#7 Kurzgeschichte: Alles Illusion? Teil 1/2 & Einblicke in meine Tabelle zu den Wortvorschlägen
Alles Illusion?
Kurzgeschichte Teil 1/2Verwendete vorgeschlagene Wörter: Ghettoblaster(@laraventure), Kristallkugel(@tineschreibt), Mülltonne(@kristinafoertsch) |
Ich nahm meinen Basketball in die Hand und dribbelte auf den Korb zu. Als ich ausholen wollte, ertönte eine Stimme am Zaun. »Lass es, du schaffst es sowieso nicht!« Abgelenkt warf ich den Ball daneben. Er prallte am Korb ab, purzelte zu Boden und kullerte an meine Füße. Missgelaunt hob ich ihn auf. »Was wisst ihr schon?«, schrie ich Richtung Zaun. Sie rannten lachend davon.
Meine Gedanken kreisten. Ich hasste sie. Diese Jungs, die sich einbildeten, jemand zu sein. Diese hektische Stadt, die mich ständig mit ihren Reizen überflutete. Diese Universität, die pausenlos neue Aufgaben von mir verlangte. Ich befand mich zwar mittlerweile im vierten Semester, aber hatte nicht wirklich das Gefühl, angekommen zu sein. Mein Jurastudium sollte mich zukünftig finanziell in die Höhe treiben, aber es machte mir einfach keinen Spaß. Was sollte ich später nur anfangen?
Zermürbt stopfte ich den Basketball in meinen Turnbeutel und begab mich auf den Heimweg. Es dämmerte, der Himmel schimmerte blutrot. Doch selbst dieses malerische Bild besserte meine Laune nur geringfügig. Ich wollte einfach nur meine Ruhe haben. Auch wenn es ein kleiner Umweg war, entschied ich mich dazu, heute durch den Park zu laufen.
Als ich an einer saftigen Grünfläche mit lauter Nadelbäumen vorbeikam, entdeckte ich einen großen Ghettoblaster, der einsam und alleine an einem Baum lehnte. Ich schaute mich zu beiden Seiten um, es war kein Mensch mehr in der Nähe. Wie konnte man so ein Schmuckstück nur stehen lassen? Der Ghettoblaster war riesig und mit schimmernden Sternen beklebt. Wirkte etwas kitschig, so als wenn ein Kind den Ghettoblaster mit einem Stickeralbum verwechselt hätte. Eine Kristallkugel trohnte oben auf der Fassade, sowas hatte ich noch nie zuvor gesehen. Ich hob den Ghettoblaster vom Boden auf. »Du kommst mit. Wäre besser für dich, als hier zu versauern und eine eventuell verregnete Nacht nicht zu überstehen«, sprach ich zu ihm, als wenn er mich verstehen könnte.
Als ich mich meinem Haus näherte, zogen tatsächlich Wolken auf. Die ersten Tropfen berührten mein Gesicht. Ich beeilte mich, um mein neues Fundstück rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Zügig schloss ich die Haustür auf. »Bin wieder da«, rief ich in den leeren Flur. Keine Reaktion. Nebenan waren Mum und Dad, welche sich ausgiebig stritten. »Dann zieh doch aus und such dir eine Frau, die für dich kocht!«, hörte ich eine schrille Stimme.
Seufzend huschte ich in mein Zimmer und sank auf den Teppich. Endlich war ich wieder in meinem eigenen Reich. Mir war bewusst, dass ich mit fünfundzwanzig längst über alle Berge sein sollte. Meine Eltern raubten mir ständig Energie ... aber ich bekam es einfach nicht gebacken, auszuziehen. Wenigstens in eine WG, das wäre schon mal was.
Ich begutachtete den Ghettoblaster in meinen Armen. Wie würde er wohl klingen? Meine Neugier war geweckt, ich wollte ihn ausprobieren. »Nanu? Da ist ja gar kein Kabel bei«, stieß ich verwundert aus, als ich die Rückseite von dem Ghettoblaster betrachtete. Ein Batteriefach schien ebenfalls nicht zu existieren. Suchend durchwühlte ich eine Kiste mit lauter Kabeln, die unter meinem Schreibtisch stand. Nach einer Weile wurde ich fündig. »Das müsste passen!« Ich krabbelte rückwärts unter meinem Schreibtisch hervor und schloss den Ghettoblaster an die Steckdose an. Einige Funken zischten aus den Lautsprechern, ich erschrak und hielt meine Hand vors Gesicht. Hatte ich ihn etwa zerstört?
Was denkt ihr? Was wird wohl als nächstes mit dem Ghettoblaster passieren?
- Neben meinem "Weg zum Autor" schreibe ich Kurzgeschichten, die ich mir aus zufällig generierten, bzw. von euch vorgeschlagenen Wörtern, ausdenke
- Wer Lust hat, kann mir hierfür gern neue Wörter vorschlagen. Diese werde ich in der Reihenfolge, wie sie genannt wurden, in den nächsten Geschichten verwenden
- Bitte pro Leser nur einen Vorschlag (Substantive)
- Der zweite Teil der Kurzgeschichte ist bereits immer fertig geschrieben und wird wenige Tage nach dem ersten gepostet, um Spannung zu erzeugen und zum Miträtseln anzuregen ;)
Heute gebe ich euch mal zusätzlich einen Einblick in meine Tabelle, in der ich die Wortvorschläge von euch notiere. Es macht Spaß, diese zu pflegen und zu sehen, wer wie viele Wörter vorgeschlagen hat. Werde hin und wieder mal meine Statistik mit euch teilen. ;) Auch, damit ihr wisst, welche Wörter ich schon verwendet habe. (Ja, ich weiß, es gibt genügend Wörter auf der Welt :D)
(Foto: Von mir aufgenommen)
Dann möchte ich nun auch einmal was vorschlagen. Wie wäre es mit "Pferdekopfnebel"? Bin gespannt, ob das ins Konzept passt.
Ich dachte erst, das Wort wäre ausgedacht und war überrascht, als ich gesehen habe, dass es das Wort tatsächlich gibt. Finde ich mal ne coole Idee! Ist notiert. :)
Bildungsauftrag also wieder erfüllt. Bitte sehr, gern geschehen :D
Jumpee hab ich vorgeschlagen? Glaube das war eher "bungee" ;)
Die Geschichte muss ich heute Abend noch lesen!
Stimmt, gleich mal angepasst :P
Sehr witzig, wie du das umgesetzt hast mit den Wörtern, die ja mal so gar nicht zusammen passen. Lustiges Projekt auf jeden Fall.
Ja, ist immer wieder spannend, was man daraus macht. :P
Du schreibst wirklich schön - gefällt mir :)
Ich würde als Wortvorschlag mal 'Katze' bringen.
Freut mich, dass dir der erste Teil gefallen hat. Dein Wort ist notiert. :)