Leroy erklärt Euch "Wohnungsnot"

in #deutsch6 years ago (edited)

Scheißt auf die Wohnungsnot. Leroy braucht jeden Pfennig jetzt, um einem Kumpel zu helfen, der unverschuldet metertief in der Scheiße sitzt.

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Wieder nett geschrieben, ich liebe deine Texte 👍

Bürgerliche Intelligenz

Sehr gute, den Kern des Problems umfassende Analyse, @Leroy.linientreu.
Die Listung entscheidender Probleme, sowie Nennung bürgerlicher Triggerpunkte, ganz ohne polemische Hatz, ist der Gipfel kritischer, sprachlicher Raffinesse. Ich bin ja froh, dass du kein persönliches Interesse daran hast, zusammen mit den Politikern im großen Schweinekübel der Wirtschaft herumzusauen. Die Bürgerschaft wäre auf ewig verloren. So besteht noch Hoffnung. Der Bürger wurde ja schweineschlau für immer an die Wirtschaft verliehen und nicht etwa auf ewig verkauft.

„Damit sie nicht verblöden,“ den Nebensatz werde ich auf keinen Fall inhaltlich kommentieren. Auf deinen hübschen Honigtopf mit dem Daueraufreger GEZ falle ich nicht herein. Wenn das niemand merkt, will ich auch keinen Menschen in seiner fatalistischen Ruhe stören. Schließlich ist das die letzte Ecke, in der sich hart arbeitende Bürger noch verkriechen können, bevor sie selbst zu aktiver Politik gezwungen sind, um die Säue vom Schweinetrog zu verdrängen und die Wirtschaft in ihre Schranken zu weisen.

Dabei drängen auch noch, als sei das seit Jahrzehnten anhaltende Ungemach korrupter Politiker nicht genug, agitierte Nationalisten (Dummbatze) in die Koben, um am Futtertrog mitzusauen. Deren Plan kann es kaum sein, Probleme zu lösen. Das wäre unter den Bedingungen am Trog nicht schlau. Es scheint also, als sei Demokratie, alleine mit Mitteln bürgerlicher Intelligenz, kaum noch beherrschbar.

Hehehe! Danke für den Kommentar, der war klasse. V.a. die Erkenntnis, dass die von Dir als agitierte Nationalisten Bezeichnete auch keine Probleme lösen werden. Können sie auch gar nicht. Und - wie Du unerbittlich erkannt hast - ist die GEZ für Leroy schon lange kein Aufreger mehr.

Fragt sich nur, wer "die Wirtschaft" ist, an die der Bürger verliehen sein soll?

Das ist schon lange keine Frage mehr. Schau, wer den Abgeordneten im Bundestag auf dem Schoße sitzt und wer in Brüssel die Partyzelte vor dem EU–Parlament aufbaut. Dann weißt du, an wen du verliehen wirst.

Für mich eine sehr missverständliche und sehr eingeengte Defintion von Wirtschaft.

Wirtschaft wird demnach auf den korporatistischen Teil (also die Großunternehmen die mithilfe des Staates ihre Interessen durchsetzen oder versuchen duchzusetzen) reduziert.

Aber es gibt immer noch viele Leute, die freiwillig mit anderen Waren und Dienstleistungen austauschen. Für mich ist genau das Wirtschaft. Klar kommt dann der Staat und besteuert einen Großteil des geschaffenenen Werts wieder weg. Das ist dann aber Staat, und nicht Wirtschaft.

Ich reduziere gar nichts. Der Staat besteuert ja nicht nur, sondern setzt auch die Rahmenbedingungen, unter denen Wirtschaft überhaupt existiert. War aber nicht das Thema. Oder doch…?

Ergibt sich meiner Meinung nach aus meinen Posts. Ist wahrscheinlich müßig, das weiter klären zu wollen.

Zum Pennen reicht's

So ist es und manch einer wäre froh er hätte nur so was. Wenn ich das so vergleiche hier bei mir mit deutschland so wäre mach Dominikaner mit dieser Luxusunterkunft zufrieden. Leider gibt es diese komischen Wohnungsnot-Gebilde auch hier- Weiss der Teufel wo die die Statistik basteln...

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Mit lieben Grüssen aus der sonnigen Karibik!
Abenteuer und Reiseberichte aus der Dominikanischen Republik.

Die Politik will das aber im Moment nicht übertreiben, weil sie Schiss haben, dass sie irgendwann an der Laterne hängen, denn die bösen Leute haben schon schlechte Laune in letzter Zeit. Deswegen wollen sie jetzt neue Wohnungen bauen lassen und Mietbremse machen.

Das machen sie auch hier im beschaulichen kleinen Grossherzogtum, komischerweise scheint die Bremse aber einen heftigen Defekt zu haben, denn Greifen tut sie nicht. Ebenso die Spekulationsbremse bei den Baugrundstücken, welche seit vielen Jahren mit staatlich finanzierten Grossprojekten zum Bau von erwschinglischem Wohnraum bekämpft wird, dessen Kauf den Bedürftigen vorbehalten ist und massiv bezuschusst wird. Dem Mittelständler hilft das nicht viel, die Preise für Grund und Boden steigen weiter ins Unermessliche - naja es gibt ja auch nicht soviel davon hier im kleinen Luxusburg. Glücklich daher, wer sich schon vor 20 Jahren ein Dachl über den Kopf schaffen konnte. Heute geht das nur noch, wenn sich zwei Mitteklässler ewig die Treue halten (was ja bei der Gattung Homo Sapiens die Regel ist), dabei ewig malochen (auch eine Regel unserer Gattung) und das benötigte Sümmchen auf 40 Jahre bei dem gütigen Väterchen Bank leihen. Dass sie dabei das geliebte Dach über dem Kopf mit den anfallenden Zinsen drei- oder viermal bezahlen ist nebensächlich.

Natürlich bringt die Mietpreisbremse nix - im Gegenteil, es wird dadurch nur noch schlimmer. Man kann den Markt nicht ausschalten, aber da ist bei vielen der Wunsch größer als der Verstand. Kann man machen nix.

Heute geht das nur noch, wenn sich zwei Mitteklässler ewig die Treue halten (was ja bei der Gattung Homo Sapiens die Regel ist), dabei ewig malochen (auch eine Regel unserer Gattung) und das benötigte Sümmchen auf 40 Jahre bei dem gütigen Väterchen Bank leihen.

Ich zähle zwar auch zur Gruppe der Deppen, wenn man es nüchtern betrachtet, aber aus der Nummer ist Leroy ausgestiegen :-). Ewig malochen wird nicht laufen, und Kredite nie wieder. Leroy is free!!
Na gut, meine Frau hat mich fest unter dem Pantoffel, aber da zählt nicht.

Wie immer eine sprachlich sehr raffinierte und Beschreibung und Zusammenfassung eines großen Themas. Herrlicher Humor!

Da aus den verschiedenen Kommentaren aus meiner Sicht doch sehr viel Unverständnis herausblitzt steuere ich etwas trockenen faktenbasierten Inhalt bei.

Die Kurzform:

  1. Der Wohnungs"markt" wird seit dem Ende des ersten (!) Wektkriegs in Deutschland zwangsbewirtschaftet, wobei die Interventionen bis 1936 stetig zunahmen und dann von den Nazis mit dem Mietpreisstop 1936 konsequent auf die Spitze getrieben wurden. Dies wurde in der DDR bis 1990 beibehalten. In der BRD wurde der Zwang deutlich gelockert, aber nie aufgehoben.
  2. Die Ergebnisse der konsequentesten Zwangsbewirtschaftung konnte man am Ende der DDR eindrucksvoll besichtigen.
  3. Was hingegen mit weniger Zwang erreicht wurde, zeigt die Entwicklung in der BRD.

Nachzulesen unter:

Für alle Freunde des Sozialismus (der Zwangsbewirtschaftung) kommt dann die Preisfrage:
Wenn sich der 100% Zwang als desaströs und der weniger Zwang als deutlich hilfreicher aber noch nicht optimal darstellt, sollte dann der Zwang wieder erhöht oder weiter gelockert werden?

Nr. 2 greift mir als DDR-Kind zu kurz. Die Wohnungswirtschaft in der DDR war sicher nicht der Hauptgrund für den wirtschaftlichen Untergang.

Davon hat auch niemand geredet und der wirtschaftliche Untergang war hier auch nicht Thema, sondern die Ergebnisse der Wohnungswirtschaft.

Besser kann man es nicht zusammenfassen. Finde ich wenigstens.

Kann mich noch gut erinnern, als es damals hieß, wartet mal wenn der Pillenknick kommt, dann gibt es genug leerstehende und billige Wochnungen.

War wohl nix!

Wohnungsnot....versteh ich jetzt nicht ganz. Der gesamte Londoner Innen-Bezirk steht z.B. leer. Man muss es halt nur bezahlen. Für manche ist das Glas auch immer nur halb leer :S Ziehe jetzt nach Berlin und Wohnungen gibts echt genug. Ne 20m² Stehparzelle in einer WG gibts schon ab 500...kalt. Schön zentral in Köpenick. Läuft :)

Köpenick - erste Wahl! Zentral gibt es sowieso nicht. In Köpenick bist Du nah am Müggelsee, schöne Altstadt und in 20 min mit der S-Bahn am Alex. 500 Euro für 20qm ist im Moment fast schon ein Schnäppchen. Leroys Frau will ja immer zurück nach Berlin und die schaut ständig. Gott sei Dank gibt es selbst in den Hartzer-Hochburgen 4-Raumwohnungen zur Zeit erst ab 1500 kalt. Wenn Du in einem Viertel leben willst, wo Deine Überlebenschancen höher sind, darfst Du nochmal 1000 draufschippen.
Damit ist der Umzug nach Berlin ausgefallen, so oder so. Manchmal ist der Gang der Dinge doch erträglich :-)

So wie das halt ist beim Sandwichfick. Die in der Mitte bekommen es voll ab!

Hört sich plausibel an. Kann ich aber Gott sei Dank nicht mitreden ... :-)

Träum' weiter, Leroy!

Wohnungen gibt es doch genug. Du mußt lediglich die €50/qm Miete aufbringen. Aber das ist ja dank unserer Beregaz (Beste Regierung aller Zeiten) und der von ihr geschaffenen Vollbeschäftung kein Problem: Nehme einfach 3-4 Vollzeitjobs an ( deine Frau am besten auch) und das finanziert sich im Handumdrehen. Und die Kinder können ja auch mal was beisteuern, statt nur faul vor der Playstation zu sitzen.

Es fehlen tatsächlich Wohnungen. Die Spekulation kommt nach der Knappheit. Aber das mit den Kindern ist ne Top-Idee!

Nun ja, man muß etwas differenzieren, es fehlen Wohnungen an bestimmten Orten und zu bezahlbaren (für Normalverdiener) Mieten.
Wenn du ein paar Tausend Euro im Monat hinblättern kannst, findest du schon was, auch in München oder Berlin. Und in manchen ländlichen Gegenden kannst du für das Geld schon fast ein Haus kaufen - weil alle dort wegziehen und alles leersteht.
Leider nützt das alles einer alleinerziehenden Mutter, die bei Penny oder so arbeitet, recht wenig.

Ach, die vermietet einfach die Abstellkammer per Airbnb für teures Geld. (In München wirklich so erlebt, als ich auf Wohnungssuche war vor 5 Jahren. Um die 60 qm und das kleinste Zimmer, keine 10 qm, wird vermietet, für den Preis eines 20qm-Zimmers. Angeblich auch längerfristig. Ich hab nicht zugegriffen.)

Sicher, das ist ein beliebtes Nebengeschäft in einigen Großstädten mit viel Tourismus. Allerdings auch illegal, wenn man kein Gewerbe dafür anmeldet und die Einnahmen nicht versteuert.

Wenn du ein paar Tausend Euro im Monat hinblättern kannst ...

Kann ich nicht :-). Wer das kann, hat längst ein Eigenheim.

Das können die meisten nicht, das ist ja das Problem.
Aber es gibt schon Leute die das machen. Sei es weil sie nicht dauerhaft da wohnen wollen, oder weil sie eine Edeladresse haben wollen (wo für ein Eigenheim diverse Millionen nötig sind).
Und natürlich ist das alles ein Riesenproblem. Aber man kann ja niemand vorschreiben was für ein Haus er bauen darf, und was die Wohnungen kosten dürfen. Und wenn der Staat selbst die Wohnungen baut, kostet es wahrscheinlich 3x soviel wie bei privaten Bauherren und der Steuerzahler muß dann wieder die Miesen ausbügeln.

Wohnungsnot ist, wenn die Banken es versaut haben, die EZB den Markt mit billigem Geld flutet/ fluten muss und Arschlöcher, die eh zu viel Kohle haben, jetzt NOCH GÜNSTIGER Kohle bekommen um ihre Kohle in Immobilien anzulegen.

Dann wird alles gekauft was geht und alles renoviert und teuer vermietet. Wichtig ist die RENDITE!!
Das ist auch den Politikern egal. Denn diese Hurensöhne können sich von Ihren Diäten auch die 4.Mieterhöhung um jeweils 20% leisten.

Der Rest soll die Fresse halten und ausziehen wenn er sichs nicht leisten kann.

Ganz einfach.

Also mir als Arbeitnehmer ist die Rendite, sprich mein Gehalt, total unwichtig.