Illusionen

Grafik by @seo-boss

Ich sehe Raureif auf den Gräbern gegenüber.
Nur ein paar Schritte weg, von Dunkelheit befleckt.
Auf meine Schläfen drückt die Unlust mancher Tage.
Die Kunst des Lebens ist mit Trägheit heut´ bedeckt.

Die Tage alle, sind wie Achterbahn zu fahren.
Das Leben ist mal wild, mal schwer, und leider selten still.
So rieselt meine Zeit durch Finger ungehalten,
und nichts geschieht, wie es der Wille gerne will.

Da sind die Zwänge, die ich gern von mir vertrieb.
Das Glück versiegelt manche Tage meter-dick.
Oh, Freude aus dem Baum des Lebens,
gib mir ein Blatt und nenne mir den Zaubertrick.

Als Kind, so zwanglos ohne große Sorgen,
da lebt´s sich prächtig auf diesen Breiten hier.
Der Schmetterling, der fröhliche, wo ist er hin?
Der schwarze Rabe frisst ihn auf, in seiner Gier.

Sehr mag ich Raben oder Krähen immer schon,
sie sind die Magier und trotzen jeder Not.
Ich zieh mir eine Feder aus dem schwarzen Kleid
und schmiere Weisheit auf mein eignes Butterbrot.

Die Psyche macht oft ihre derben Späße.
Sie ist der Boss im Haus der Seligkeit.
Mit Pillen kann man ihr das Licht vernebeln.
Dann sieht sie Badestrände, wo es in Wahrheit schneit.

Ich sehe Felder, wo niemals eine Ernte wartet.
Ich sehe Luft, wo Seltsames geschieht.
Und sagen manche auch, ich sei zu tiefst entartet,
so trag ich doch den Meisterbrief im heiligen Gebiet.

Es ist ein Kampf, der tobt seit zig Äonen.
Und die Gedanken, sind sie denn wirklich frei?
Du bist ein Punkt im Muster nur, ein kleiner,
und wenn´s gewollt ist, so bist du nüchtern high.

Hier, nimm doch die kleine rote Pille,
dann siehst du innen, was dein echtes Außen ist.
Versunken ist der Mensch in seiner eignen Gülle,
wo er mit Freude noch sein eignes Grab bepisst.

Wir sahen dich an Orten unser Freude Ausgeburt.
Dort ist der rechte Platz für dein Geschlecht.
Doch mögen dich die edlen Träume nie verlassen.
Die erste Frage sollte immer lauten: Ist das echt?

© by @seo-boss

Es hat mich sehr gefreut!