Eine Woche, 7 Blicke - MärchensteemCreated with Sketch.

in #deutsch7 years ago (edited)

Heute hatte ich einen komischen Traum. Ich ging mit meinen alten Schulkameraden durch die Straßen einer großen, lauten Stadt. Wir gingen wie so eine coole Gang in einem Musikvideo und mit uns mit ging ein Luchs, unser Freund. Der Luchs war sehr anmutig, machte große Schritte und fletschte die Zähne. Er war sehr gelassen und behandelte uns wie seine Untergebenen. (Es kommt eine Sequenz, an die ich mich nicht erinnern kann.) Wir sind in einem abgedunkelten Raum, eines großen Altbaus oder Schlosses und machen eine Feier. Alle tanzen ausgelassen zur Musik, auf den Wände tanzen bunte Lichter. Besonders dem Luchs gefällt die Musik. Er schwingt seine Hüften im Rhythmus, trinkt Alkohol aus einem Becher, lacht und wird ganz gelassen, fast wie eine größere Katze, ganz harmlos. Alle anderen feiern weiter und während ich den Luchs beobachte, fällt mir auf, dass er gefährlich sein könnte. Just in dem Moment erfolgt ein Schnitt. Der Luchs springt mich an, bereit mich zu zerfleischen und plötzlich bin ich alleine und es ist heller Morgen. Irgendwie kann ich das Vieh von mir runterbringen und schaffe es, das Tier aus dem Zimmer zu drängen. Es kratzt so lange an der Tür, bis die Tür aufspringt und es mir mit offenem Gebiss entgegenläuft. Ich versuche das Tier wegzutreten, aber meine Beine sind schwer wie Blei. Dann habe ich die Idee: Ich nehme das Tier mit beiden Händen und quetsche es so lange zusammen, bis viel Wasser rauskommt und es immer kleiner wird. Ich wickle es in Küchenrolle und sperre es händeringend in eine Abstellkammer. Ich liege kraftlos am Boden und sehe nur mehr wie Notarzt und Polizei hereingestürmt kommen und mich fragen, wie ich überlebt habe. (Dann wache ich auf.)

Als ich heute Morgen aufgewacht bin, musste ich schmunzeln beim Gedanken an den Luchs. Aber gleichzeitig habe ich mich gefragt, was es bitte damit auf sich hat. Der klassische Freud‘sche Traumdeuter würde sofort Fragen stellen. Gab es eine Person in ihrer Schulklasse, von der sie sich bedroht gefühlt haben? Spüren Sie Unbehagen? Ja das stimmt. Ich habe tatsächlich in der Schule gegen eine Luchsin gekämpft, die vorgab sie würde mich mögen, mich aber tatsächlich in meiner Ehre und Existenz bedrohte. Gut, für den Traumdeuter ist das Problem ab hier gelöst.

Für mich aber nicht. Nachdem ich aufgewacht bin, fragte ich mich, warum ich von einem Luchs fantasierte. Warum produzierte mein Gehirn ein Bild von einem zähnefletschenden Luchs, obwohl ich mich nicht hätte daran erinnern können, jemals ein solches Bild gesehen zu haben. Ich war sogar nach dem Aufwachen fest davon überzeugt, dass Luchse ein kleines Gebiss hätten, wie Katzen.

Also googelte ich „Luchs Gebiss“ und fand folgendes Bild.

Luchs.jpg

Genauso hatte der Luchs in meinem Traum ausgesehen, aber warum bildete ich mir ein, Luchse hätten gar kein großes Gebiss? Das muss wohl irgendwo in meinem Unterbewusstsein gespeichert gewesen sein.

Warum tanzte und trank der Luchs?

Ich lese gerne Märchen und Sagen, deshalb vielleicht. Albert Einstein meinte einmal etwas Ähnliches wie, man solle seinen Kindern Märchen vorlesen, dann werden sie intelligenter. Ich wage mich durchaus, zu behaupten, dass das Lesen von Märchen und Sagen auch im Erwachsenenalter Kreativität und out-of-the-box-thinking fördern kann. In dem wir fantastische Geschichten lesen, die über unsere Vorfahren lange übertragen wurden, erweitert sich nicht nur der Horizont der Möglichkeiten, sondern wir fördern damit auch unser eigenes Erbe und kulturelles Gedächtnis. Viele Leute, die ich nach ihren Träumen gefragt habe, die nicht lesen, träumen von alltäglichen Situationen, die zwar verzerrt sind, aber in unserer Welt und physikalisch möglich. Wer also seinen Horizont erweitern will, und Unmögliches in seinen Träumen wahr machen will, der sollte unbedingt Märchen, Sagen oder anderes Fantastisches lesen.

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Diese Bücher habe ich unlängst gekauft, als Erwachsener

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Als ich kleiner war hatte ich von einer Riesen Kröte geträumt.
Doch zu der Zeit fand ich den Frosch König toll. ;)
Da war ich sehr klein
Toll geschrieben.

Resteem

Danke! Ja, ist schon komisch, was sich das Hirn alles zusammenreimt. ;)

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Hast du dich mal mit Traumdeutungen beschäftigt?

Nein, habe ich nicht.

nur falls dir mal aus spass und interesse danach ist.
alles hat eine bedeutung...auch im traum...

https://www.lexikon-der-traumdeutung.de/

vielleicht gefällt es dir ja.

schlaf gut und träum was cooles

Danke für den Link! Ich hab mir das jetzt mal angesehen. Es ist bestimmt tatsächlich so, dass Träume Passiertes verarbeiten, ich kann aber schwer glauben, dass sie die Zukunft vorraussagen.

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