, was ich sonst machen soll
Ähem, bekanntlichermaßen ist Programmieren das letzte, was du im Informatikstudium tust (von ein oder zwei Vorlesungen im ersten Semester mal abgesehen). Und darauf ist es schon in den 70ern-90ern hinausgelaufen. Physiker programmieren, Mathematiker programmieren, E-Techniker programmieren. Informatiker entwickeln Konzepte, wie Programme auszusehen haben und was sie können müssen.
Deshalb habe ich nicht Informatik an der Uni studiert. An den früheren FHs sind die Anforderungen sicher immer noch niedriger.
Mein Tip: such dir einen E-Technik-Informationstechnik-Kombistudiengang.
Depressionstherapie besteht ja zum großen Teil daraus, daß man irgendwas annimmt. Also könnte man auch den eigenen Perfektionismus annehmen. Bevor man in eine andere Richtung gedreht wird, mit der man innerlich nicht glücklich wird ...
Ich wollte nicht ausdrücken, dass man bei sich irgendeinen "Fehler" suchen soll. Denn dieser, so es ihn denn überhaupt gäbe, wäre sicher nicht der Grund für Depression.
Vielmehr wollte ich deutlich machen, dass man seinen inneren Umgang mit äußeren Umständen sehr wohl verändern kann. Das würde ich nicht als Fehlersuche sondern als Verbesserungsanstrengung ansehen.
Ich selbst war nie in Therapie, daher kann ich nichts darüber sagen, aber wo du das Vorgehen in Therapie ansprichst:
Genau das wollte ich vermitteln.
Aber, sollte ich den Perfektionismus annehmen oder die Tatsache, das man viel sehr gut, aber nicht alles perfekt machen kann?
Ich hab auch keine Erfahrungen mit ambulaten Therapien, habe meine ja abgebrochen.
Ich erlebe nur selber, daß es mich triggert, wenn ich mich frage, warum hat der andere dieses oder jenes jetzt nicht so gemacht, wie ich es machen würde (unter der Prämisse, daß ich die besagte Sache besser durchdacht habe). Und das passierte in den letzten Monaten nicht nur einmal, sondern mehrfach.
Aber ich bin diejenige, die sich in Frage stellt und bisher davon ausging, daß nur bei ihr etwas schief lief (was immer noch der Fall ist).
Und das ist richtig schmerzhaft.
Das ist mir klar, dennoch ist mein Hobby der Grund, warum ich mich für dieses Studium entscheide. Mich interessiert auch immer das Dahinter. Außerdem lehrt mich das Studium die Dinge, die ich für größere Programmierungen wissen müsste, aber dank meiner lausigen Internetrecherchefähigkeiten nicht weiß. So gesehen ist das Studium die Theorie zu der Praxis meines Hobbys, da liegt die Verbindung.
Falls ich allerdings tatsächlich nicht froh damit werde, kann ich mir immer noch Physik einverleiben. Das passt vom Interesse, dem Verständnis und den Schulnoten.