Actually, I was fine - till i saw this yesterday😰 / Eigentlich ging es mit gut - bis ich das gestern sah 😰 (DEU & ENG)
DEU: (scroll down for ENG)
Eigentlich geht es mir gerade richtig gut. Wenn ich ehrlich bin, hab ich momentan wirklich keine Probleme. Und es ist nicht so, dass ich nicht auch gern etwas Drama in meinem Leben habe. Mein Freund kann davon ein Lied singen, wenn wir zu lange harmonisch sind, fange ich an, nach Unstimmigkeiten zu suchen:-). Aber darum geht es jetzt nicht.
Ich war gestern Abend kurz auf facebook und hab auf meiner Startseite ein Video gesehen. Ich hab es nicht einmal angeklickt, es ist einfach abgelaufen, als ich meine Startseite geöffnet habe. Eine Facebook Freundin von mir hat es geteilt. Man sieht die Videos - allerdings ohne Ton. Aber den hab ich nicht gebraucht. Die Bilder sprachen für sich.
Ich sah eine schwarz-weiße Kuh, die auf der Straße ihrem Kälbchen, das auf einem Pickup weg transportiert wurde, hinterher gerannt ist. Sie rannte um ihr Leben. Das zu sehen, hat mich in meinem Innersten getroffen und es hat mein Herz gebrochen. Ich glaube ich habe das Video nicht einmal zu Ende angesehen. Ich wünschte ich hätte dieser Bilder nicht gesehen oder hätte sie verdrängen können. Aber ich kann nicht. Jetzt sitzte ich hier mit Tränen in den Augen und schreibe diese Zeilen. Ich möchte dieses Video hier nicht teilen. Aber vielleicht hat es der ein oder andere gesehen. Es war einfach eine Mutter, die ihrem Kind hinterhergerannt ist :-(
Photo by Sam Burris on Unsplash
Ich hatte dieses Gefühl schon einmal vor ca. 1,5 Jahren, als ich meinen Sohn noch gestillt habe. Eines Tages war ich joggen und habe ein Kälbchen entdeckt, das allein in seiner Box saß - mit den traurigsten Augen der Welt. Damals hatte ich das selbe Gefühlt und habe versucht den jungen Bullen aus diesem Kreislauf frei zu kaufen. Ich habe alle Hebel in Bewegung gesetzt, letztendlich hat es nicht funktioniert. Lange habe ich daran geknabbert. Vielleicht trifft es mich auch so, weil ich selbst Mutter bin. Aber was kann ich tun?
Ich weiß ich muss bei mir selbst anfangen. Ich esse kein Fleisch, aber die letzten Tage Butter und Käse. Heute nicht mehr.
Wie geht ihr damit um, wenn ihr Bilder seht, die euch so sehr treffen? Was wenn der Verdrängunsmechanismus nicht klappt?
Das Paradoxe: Ich versuchte mir einzureden, dass es doch nicht so schlimm ist. Weil ich das Gefühl in mir nicht aushalte. Ich kann mich mit dem Tierleid nicht beschäftigen, weil es mich regelrecht auffrisst und ich nur eine leise Ahnung habe, was da alles abläuft. Die Realität ist bestimmt noch viel schlimmer.
Alles was ich tun konnte, war Mitgefühl zu haben. Aber das reicht doch nicht aus :-(
Yasmin
ENG:
Actually, I'm really fine these days. To be honest, I really don't have any problems right now. And it's not that I don't like to have some drama in my life. My boyfriend knows, if we are harmonious for too long, I start looking for disagreements: -). But that's not the topic today.
I was on facebook last night and saw a video on my startpage. I didn't even click on it, it just was running when I opened my startpage. A facebook friend of mine shared it. You can see the videos - but without sound. But I didn't need any sound. The pictures spoke for themselves.
I saw a black-white cow running after her calf on the road, which was transported away on a pickup truck. She was running so fast she could. Seeing this has made me so incredibly sad and it has broken my heart. I don't think I finished watching the video. I wish I hadn't seen these pictures or could have suppressed them. But I can't. Now I sit here with tears in my eyes and write these lines. I don't want to share this video here. But maybe some people have seen it. It was just a mother running after her child: - (
I had the same feeling about 1.5 years ago when I was breast-feeding my son. One day I was jogging and discovered a calf sitting alone in his box - with the saddest eyes in the world. At that time I had felt the same feeling and tried to buy the young bull out of this cycle. I tried nearly everything, at last it finally didn't work. That was hard for me to accept. Maybe it's also because I'm a mother myself. But what can I do?
I know I have to start with myself. I don't eat meat, but the last few days, butter and cheese. Not anymore today.
How do you deal with it when you see pictures that hit you so hard? What if the displacement mechanism doesn't work?
The paradox: I tried to convince myself that it's not so bad after all. Because I can't stand the feeling in me. I can't deal with the animal suffering, because it tears me up inside and I only have a quiet idea what's going on in this world. Reality must be much worse.
All I could do was have compassion. But that´s not enough :-(
Yasmin
Hallo Yasmin,
ich ertrage diese Videos auch überhaupt nicht und meide sie. Aber ich finde es gut und wichtig, darüber zu sprechen und nicht abzustumpfen.
Leider erzeugen einige von uns mit ihrem vermutlich unbedachtem Konsum Leid unter den Tieren. Ich persönlich halte aber nichts davon, Menschen, die noch Fleisch und/oder Milchprodukte konsumieren, Vorwürfe zu machen. Aufklärung und Sensibilisierung sind wichtiger. Jeder, der das tun möchte, kann sich engagieren, in Öffentlichkeitsarbeit oder in einem Ehrenamt. Es gibt wirklich viel, das man tun kann.
Am besten ist es, wie du auch schon schreibst, in seinem persönlichen Umfeld zu beginnen und sich zu fragen: Welche Fähigkeiten habe ich und wie kann ich die dafür einsetzen, dass mehr Menschen auf dieses Thema aufmerksam werden, sich informieren und sich (hoffentlich) ändern?
Selbst aktiv zu sein, gibt einem das unglaublich positive Gefühl, etwas ändern zu können, nicht nur zuschauen zu müssen. Wir haben nicht nur Verantwortung für uns selbst, sondern auch für die Natur, die uns umgibt. Manch einer glaubt vielleicht, dass das nicht so wäre, weil er sich eigentlich nur als von anderen abhängig empfindet. Aber das ist eine Illusion.
Mein Credo lautet: Erkenne an, dass nicht alles auf der Welt so ist, wie es vielleicht wünschenswert wäre und versuche, alles, was in deiner Macht steht, zu tun, um hier ein lebenswertes Leben zu verwirklichen. :)
Danke für Dein ausführliches Kommentar! Du hast vollkommen recht. Ich kann/muss/will auch niemanden bekehren. Ich habe selbst über 30 Jahre Fleisch gegessen- ohne groß darüber nachzudenken oder hab das alles verdrängt. Bis es irgendwann nicht mehr ging. Und auch ich bin nicht perfekt und esse ab und zu Milchprodukte. Die Augen davor zu verschießen ist auch nichts. Ich weiß, dass ich irgendwann mit meinem Geld Projekte unterstützen werde, die sich für Tiere einsetzen- z.B. Gnadenhöfe oder auch Mutter-Kalb Haltungen. Alles Liebe Dir!!
Puh da habe ich auch schon das Eine oder Andere Video gesehen... da muss man manchmal schlucken...
Ja so geht´s mir auch... Danke für Dein Kommentar
Ich weiss genau, wovon du sprichst Liebes.
Am liebsten würde ich Autark leben und alles was ich konsumiere selber anbauen und die Tiere selber halten.
Danke Dir:-**
Leider passiert so was jeden Tag. Sogar dass die Tiere zusehen wie der andere gerade geschlachtet wird. Würden wir so etwas sehen, dann wäre es der Albtraum und Psychische Probleme danach, bei Tieren spielt das angeblich keine Rolle....
Danke für Dein Kommentar. Ich hoffe nur, dass diese Tatsache irgendwann im kollektiven Bewusstsein ankommt:-( bis dahin kann nur Jeder der mag etwas beitragen.
In D geht der Fleischkonsum angeblich zurück, aber nicht die Produktion.
Fleisch wird zunehmend exportiert. Und da sage noch einer, D sei ein Hochtechnologieland.
Danke für Deinen Post. In der Tat habe auch ich das Gefühl, dass es immer mehr Vegetarier bzw Veganer gibt oder die Menschen ihren Fleischkonsum tatsächlich einschränken. Allerdings spielen hier Milchprodukte auch eine Rolle- das ist u.a auch ein Grund, dass die Kuh und ihr Kälbchen getrennt werden. Wobei es hier auch wieder andere Formen gibt, z.B. bei demeter. Unglaublich, dass Deutschland noch für den Rest der Welt mitschlachtet:-(
Ich kenne das Gefühl man fühlt sich mies nichts dagegen tun zu können.
Etliche Male habe ich bei FB Videos die Gewalt an Tieren (natürlich alles Gewalt
verherrlichende) gemeldet.
Und jedes mal könnte ich mich schämen der Kreatur Mensch anzugehören die derart mit anderen Lebewesen umgeht.
Mich trifft sowas auch wie vermutlich jeden der über echte Empathie, Gerechtigkeitssinn und Hirn verfügt und gerade Kühe leiden entsetzlich bei dem Verlust ihrer Kälber.
Ich für meinen Teil tue was ich kann im direkten Umfeld und versuche in Gesprächen die Menschen dafür zu sensibilisieren das nicht nur der Mensch Gefühle und Seele besitzt .
Danke für Dein Kommentar. Ich bin eigentlich hoffnungsloser Optimist. Und glaube an das Gute im Menschen. Wenn wir alle unseren Teil beitragen, wird die Welt hoffentlich zu einem besseren Ort. Find ich super, dass du es gemeldet hast. Ich weigere mich anzuerkennen, dass es nichs bringt:-( weiter so:-))))
Hallo Yasmin,
ich glaub du tust mehr als nur Mitleid haben.
Du isst keine Fleisch und soweit ich verstanden haben willst du auch auf Käse usw. verzichten.
Du trägst schon dazu bei das dass Tierleid weniger wird.
Du unterstützt es nicht.
Und du lebst es deinem Sohn vor. Du sprichst darüber und machst andere Aufmerksam.
Das ist schon soviel mehr als nur Mitgefühl zeigen.
Und auch wenn dein Versuch vor Jahren nicht geklappt hat. Du hast es versucht. Und das ist auch schon viel mehr als andere tun.
Du tust also wirklich mehr als "nur Mitleid" haben. :)
<3 Danke
Liebe Yasmin! Interessant, wie dich solche Bilder aus der Bahn werfen. Ja es ist grauenvoll und unzumutbar was mit den Tieren gemacht wird. Man behandelt sie wie Gegenstände, alles ist nur noch auf Masse und Profit getrimmt. Ich selber esse seit Jahren kein Fleisch mehr, auch nicht in Bio-Qualität, weil ich keine negativen Emotionen aufnehmen möchte. Hin und wieder esse ich ein paar biologisch erzeugte Milchprodukte.
Was ich bemerkt habe, dass wenn man kein Fleisch mehr isst, man viel feinfühliger wird. Man nimmt seine Umgebung viel mehr wahr.
Wie gehe ich mit solchen Bildern um? Gute Frage. Ich steigere mich da nicht zu sehr hinein und versuche, mich nicht von diesen negativen Emotionen herunterziehen zu lassen. Fakt ist, dass man die Welt leider nicht sofort ändern kann, auch wenn man es gerne möchte. Ich hoffe, dass dieses Leid bald ein Ende findet. Peace ~
Danke für dein Kommentar! Mittlerweile hab ich mich wieder beruhigt... krass wie es mich getroffen hat- weiß nicht welche Faktoren hier zusammen gekommen sind. Aber nichts desto trotz lass ich mich gern berühren- von Schönem aber auch manchmal vom Gegenteil... Und ich freu mich, dass du auch bewusst konsumierst:-) Hab einen schönen Abend:-*****