Wenn man den neuesten Bericht im Stern liest, weiß man gar nicht, ob man lachen oder weinen soll. In Russland stehen plötzlich hunderte Porsche still – und der Stern erzählt die Geschichte, ohne die wirklich entscheidende Frage zu stellen: Wer kauft bitte ein Auto, das der Hersteller per Satellit abschalten kann?

Der Artikel schildert, dass der Porsche Panamera, Cayenne & Co. derzeit in Russland nicht anspringen, offenbar wegen GPS-Störungen und dem sogenannten Vehicle Tracking System (VTS). Der Hersteller Stuttgart verweist auf „länderspezifische Ausführungen“ und wirtschaftliche Sanktionen. Einige Besitzer bekommen ihre Autos nach Batterieabklemmen einmalig zum Laufen, danach blockiert das System wieder.

Und während man den Betroffenen fast schon leidtun möchte, schweigt der Stern eisern darüber, dass diese Probleme ein symptomatisches Kernproblem moderner „smarter“ Autos sind: Sie sind fernsteuerbar. Hersteller haben die Möglichkeit, das eigene Auto zu blockieren. In Russland wird das gerade sichtbar, aber wer garantiert, dass es irgendwann nicht auch anderswo passiert?

Man muss kein Verschwörungstheoretiker sein, um zu erkennen, dass derartige Autos ein Sicherheitsrisiko darstellen – nicht nur technisch, sondern auch politisch. Ein Auto, das jemand von außen abschalten kann, ist kein Auto mehr, sondern eine fahrende Lizenz, deren Betriebsgenehmigung jederzeit entzogen werden kann.

Für mich persönlich heißt das: Solche Fahrzeuge kommen in Deutschland aus Prinzip nicht infrage. Ich will ein Auto, das mir gehört, nicht eins, das der Hersteller jederzeit kontrolliert oder deaktivieren kann.

Der Stern hätte sich die Frage sparen können, ob die Besitzer jetzt sauer oder verzweifelt sind – viel wichtiger wäre gewesen, die Kernfrage zu stellen: Wer kauft so ein Auto freiwillig?

Vielleicht ist das der Moment, in dem wir anfangen sollten, wieder über Selbstbestimmung hinterm Steuer nachzudenken – und weniger über das „coole Image“ eines Marken-SUVs.