Hopsala, zu abgelenkt... - Meine vierte Kurzgeschichte

in #deutsch7 years ago (edited)

Nun, eine weitere Kurzgeschichte, diesmal wieder von einer etwas anderen Art. Ich dachte ich könnte versuchen die ganze Geschichte nur im Dialog zu schreiben. Im Endeffekt ist es gar kein echter Dialog, aber das werdet ihr dann wohl noch merken :)

Die Inspirationswörter sind folgende:
Blütezeit (@bozo), Dunkelheit (@joe.backpacker) und Flagge (@sabrina.jayharp)

Viel Spaß beim Lesen!


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Hopsala, zu abgelenkt...

»Was ist nur los mit mir? Wieso kann ich nicht einfach wie jeder normaler Mensch sein? Das kann doch nicht wahr sein! Immer muss ich an dieses Mädchen denken, kann gar nicht von ihr ablassen...«

»Jaund? Sie ist ja auch wundersam wunderschön und wundertoll! Sie ist wie ein rosaner Sonnenuntergang am weiten Horizont, wie das Rapsfeld, das darunter liegt während seiner vollen Blütezeit, wie das weiche, moosige Gras in dem du liegst um all das zu beobachten.«

»Ich habe aber gerade deutlich andere Sachen zu tun, als von ihr zu schwärmen und an sie z..«

»...u denken, ach sie ist wirklich süß, wie ein leckerer Bananenkuch...«

»Ach jetzt hör doch mal auf! Nichts und niemand kommt an Bananenkuchen ran! Der ist so lecker, es gibt gar nichts besseres auf der Welt!«

»Aber sie ist es doch, stell dir mal vor, ihre Hand zu nehmen und wie zu schweben, sie in deiner Nähe zu wissen und dir keine Sorgen mehr zu machen, dich einfach von ihr verschlingen lass....«

»Das geht mir jetzt aber ein wenig zu weit, dass ich das gerade gedacht habe, ist doch wohl nicht mehr normal, oder? Ich sollte versuchen mich abzulenken, vielleicht gehe ich noch irgendwo hin...«

»Vielleicht kann ich ja sie treffen, mit ihr ausgehen. Ach wäre das schön, sie wiedersehen, mit ihr sprechen, ihr meine Liebe anvertrauen. Und sie wird das gleiche tun, mir einen Kuss geben und meine Hand nehmen und wir werden für immer zusa...«

»Nun bleiben wir mal realistisch, das wird nie passieren, als ob sie sofort so etwas tun würde, sie kennt mich ja nicht einmal...«

»Oder vielleicht doch? Sie hat mich doch auch gesehen, an diesem Abend. Sie hat mich gesehen und mir zugelächelt. Ein strahlendes Lächeln war es, eines, das die ganze Dunkelheit der Nacht verscheucht hat, was mein Herz hat aufblühen lassen! Ach ist sie hübsch, hast du ihre Haare gesehen, wie sie sich im leichten Windhauch wiegten, in wunderschönen braunblonden Wellen...«

»Natürlich habe ich sie gesehen, wir sind ja schließlich immer noch ein und die selbe Person... Ich fange langsam an mir Sorgen zu machen, ich spreche mit mir selber, vielleicht sollte ich zu Sonja, einer Freundin meiner Mutter gehen und sie um Rat bitten, sie ist Psychologin. Ich zieh mir schnell meine Schuhe an und gehe am besten gleich los.«

»... Schau nur! Sie hatte die gleichen Schuhe, wie meine Schwester! Sind die nicht toll? Sie hat einen ausgesprochen guten Modegeschmack!«

»Das sind einfach normale Stoffschuhe, die trägt doch jeder zweite Mensch zu dieser Jahreszeit.«

»Aber diese Farbe! Die Farbe ist toll, mein lieblin...«

»Ganz normale Schuhe, schau an, ich hab die gleichen.«

»Oha, wir haben etwas gemeinsam, die sollte ich anziehen, vielleicht merkt sie das ja. Ich werde gleich zu ihr gehe...«

»Nein, ich wollte doch zu Sonja, das wird ja echt immer schlimmer… Immer diese Schnürsenkel, das ist so kompliziert.«

»Sie kann bestimmt ganz großartig Schnürsenkel binden! Sie ist in allem großartig toll, ach so toll!«

»Das hilft mir jetzt auch nicht, ich kann sie ja schlecht bitten mir meine zuzubinden, erstens wäre das sehr komisch und zweitens ist sie gar nicht hier.«

»Aber es wäre sooo toll!«


»Ach wie schön, die Sonne scheint!«

»Fast so schön, wie sie! Und so warm, wie ihr Körper, der sich an meinen schmiegt.«

»Hmpf!«

»So lieblich und zärtlich, so schön und weich, so wundervoll, so ….«

Bäng!

»Autsch, da bin ich wohl vor lauter Ablenkung gegen den Mast dieser Flagge gelaufen, ich sollte echt schnellstens zu Sonja, sonst komm ich hier noch unter ein Auto! ...«


  • Glaubt ihr, er schafft es heile bis zu Sonja zu kommen? Bekommt er am Ende seine Geliebte?

Eine Fortsetzung wird es hiervon voraussichtlich nicht geben, wer Lust hat kann aber gerne selbst eine verfassen, mit eigenen Schreibregeln.

Ich fand es ganz lustig mal nur im Dialog, beziehungsweise eigentlich ja Monolog, zu schreiben, da bleiben einige Möglichkeiten weg, aber es gibt irgendwie eine andere Atmosphäre.

Bin gespannt was ihr so davon denkt :D


Übrigens, ich könnte gut neue Wörter für meine nächste Geschichte gebrauchen, gerne auch mehrere :)

Sort:  

Hattest du mal so eine Situation? Es klingt sehr nach einer echten Situation

Nö, das ist ausgedacht :D

Top, wie du dich so oft neu ausprobierst. Erst spirituelle Kurzgeschichten, dann mit Lyrik und jetzt ein Dialog. Dadurch lernst du immer neue Schreibweisen kennen und testest, was dir Spaß macht und wo du dich wohlfühlst, aber vlt. ist es auch gerade die Abwechslung, die dir gefällt.

Wie es weitergeht? Wenn er weiterhin so verträumt durch die Gegend laufen wird, könnte es schwer werden, heile bei Sonja anzukommen ;D. Erst hat mich das ein bisschen erinnert an dieses, wenn Engel und Teufel auf der Schulter sitzen und einem immer was zuflüstern, was man tun sollte, aber in Wirklichkeit war es eine innere Zerissenheit und Unentschlossenheit. War auch mal interessant.

Dankeschön :)
Die Idee ist mir einfach so beim Schreiben gekommen. Am Anfang wollte ich einfach mal mit einer Wörtlichen Rede anfangen und dann dachte ich einfach, ich habe recht wenig Erfahrung mit direkter Rede, könnte ich ja auch mal mehr davon verwenden. Und so kam es dann.

Am Ende der Texte, wenn ich sie mir nochmal durchlese, merke ich auch total, wie sehr sich mein Umgang mit der Schreibweise verändert hat. Bei den ersten Sätzen korrigiere ich meist einiges, aber zum Ende hin gefällt es mir dann immer besser. Außerdem macht es einfach wirklich Spaß so viele verschiedene Sachen auszuprobieren. Je mehr Varietät es im Leben gibt, desto voller und schöner ist es :)

Ich habe den Weitergang der Geschichte auch gar nicht geplant, mal schauen ob sich da noch was draus entwickelt, wenn dann aber eine eigene, neue Geschichte.