Reise-Blog #78: Eine (auch wettertechnische) Gratwanderung
falls dies der erste Beitrag ist, den du von uns liest, dann könnte dich vielleicht interessieren wer wir eigentlich sind.
Heute haben wir eine lange Wanderung mit 4 Gipfeln vor uns. Da es gegen Nachmittag immer sehr warm wird und auch die Gewitterwahrscheinlichkeit steigt, stehen wir früh auf und laufen los.
Der erste Abschnitt fängt schon sehr steil an und wir kommen ganz schön außer Puste. Direkt hinter der Hütte folgen wir einer Skipiste, welche sich unter dem Sessellift von rechts nach links schlängelt. Wir hätten auch hoch fahren können, denn der Lift läuft, aber einen Gipfel zu Fuß erklimmen macht einfach am meisten Spaß, auch wenn es sich bei dem steilen Weg erst mal nicht nach Spaß anfühlt.
Oben angekommen stehen wir direkt auf einem Bergkamm und wir staunen erst mal nicht schlecht bei dem Anblick. Damit hatte wir nicht gerechnet. Auf der anderen Seite befindet sich Frankreich und wir blicken in ein steiles, von Wolken bedecktes Tal, welches von ebenso hohen wie imposanten Bergen umzäunt ist. Wie gut, dass wir in Andorra sind und somit auf der Sonnenseite des Bergkamms laufen.
Nachdem wir die Aussicht genossen haben, geht es los zum ersten Gipfel. Dabei laufen wir fast die ganze Zeit auf dem breiten Grat entlang. Die letzten Meter klettern wir über Felsbrocken, welche teilweise mit einem Seil abgesichert sind. Auf dem Pic de Caraussans angekommen haben wir wieder eine super Sicht und können beobachten, wie der Nebel im anderen Tal umher wabert.
Weiter gehts, erst wieder bergab und dann nach ein paar Metern zum nächsten Gipfel, den Pic de Cabanyó. Die Wegfindung bereitet uns etwas Probleme, sodass wir ganz schön lange brauchen. Immer mal wieder verläuft sich der Pfad in Geröllfeldern oder auf Wiesenflächen. Aber wir müssen ja immer bergauf, so kann man sich ganz gut orientieren. Um auf den nächsten Gipfel zu gelangen, müssen wir einen steilen, mit Felsblöcken versehenden Pfad hochklettern. Ein Seil gibt es auch wieder, wobei uns das eher aus dem Gleichgewicht bringt. Obwohl es sich hier um sehr sehr leichte und überhaupt nicht ausgesetzte Kletterei handelt, sind wir trotzdem etwas aufgeregt und froh, am Gipfel anzukommen.
Oben müssen wir dann erst mal wieder den Weg suchen. So ganz sicher sind wir nicht, ob wir richtig sind. Immer wieder laufen wir an steilen Felswänden vorbei und hoffen, dass wir nicht plötzlich vor einer stehen und nicht weiter kommen.
Aber der Pfad lässt uns nicht um Stich und so gelangen wir zum 3. Gipfel, dem Cap de la Coste Grande. Hier machen wir erst mal eine Pause in der Sonne und genießen bei bester Aussicht einen Apfel. Dafür, dass die Gipfel sehr nah beieinander liegen, haben wir interessanterweise von jedem Gipfel eine ganz andere Aussicht. Mit leichten Bedenken beobachten wir den Nebel, der sich mittlerweile immer mehr den Berghang hoch gekämpft hat. Der letzte Gipfel liegt immer mal wieder im Nebel, dann verzieht er sich wieder.
Wir haben eine Möglichkeit, früher abzusteigen, falls das Wetter nicht passt und bis dahin laufen wir erst mal. Dort angekommen stehen wir komplett im Nebel. Also steigen wir ab oder laufen wir weiter? Eigentlich würde ich gern noch auf den letzten und höchsten Gipfel hoch, aber wir hatten ja schon ohne Nebel Probleme, den richtigen Weg zu finden. Falls sich der Nebel aber doch wieder komplett verzieht? Aber falls nicht, ist das Risiko einfach zu groß.
Wir steigen also ab und kommen immer tiefer in dichten Nebel. Der Weg ist aber zum Glück gut markiert und so haben wir keine Probleme. Eine Herde Schafe hat wohl keine Bedenken wegen dem Wetter und kommt uns auf halben Weg entgegen. Auf dem engen Pfad müssen wir aneinander vorbei und die Tiere mustern uns ängstlich. Wir weichen extra aus, um der Herde platz zu machen. Völlig gestresst rennen und hüpfen die Schafe an uns vorbei.
Für die letzten Meter verzieht sich der Nebel wieder. Hätten wir doch auf den Gipfel gekonnt? Ein Blick nach hinten verrät uns, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben. Der Himmel über dem Grat ist von dunklen Wolken bedeckt, welche sich langsam ins Tal bewegen. Wir laufen also weiter bergab und kommen über wunderschöne grüne Wiesen. Hier grasen in aller Seelenruhe Pferde, Mulis und Kühe. Manche liegen auf dem Boden, andere Jungtiere spielen und wieder andere sind am Fressen. Was für ein idyllischer Anblick. Den geht es gut hier.
Am Bus angekommen sind wir heilfroh, dass wir abgestiegen sind, denn nur nach 5 Minuten fängt es an wie aus Eimern zu schütten. Ein paar Blitze und Donner gesellen sich noch dazu. Das wäre auf dem Gipfel schnell gefährlich geworden.
Froh über diese wunderschöne Gratwanderung machen wir es uns im Bus gemütlich und lassen den Tag ausklingen. Morgen geht es wieder früh los, denn die nächste Wanderung steht auf dem Programm.
Falls du noch mehr über einen der vorkommenden Orte wissen willst, oder auch nur einen Gruß da lassen willst, schreib uns doch einfach einen Kommentar ;)
Hoffentlich bis zum nächsten Mal,
Theresa & Constantin
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Thank you!
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Great and inspiring pics! Danke schön ! :D
Thank you. :-)
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