Meine Reise nach Griechenland August 2025
Ich freue mich, meinen Vater wiederzusehen. Letztes Mal im Juli hat es leider nicht geklappt, und ich muss gestehen, dass ich deswegen ein schlechtes Gewissen hatte. Seine fortschreitende Demenz und die Tatsache, dass ich mehr Zeit mit ihm hätte verbringen sollen, bereiten mir im Alltag psychische Tiefs. Man hätte einfach mehr tun können, werfe ich mir oft vor. Ganz besonders, wenn ich etwas geknickt von Arztterminen nach Hause komme, erwacht eine kleine, vorwurfsvolle Stimme in meinem Kopf. Sie merkt, dass es mir gerade nicht so gut geht, und hakt sich in mein Bewusstsein ein – nach dem Motto: „Wenn wir schon bei schlechten Nachrichten wie Krebs und Tod sind, lass uns über deine Versäumnisse gegenüber deiner Familie reden.“
Morgen habe ich einen Termin im Altersheim. Er wird mich sehr wahrscheinlich nicht erkennen; letztes Mal hatte er mich erst am zweiten aufeinanderfolgenden Besuchstag erkannt. Er ist der Letzte meiner Familie – außer mir – und ich bin mit dem metastasierten Lungenkrebs dem Tod geweiht. Der Gedanke, dass ihn meine Erkrankung weder registrieren noch belasten wird, ist ein kleiner Trost.
Ich packe nun meinen Koffer, traurig und froh zugleich. In solchen Situationen wird mir klar, wie naiv ich war, als ich dachte, dass nach dem Tod meiner Mutter und meines kleinen Bruders das Leben für meinen Vater und mich eine kleine Verschnaufpause und ein paar gemeinsame Jahre bringen würde. Ich möchte nicht zu sehr jammern, aber so viel Krankheit und Tod sitzen tief. Ratschläge aus meinem Umfeld, ebenso wie von meinem Psychoonkologen, dass ich die verbleibende Zeit noch nutzen solle, um schöne Dinge zu erleben, greifen einfach nicht. Meine Seele sitzt im Dunkeln – woher soll ich die Kraft und den Mut nehmen, auch nur an Licht zu denken?
ich wünsche dir alles liebe und kenne genau das thema zugut
habe darüber berichtet in meinem video
denn auch ich bin in der fast selben situation