Über'm Pott

Als gute Freunde uns antickerten, ob wir nicht einen kleinen Neujahrs-Spaziergang machen wollen, war die Wahl der Route mal wieder nicht schwer. Unsere Haniel-Halde haben wir hier ums Eck gut erreichbar, man quatscht über Gott und die Welt und oben natürlich der grandiose Ausblick über meine Heimat: dem Ruhrgebiet.

Die Natur nagt allerdings ordentlich an der Abraumhalde von Deutschlands letzter Steinkohlezeche.
Das Kunstwerk von Iberola (neulich leider verstorben) ist wegen Abrutschgefahr umzäunt. Zu sehr erodiert hier der vom ewigen Regen unterspülte Boden.

Das Holzkreuz auf dem Plateau unter uns ist im Rahmen des Papstbesuchs 1987 errichtet worden. Schon bald wird hier wieder das große Osterfeuer brennen.

Auch wenn es immer weniger klassische Schwerindustrie im Pott gibt: ThyssenKrupp kocht immer noch fleißig den Stahl, der aufgrund der billigen Auslandskonkurrenz immer weniger lukrativ wird. Mal sehen, wann die hohen Herren im neulich kräftig aufgestockten Vorstand (Milliardenverluste hin oder her) entscheiden, Stahl endgültig aufzugeben.

Hier nochmal Richtung Kreuz mit anderer Einstellung. Knapp drüber in der Ferne seht Ihr übrigens den Gasometer in Oberhausen. Einst Gasspeicher, heute gibt es dort wechselnde Ausstellungen.

Beim Abstieg (bei eisigem Wind übrigens) sieht man nochmal, wie bedrohlich die Stelen an die Abbruchkante und womöglich bald ins Kippen geraten.

Wenn man die Kamera durch den Zaun hält, gelingt einem aber noch eine der Aufnahmen, die ich hier so liebe und eine davon schon lange als Desktop-Bild auf meinen PCs (auch den dienstlichen) habe.

Wenn Ihr es mal in den Pott schafft, solltet Ihr auch unbedingt mal den Aufstieg wagen. Es lohnt sich!

Kommt alle gut in die Woche!