Ab durch den Jungel--> <3

in #deutsch6 years ago (edited)

Wie man alles richtig macht, wenn alles eigentlich total “schief“ läuft

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(Komm, ich nehme dich mit auf eine Reise)

Hallo meine lieben Steemianer und Steemianerinnen :D <3

Aufgrund einiger Kommentare und der positiven Resonanz auf meinen Vorstellungsbeitrag, wurde ich inspiriert einen “etwas Anderen“ Reisebericht zu schreiben. Herzlichen Dank an Alle.
Insbesondere ein herzliches Dankeschön an @lichtcatchtoby und @mindscapephotos welche mir die Idee eigentlich in den Mund (oder mind) gelegt haben.
Denn ihr müsst wissen, eigentlich hab ich gar nicht daran gedacht eine Blogg-Reihe zu verfassen, von meiner Bali-Reise. Aber wieso denn eigentlich nicht?

Ich werde immer wieder einmal Gedankengänge, Erkenntnisse, Fragen und auch kleine Geschichten einbauen um das ganze etwas abwechslungsreicher zu gestalten, natürlich werden auch viele tolle Bilder einfliessen, damit ihr einen noch grösseren Einblick bekommen könnt.

Wie war das jetzt mit diesem Jungel?

Ich stand früh morgens auf, nach meinen Bannana-Pancakes setzte ich mich auf meinen Scooter
und fuhr in Richtung Wasserfall, namens Kanto Lampo.

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( Darf ich vorstellen, das ist Bali, an der Tankstelle :D )

Aaaaaaaaaaabbbbbbbeeeeerrrr, ich bin da einfach nie angekommen....

Irgendwo im Aglo-Gebiet von Ubud, in der grössten Pampa stand ich nun mit meinem Scooter. Ganz alleine, im Jungel, mein Googlemaps hat mich inzwischen auch schon verlassen und von diesem Wasserfall war weit und breit nichts zu sehen. Ich hörte jedoch ein Rauschen, also Wasserfälle oder so etwas ähnliches, war da schon irgendwo. Da sich mein Bauchgefühl dann doch eher wie ein zwicken angefühlt hat, ging ich nicht alleine weiter in den Jungle rein.

Ich drehte um und befragte die Einheimischen, wo der Wasserfall sei. Natürlich sprachen die Leute in diesem Dorf auch kein Englisch mehr, also durfte ich mich in Zeichensprache verständigen. Mit Hilfe von Händen und Füssen, wurde ich zurück in den Straßenverkehr gelotst und direkt in die nächste Pampa rein.

Ungefähr da war der Moment wo ich dachte, nur wegen diesen sch..... Wasserfällen, irre ich hier seit Stunden umher, ich geh jetzt zurück ins Hotel. Ich pfeif auf die Wasserfälle, sind sowieso nur irgendwelche Touri-Aufläufe.

Wie kann es jetzt noch besser werden? Das war dann die Frage die ich mir stellte.

Etwa 2min später, nach dem ich mich wieder beruhigt hatte, tauchte ein Balinese am Strassenrand auf. Der konnte zwar auch kein Englisch, aber er wusste was “Waterfalls“ und “Canyon“ bedeutet, das war zumindest das einzige was er zu mir sagte. Also folgte ich ihm und hoffte darauf nicht bei irgendeinem Touristen Auflauf zu landen.

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(Und das ist er, dieser Balinese)

Wir waren grössten Teils alleine bei der Tour, teilweise kamen kleine Gruppen mit einem anderen Guide, aber kein Touri-Auflauf. Ich bezahlte 50K IDR, das sind ca. 3 Euro( eher keine Maffiapreise)

Mitten in den Jungel rein,zwischen Gestrüpp und Palmen war ein kleiner “Bach“, dann sagte er mir ich müsse die Schuhe ausziehen. Er zeigte in die Richtung des Baches und wieder: “Waterfalls, Canyon“

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(So fieng die Reise durch das Gewässer an. Hier war es ja noch OK für meinen ersten Anblick, aber das untere Foto war ein Schreck :D )

Ich zeigte ebenfalls Richtung Bach. Als hätte ich Eins mit dem Bambushammer abbekommen, fragte ich: “Waterfalls, Canyon“?! (Leider gibt es von diesem Gesichtsausdruck keine Fotos.)

Hallo Kopfkino: Ouuhh Mann, was ist wenn es da drinn Schlangen hat?! Oder ich von einer saftigen Denge-Mücke gestochen werde? Ein Tiger vom indischen Jungel aus, den Ozean überquert, quer durch Bali läuft um mich dann zu fressen? Gedanken von film reifen Stürzen gingen mir durch den Kopf. Da merkte ich, dass ich nicht bei mir war. Ganz wohl war mir wirklich nicht. Kopfkino aus!

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(Vielleicht ist dir schon aufgefallen, dass es immer tiefer wird)

Ich fokussierte mich zu erst, darauf zu vertrauen, dass wen ich bei mir bin und präsent bin, die Herausforderungen, welche mir das Leben stellt, sowieso annehmen kann und für mich nutzen kann. Also sammelte ich mich und schob meine Ängste einmal beiseite, um dem Vertrauen den Raum zu überlassen. Ich zog meine Schuhe aus und folgte dem Balinesen durch das Wasser.

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(Dies war der erste Wasserfall)

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(Eine kleine Dusche für mich)

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(OOOpppss... abgesoffen :D )

Kurzer Ausschwenker was passiert, wenn ich nicht präsent bin:

Wenn ich zurückdenke, hatte ich in meinem Leben schon einige Situationen, in denen es gefährlich wurde, weil ich eben nicht bei mir war. Ich war mit meinen Gedanken irgendwo anders, von meinen Emotionen überwältigt oder ich befand mich in der Zukunft/ Vergangenheit dessen, wie die Situation ausgehen wird/ anders hätte sein können. Und dann, breche ich mir z.B einen Fuss, weil ich beim Snowboarden jemand anderes mit einem Sprung beeindrucken wollte (den ich eigentlich total beherrsche, ich war einfach im Aussen mit meinem Fokus und eben nicht bei mir und den jeweiligen Kernbewegungen, welche mein Körper jetzt gerade ausführen will).
Wenn ich etwas in mir drin verändern möchte, was z.B in der Vergangenheit geschehen ist, sollte ich mich darauf fokussieren was es im gegenwertigen Moment mit mir macht, ansonsten halte ich lediglich die Situation fest und sage Dinge wie: Ach hätte ich doch nur keinen Sprung gemacht.
Aber was bringt mir das denn für meine Zukunft? Begrenzung vielleicht, dass ich nicht mehr springe? Oder kann ich daraus Erkenntnis schöpfen?
Kommt darauf an was ich wähle. Will ich im Jetzt sein, oder daran festhalten, dass ich mir weh getan habe? Die Erkenntnis treffe ich nämlich im Jetzt, auch wenn die Situation gestern war um die es ging, erkennen kann ich lediglich im gegenwärtigen Augenblick.

Eine Situation zu verändern, ist immer nur im Jetzt möglich, egal welche Situation, sie lässt sich nur im gegenwärtigen Moment verändern.

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(Die Reise ging weiter durch das Gewässer)

Also war es auch im Jungel so, dass ich erst einmal zu mir zurück kommen musste, in den gegenwärtigen Moment.

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(Hier ein Kind beim Spielen)

Was ich an diesem Tag erkennen durfte war, es ist egal ob ich nun die Richtung ändere, es wird einen Grund dafür geben, dass ich nie bei diesem "Kanto Lampo" angekommen bin.
Vielleicht, weil ich keine Touristen-Aufläufe mag.
Ich habe mich in dieser Situation etliche Male sehr unwohl gefühlt und habe dann wieder darauf vertraut, dass alles richtig ist. Auch wenn ich genervt war und Angst hatte, konnte ich mein Bewusstsein auf Vertrauen einstellen. Vielleicht weil ich nicht in meinen Gedanken hängen geblieben bin und gefragt hab, wie kann es jetzt noch besser werden?

Ich habe die Situation einfach angenommen. Und versuchte nicht auf Beugen und brechen diese Wasserfall zu finden. Man könnte sagen, ich habe mich führen lassen und war offen für einen Guide und diesen “Canyon“.

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(Ich hab ihn gefunden, da hinten ist noch ein Wasserfall)

Wenn wir uns genervt fühlen oder ent-täuscht sind, weil etwas nicht so funktioniert
Wie wir es uns vor gestellt haben, hängen wir oft darin fest, wodurch wir verpassen könnten, was das Leben sonst noch so zu bieten hat. Vielleicht ist das erdachte und er-wartete ja gar nicht der grösste Beitrag für mein Leben, im jetzigen Moment, was ist wenn es noch mehr gibt wie mein Erdachtes?

Diese Worte möchte ich genauer erläutern:

Was heißt eigentlich ent-täuscht? Und was heißt er-wartet?

Ent-Täuschung kommt von, Nicht mehr getäuscht. Aber wieso interpretieren wir Menschlein, dies immer als etwas «Schlechtes»? Ich frag mal dich lieber Leser, wirst du gerne getäuscht?
Was ist mit er- warten? Wartest du gern auf etwas? Oder brichst du lieber auf und nimmst das an was sich gerade zeigt?

Wir haben ja die Macht zu wählen wie wir etwas sehen wollen, von welchem Standpunkt aus wir etwas betrachten.

(Das Aufbrechen entspricht eher dem Ansatz von, ich lasse mich führen und wähle das was mir gefällt.
Das Erwarten auf einen bestimmten Zustand, ein Ereignis oder etwas Materielles, ent-täuscht uns dann, weil das auf was wir warten, vielleicht nicht eintrifft.)

Ziemlich witzig ist, dass ich im Paradies gelandet bin, obwohl mein Ziel zu Anfangs ein vollkommen Anderes gewesen ist. Also habe ich alles richtig gemacht, obwohl ich mein Ziel total verfehlt habe.
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Ich bedanke mich für deine Zeit und Konzentration. Es freut mich, wenn deine Gedanken Teil des Beitrages werden.

Alles Liebe
Vanessa

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Wow, richtig toller Beitrag! 👌
Danke, du hast mir damit gerade den Tag gerettet... 😊 👍
Da hast du ja wirklich ein wunderschönes Abenteuer erlebt!
Ich versuche auch immer große Touri-Anströmungen zu vermeiden und lauf meistens spontan drauf los und hör auf mein Bauchgefühl wohin mein Weg mich führen soll... bisher wurde ich noch nie enttäuscht. 😊

Sehr schön das freut mich das ich dir damit den Tag retten konnte, dann hat es sich ja schon gelohnt 😊
Du machst das genau richtig, seit diesem Tag im jungel versuche ich auch täglich so zu leben

WOW! Ich muss auf diese Schaukel :) Sehr guter Bericht!

Vielen Dank 😊

Falls du eine Wegbeschreibung brauchst, ich hab leider keine 😂 aber die nr von dem Guide der kann evtl weiter helfen 😁

Glückwunsch! Dein hochwertiger Reisebeitrag hat unsere Aufmerksamkeit erregt und dir eine Belohnung in Form eines Upvote und Resteem eingebracht. Deine Arbeit ist wirklich sehenswert. Dein Artikel hat nun außerdem zusätzlich die Möglichkeit, in unseren wöchentlichen Zusammenfassungsbericht unseres "DE-Travelfeed"-Blogs kuratiert und vorgestellt zu werden. Vielen Dank für die Verwendung von #de-travelfeed

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Sehr schöner Beitrag, klasse Fotos!!!!

deine Gedanken inspirieren mich sehr! Ja Veränderung ist nur im Jetzt möglich..... Ich spiele auch sehr gerne mit Wortzusammensetzungen herum - Ent-täuscht habe ich so noch nicht gesehen - Ende der Täuschung ist eine tolle Ableitung. da gebe ich dir Recht!

wünsch dir eine schöne Zeit mit ganz vielen Er-kenntnissen ;-) !!!

annatom

Vielen lieben Dank für deine Worte 😊

Schön konnte ich dich inspirieren und vielen dank für die Wünsche.
Die Reise geht weiter und dir wünsche ich einen schönen Abend und eine tolle Zeit bis Bald 😊😄