Mein Weg
Mein Weg begann vor langer Zeit, ich weiß nicht mehr, wann er begann noch wann ich ihn betrat. Der Weg war ebenerdig und leicht zu gehen. Ich ging diesen Weg barfüßig, der Boden war angenehm warm und leicht zu gehen und jeder Schritt massierte angenehm meine Füße. Das Leben war schön, auf der einen Seite des Weges blühten Blumen bis hin zum Horizont, auf der anderen wurde der Blick nur begrenzt durch ein Bergmassiv in weiter Ferne, dessen Gipfel weiß gesprenkelt waren vom Schnee des letzten Winters. Der Himmel war blau, nur an den Bergen sah man vereinzelt kleinere weiße Wölkchen.
Während ich diesen schönen Weg ging, merkte ich nicht, wie ausgetreten er nach einer Weile schon wurde. Es bildeten sich Ränder, die ich nicht bemerkte. Der Weg wurde immer tiefer, ich sah aber immer noch über den Rand hinweg. Die bunten Blüten wurden auch weniger, wandelten sich nun in das Grau des Herbstes. Der vorher blaue Himmel verdunkelte sich immer mehr durch die Wolken, die aus der Richtung der Berge nahten, so war der Himmel grau, bevor es mir bewusst wurde. Ich ging diesen Weg weiter, weil er mir der einzig Mögliche erschien. Selbst als es aus den grauen Wolken zu regnen begann, suchte ich nicht nach Unterschlupf, denn der Weg fühlte sich immer noch weich und warm an. Noch bevor ich darüber nachdenken konnte, erkannte ich einen Wald in der Ferne, den meinen Weg kreuzen musste. Währenddessen konnte ich links und rechts des Weges nur noch sehr wenig erkennen, da der Weg sich in einen Hohlweg wandelte. Und doch noch sah ich für mich keine Gefahr, vereinzelte bunte Blüten waren ja immer noch zu sehen. Ich folgte dem Weg also in den Wald hinein...und sah links und rechts meines Weges nur noch Dunkelheit. Verängstigt ging ich meinen Weg immer schneller, da ich die Dunkelheit des Waldes schnellstmöglichst verlassen wollte. Doch der Wald war sehr tief und mein Weg grub sich immer tiefer hinab. Der Hohlweg, auf dem ich mich befand, wurde immer tiefer und seine Wände immer steiler. Vergeblich versuchte ich die Wände herauf zu klettern, doch sie waren durch den beständigen Regen so aufgeweicht, dass ich immer wieder herunter rutschte. Verzweifelt rannte ich nun den Hohlweg entlang, in der Hoffnung, ihn wieder verlassen zu können, aus der Dunkelheit herauszukommen. Meine einst so leichten Füße versagten ihren Dienst. Jetzt stehe ich hier und schaue auf meine Füße, denn sie sind kalt. Warum nur stecken sie jetzt in dicken Stiefeln, die schlammbepackt immer schwerer werden?! Zudem scheinen sie durch Ketten verbunden zu sein. Warum nur? Ich sehne mich nach dem Anfang des Weges zurück, will umdrehen und stelle fest, dass es nicht geht. Meine Füße setzen einen Schritt vor den anderen und ich kann sie nicht stoppen......
Unbeirrt gehen sie ihren Weg hinein ins Dunkel.
bleibe kurz stehen,verweile und komm zur ruhe,dann wirst du merken,du brauchst nicht umdrehen,oder weglaufen,denn nach dem wald kommt eine lichtung und die ist so voll mit blumen,gehe weiter nach der ruhe pause...und laufe nicht weg....
sprich mit den waldseelen,bitte sie um hilfe,denn dafür sind seelen da,um uns zur seite zu stehen.....
sie begleiten uns
ich wünsche dir tolle seelenbegegnungen
Ich bin auf einem guten Weg diesen Wald wieder zu verlassen. Wenn das Tal einmal durchschritten ist, geht es langsam aber sicher wieder aufwärts. Ich lege immer wieder kurze Pausen ein, weil es doch sehr anstrengend ist. Ich liebe das Gezwitscher der Vögel im Frühling, weil sie wie eine Verheissung auf schönere Tage sind.
Puh...
Lieber Frank,
"leider" hast du deinen Weg ziemlich gut und ausdrucksstark beschrieben und so kommen mir am frühen Morgen fast die Tränen.
Sehr hellhörig werde ich bei #ichkannnichtmehr.
Doch, du kannst! Du kannst dich auf alle Fälle aufraffen, dein Gefühlsleben zu verschriftlichen und zu veröffentlichen. Möglicherweise ist es dir damit gelungen, einen Schritt in einen ganz schmalen, kaum wahrnehmbaren Abzweiger dieses Hohlweges mit den beängstigenden, erdrückenden Wänden zu setzen. Einen, in dem vielleicht eine kleine Kerze in der unentrinnbar wirkenden Dunkelheit flackert. Einen, in dem am Rande Menschen sitzen, die deine Zeilen lesen und sich Sorgen machen.
Da sind noch mehr winzige Abzweiger und die gehören auch zu deinem Weg. Irgendwann werden sie breiter, zuweilen auch etwas heller. Wag es!
Halt die Ohren steif,
liebe Grüße,
Christiane
Hallo Christiane, ich gehe sehr offen mit meinen Depressionen um, deshalb konnte ich diesen Text auch verfassen. Ich habe nach einer Möglichkeit gesucht um zu erklären, wie es sich anfühlt, wenn man in eine depressive Phase rutscht. Das niederzuschreiben hilft mir sehr.
Es gibt ein Video, das es noch besser erklärt.
Der "Schwarze Hund" ist gerade zu Besuch, aber ich weiß auch, dass er sich wieder aus meinem Leben verabschiedet, zumindest für eine gewisse Zeit.
Das ist ein sehr beeindruckendes Video, danke für den Link. Mir gefällt der Teil, in dem dem Köter kleine Tricks "beigebracht" werden. Nein, er verschwindet nie, aber es ist gut zu wissen, dass man ihn immer mal wieder an die Leine nehmen kann.
Weiter alles Gute!
Unbeirrt also watscheln die TrapPelfÜßchen so von ganz alleine ?
Und das obwohl sie bestiefelt und voller MatSche sind ?
Wird das dann ein Tunnel oder wie , ´ne Art BohrUng ?
#Pitsch #Patsch im #PATSCHEMATSCH herum herum , die ÄuglEin zu , herum herum im #PATSCHEMATSCH , wird #VORWAERTS zu #ZURUECK .
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Es ist so, als ob du links und rechts nur noch Grau erkennst und dich hilflos fühlst.
So wie auf diesem Hohlweg.
Bildquelle: biologie-seite.de
Ob man das als Bohrung bezeichnen kann, weiß ich nicht.
Ja , das konnte "man" "sich" durchaus lebhaft vorstellen , so wie Du das getippt hattest .
Deshalb ja das mit dem KindErleVel , #PATSCHEMATSCH , ..... .
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@udabeu denkt du hast ein Vote durch @investinthefutur verdient!
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Hallo! Und: Boah!
Du bist poetisch geworden! Mit Deiner Selbsterfahrung und -aufarbeitung hattest Du ganz sachlich begonnen im letzten Jahr und heute zeigst Du, daß da, bei aller Schwere, etwas ganz Wunderbares entstehen kann. Ich danke Dir für diesen Text. In vielen Punkten kann ich ihn sehr gut nachvollziehen, auch wenn ich gar nicht zur Depression neige - es paßt einfach zu einem Gefühl, das wir alle wohl kennen. Nochmals: Danke!
Alles liebe für Dich!
Hallo und danke! Aus dem von dir beschriebenen Blickwinkel, dem Gefühl, das wir alle kennen, habe ich das noch gar nicht betrachtet. Aber wahrscheinlich hast du recht. In einer immer hektischer werdenden Welt kann man sich selbst sehr schnell verlieren. Danke dafür.
Wenn Dir 'mal nach Quatschen ist, melde Dich ruhig auf dem Discord. Bin die Woche meist im Haus...
Danke für das Angebot. Ich melde mich dann bei dir🙂
Ich weiß gar nicht, was ich dazu schreiben soll... Ich fand deinen Text eigentlich schön, allerdings wird mir unbehaglich bei dem Gedanken, dass deine dicken Stiefel immer schwerer werden...
Letztlich hoffe ich nur, dass du dir rechtzeitig Hilfe holst, wenn du sie brauchst!
Manchmal muss man nicht viel sagen, um etwas auszudrücken. Ich danke dir.
Ich befinde mich in guten Händen, dafür habe ich schon gesorgt.
Ich lebe auch schon seit langer Zeit eher in der Vergangenheit, aber man kann ja nichts dran ändern und muss „seinen Weg“ weitergehen.
Und jeder, ja wirklich jeder hat auch recht auf seine Depris. Denn ich empfinde die meinigen auch als Ventil.
Komme her zu uns ins Ferienprojekt nach Finsterbergen - lade dich recht herzlich ein hier ein paar Tage mit netten Menschen zu verweilen. Ich weiß, dass du auch finanziell nicht so dolle dastehst - also lade ich dich ein und übernehme, wenn du es nicht kannst auch die Kosten für deine An / Abreise.
Glaube mir, hier kommst du auf andere Gedanken, es wird am Abend meistens vor dem überdachten Außenkamin gesessen. Es ist immer jemand da, mit dem du quatschen kannst, aber auch wenn du dich zurückziehen willst, dann ist auch dafür genug der Platz da. Du kannst mich gerne direkt im Discord darauf anquatschen...
Das halte ich für 'ne ziemlich bombige Idee!
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