Der Kindergarten streikt – und das ist auch gut so.steemCreated with Sketch.

in Deutsch Unpluggedlast year

Hallo zusammen,

so, letzte Woche wars dann soweit, der Kindergarten hat gestreikt.
Oder besser gesagt, das Personal, das für bessere Bezahlung kämpft. Und wisst ihr was?
RECHT HABEN SIE!

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Der ganze Bereich des sozialen oder der Bildung wird in DE so schlecht bezahlt, dass sich viele ernsthaft fragen, ob sie sich ihren Idealismus mit dem sie an den Job rangehen, überhaupt noch leisten können.
Wenn der Kindergärtner selbst mir im Gespräch sagt, dass er ernsthaft überlegt, den Job an den Nagel zu hängen, wenn er selbst Familie hat. Die Gründe dafür klingen für manchen Arbeitnehmer ganz normal. Zu viel Arbeit, zu wenig Bezahlung zu wenig Zeit für die Familie selbst.
Mit dem gewaltigen Unterschied, dass hier auch noch schlecht bezahlt wird.

Jetzt gibt es in der freien Wirtschaft sicherlich genug Jobs in denen die Leute ordentlich verdienen und keine Zeit für die Familie haben. Und es gibt genug Jobs in denen die Leute viel arbeiten, wenig bekommen und noch weniger Zeit für die Familie haben. Das liegt ja in vielen Fällen beim Unternehmer der die entsprechenden Stellen mit Gehältern versieht.

Beim Staat und speziell bei Bildung und Sozialem sieht es meiner Ansicht nach wieder anders aus. Hier steht der Staat an der Stelle des Unternehmers und er sollte daran interessiert sein, dass gutes Personal auch gutes Gehalt bekommt und somit auch länger erhalten bleibt. Ausserdem ist er nicht gezwungen Gewinn zu erwirtschaften.

In den letzten Wochen gab es also die bekannten Gespräche zwischen den Arbeitnehmern, der Gewerkschaft und den Arbeitgebern. Und da wurde nach meinen Infos aus den Gesprächen mit einigen Betroffenen von Arbeitgeberseite die Gehaltsforderung einfach abgeschmettert. Sozusagen als vollkommen überzogen und nicht umsetzbar dargestellt. Es gibt ja genug qualifizierte Kräfte im Ausland. Bspw. in Spanien.
Man muss sich das mal überlegen: Wir machen gerade Werbung in Spanien für Fachkräfte aus dem Kindergartenbereich. Damit die nach DE kommen und sich hier ausbeuten lassen. Bei teureren Lebenshaltungskosten, schlechterem Wetter und unfreundlichen Menschen.

Das scheint auch nicht so recht zu klappen, da die Spanier nicht auf den Kopf gefallen sind. Jedenfalls weniger als der Bürger hier. Also verbrennt man wieder Geld für eine sinnlose Aktion anstatt daran zu arbeiten, dass die Leute hier wieder überlegen, in den Beruf einzusteigen. Und zwar deshalb, weil man die Konditionen verbessert hat. Aber wenn man für einen eh schon schlecht bezahlten Job in den ersten Jahren sozusagen das Geld mitbringen muss…. Was will man dann noch sagen….?

Anstatt das Gehalt und die Konditionen zu verbessern, versucht man wieder ein paar „doofe“ zu finden, die bereit sind, sich den Schei** anzutun.
Und dabei muss man gar nichts machen ausser den deutschen Fachkräften zu sagen: „F*ck you!“ Es wird immer jemanden geben, der´s für weniger Geld macht.

Herzlichen Glückwunsch…! Alles falsch gedacht/gemacht!

Aber wahrscheinlich bin ich da altmodisch. Ich denke in so klassischen Mustern wie:

  • Attraktive Konditionen locken qualifizierte und gute Leute.
  • Attraktive Konditionen halten Fachkräfte und sichern einen guten Standard in der Betreuung.
  • Fachkräfte halten ist einfacher als neue zu gewinnen und sie dann neben der Sprache auch noch in die Abläufe in DE einzuarbeiten.

Deshalb hatte ich vollstes Verständnis als der Betreuer im Kindergarten mir sagte, dass demnächst wohl gestreikt werden wird.
Sehr gut, habe ich ihm gesagt. Für gute Arbeit kann man auch gern auf die Straße gehen und dafür gutes Geld verlangen.
Leider schlägt ihm da wohl nicht so viel Verständnis von den anderen Eltern entgegen. Im Gegenteil, da kommen wohl eher öfter negative Kommentare, sie sollen sich nicht so haben usw.

Da ist immer wieder schön zu beobachten, wie jeder auf sich selbst schaut aber nicht aufs Ganze. Wenn die Kindergärtner besser bezahlt werden würden (und das könnten wir uns leisten wenn wir wollten), würde auch keiner streiken. Aber da das offensichtlich nicht gewünscht ist, wird eben gestreikt.

Und aus Sicht der gestressten Eltern ist es immer die Schuld des Kindergartens. Da wird dann die Frustration direkt aufs Personal des Kindergartens projeziert.
Einerseits verständlich…. Anderseits halt zu kurz gedacht….
Ich für meinen Teil unterstütze den Streik vollkommen und habe kein Problem damit. Da mag ich in einer glücklichen Lage sein, das ist mir schon bewusst. Aber wenn keiner streikt, dann ändert sich auch nie was.

Und dass die Politik das Thema „Bessere Bezahlung für Kindergarten- und Pflegepersonal“ nicht mit der Kneifzange anfassen will, zeigt das Verhalten der Bürgermeisterin.
Sie hat sich geweigert eine Liste von Unterschriften entgegenzunehmen. Mit der Liste hatten das Kindergartenpersonal sowie die Eltern und andere Betroffene mit ihrer Unterschrift ausgedrückt, dass eine bessere Bezahlung notwendig ist. Notwendig um den Personalmangel und die teilweise mangelhafte Betreuung zu beheben.

NEIN! Nicht mit der Politik!

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Da weigert man sich als Oberbürgermeisterin und schickt lieber einen unbedeutenden Lokalpolitiker, den keiner kennt. Der nimmt dann die Listen des Pöbels, verspricht sie brav zu übergeben und legt sie dann in eine Ecke….

Und da wundert sich noch jemand?
Ich mich schon lange nimmer….

Viele Grüße,
Hasenmann

Bildquelle: https://binnenschifffahrt-online.de
Bildquelle: https://www.healthrelations.de/

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 last year 

Problem erkannt, Problem gebannt?? Das ist mitnichten der Fall. Ich war gerade 2 Tage in einer UNI-Klinik. Da spielt sich das Gleiche ab. Schlechte Arbeitsbedingungen, schlechte Bezahlung, da muß man sich nicht wundern wenn das Personal überall knapp ist.

Falsch,

das Personal ist knapp, weil der Staat die Leute in die Faulheit treibt, Bomben und Kriege lieber finanziert und dabei die Steuern bis zum Anschlag hoch stehen hat.

Schaff den Staat ab und Du hast keinen Personalnotstand mehr.

Ganz einfach - nur für die Staatsmafia eine Horrorvorstellung.

 last year 

Absolut richtig. Jeder der es sich auch nur halbwegs aussuchen kann wird sich nicht unter Wert verkaufen.

 last year 

The problems are very similar in different countries. The sphere of education and health care, which are among the most important, are always underfunded. And none of the politicians sees this as a problem.

 last year 

That´s something, that really drives me crazy. Money is there for everything economic or military related. But for the old ones and the young ones... no one seems to care...

 last year 

Viel scheint auch vom jeweiligen Träger abzuhängen... In einigen Einrichtungen verdienen die Leute durchaus ganz ordentlich.

 last year 

Bei uns ist es so beschissen vom Gehalt her, dass die Leute teilweise noch nebenher arbeiten. Und es gibt private Einrichtungen, die den Fachkräften im Kinderbereich (so nenne ich es mal) dann ein Begrüßungsgeld bzw. einen Bonus zur Unterschrift zahlen. Teilw. bis zu 3000€ wenn die LEute nur ein Jahr bleiben. Da muss die Verzweiflung ganz schön groß sein. Aber das organisieren dann wieder private. Denn der Staat bzw. die Stadt bekommts nicht geregelt.

Die Leute streiken für die falsche Sache - egal in welchem Beruf sie tätig sind. Sie werden von ihren eigenen Gewerkschaften und dem sozialisitischen Staatsgebild sprichwörtlich verarscht.

Es würde reichen, wenn alle gemeinsam für die Abschaffung des Wohlfahrtsstaates und des Staatsgeldes streiken würden bis sie Erfolg haben - dann nämlich erledigen sich alle Probleme prompt von selbst.

 last year 

Und dann sollen sie lieber nicht streiken?
Den Leuten ist doch nicht klar, woher der Unfrieden usw. kommt. Daher geht man für das auf die Straße was direkt eine Verbesserung der Lebensumstände in Aussicht stellt und auch noch realistisch ist.

Ich bin auch nicht mit den aktuellen Zuständen einverstanden. Aber auf eine Demo gegen "Das System" werden mich wohl nur wenige begleiten und bringen wird es noch weniger.

Solange der deutsche Michel alles brav frisst was die Medien ihm hinwerfen wird sich hier gar nichts ändern.
Überhaupt nichts!
Die Hoffnung habe ich komplett aufgegeben.

Die Masse streikt für die Sklavenhalter ohne es zu merken - darum wird sich auch nie was ändern und das böse Erwachen umso schlimmer.

 last year 

Es wird kein böses Erwachen geben. Denn die meisten werden NIE erwachen. Und damit nehmen sie es hin, wie es ist und je nachdem obs gerade en vogue ist, wird ein schuldiger oder ein fähiger gefunden, der dann dafür schuld ist, bzw. der sich das an die Brust heften darf.

Das "Erwachen" wird immer nur von Leuten gesehen, die sich mehr mit dem "Großen & Ganzen" beschäftigen.

Aber der deutsche Michel wird gar nicht aufwachen. Der wird alles so akzeptieren wie es gerade von der Obrigkeit gewüscht wird.
Damit ist ein sog. "Erwachen" obsolet und wird in meinen Augen in DE niemals stattfinden.

Es wird stattfinden und es wird für die Betroffenen der blanke Horror werden.

Ein Leben unterhalb des Existenzminimums und am Rande der Gesellschaft, sofern man von einer solchen dann noch reden kann. Der Schuldkult wird dann am Ende sein. Ich gehe von 20-30 Mio Arbeitslosen aus.

Der sozialistische Wohlfahrtsstaat kollabiert gerade in einem Irrsinnstempo.

Staatsbedienstete werden sich in die Massen der Arbeitslosen einreihen. Die Millionen an bullshit Jobs gibt's dann auch nicht mehr.

Dafür schlafen die Schuldenjunkies alle unter der Brücke und das auf Jahre. Sie wollten es aber auch alle so...

 last year 

Was vielen nicht bewusst ist: Diesen Menschen wird durch ihren Berufszweig dermaßen viel Verantwortung übertragen, dass sie maßgeblich an der Erziehung (Erzieher!?) der Kinder - unserer Zukunft - beteiligt sind. Bedeutet im Umkehrschluss, diesen Leistungsträgern wird nur das trockene Brot hingeworfen, mit der Hoffnung, dass sie sich daraus ein 5-Gänge Menü zaubern werden.
Kinder sind wie ein unbehandeltes Stück Knete, und wir Eltern, Verwandte, das Umfeld und eben auch Pädagogen (Erzieher, Lehrer etc.) haben die Macht, aus dieser Stück Knete entweder ein wunderschönes Schloss, oder eben eine in-sich-selbst-zusammenfallende Hütte zu konstruieren.

Meinen Respekt an alle die den Mund aufmachen!

Erst rot grün wählen - und dann streiken. Die verquere Logik entzieht sich einer rationalen Bewertung und ist Ausdruck totalen Realitätsverlustes.

Wenn sie für weniger Lohnsteuern streiken würden, wäre es ok - sprich für mehr Netto vom Brutto. So werden die Streikenden aber selber zu Deppen, welche sich als Steigbügelhalter des Faschismus entpuppen.

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