Gegrillte Dorade | Orata alla grigliasteemCreated with Sketch.

in Deutsch Unplugged6 months ago

Servus zusammen,

da ich immer wieder feststellen muss, dass mir Fisch essen in Deutschland weniger Spaß macht als direkt am Meer in Sardinien bin ich heute beim Bilder sichten über die Fotos hier gestolpert.

Im September war ich beim Fischhändler und habe mir zwei wunderbare Orate verkaufen lassen. Dazu gabs wie immer den netten Austausch von Kochtipps und freundliche Empfehlungen, wie der Fisch am besten gelänge.
Und das ist in der Regel auch immer zu 100% richtig.

Orata vom Fischhändler

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Beim letzten Mal hatten wir uns Tintenfisch geholt und wollten den grillen. Da ich noch nie Tintenfisch gegrillt hatte, war ich etwas unsicher und wollte mir nen Tipp holen.
Auch hier wurde ich nicht enttäuscht als der Tintenfisch vom Grill kam und die perfekte Konsistenz hatte.

Zurück zu unseren beiden Doraden, die der Fischhändler aus einer Meereszucht 50km nördlich von uns am Morgen gekauft hatte. Die habe ich mir am Vormittag geholt und Mittag wurden sie dann auf den Grill geworfen.

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Damit die Haut schön abgeht und gleichzeitig knusprig wird, empfiehlt es sich, die Fische mit Salz einzureiben.
Das Salz zieht die Feuchtigkeit aus der Haut und ergibt eine wunderbar knusprige Konsistenz. Wer es salzig und knusprig mag, der kann sich dann an der Haut gütlich tun.

Also die Haut mit Salz eingerieben und dann den Fisch auf den Grill.
Wenn er dann anfängt auf dem Feuer zu "schwitzen" empfiehlt es sich, nochmals Salz drauf zu geben.

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Wer es weniger salzig will, der sollte hier auf zu viel Salz verzichten.
Ich persönlich mag es aber so.

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Das Salz saugt die Feuchtigkeit auf und der Fisch braucht seine Zeit auf dem Feuer.

Zwischenmahlzeit

Als Zwischenmahlzeit, bis der Fisch fertig ist, kann ich das Pistoccu (Hartweizenbrot) mit etwas Provolone empfehlen. Das Brot breche ich dabei in große Stücke und legen den in dünne Scheiben geschnittenen Provolone drauf.

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Deckel drauf beim Grill und mit der Hitze verläuft der Käse wunderbar. Durch das Fett im Käse wird das Brot auch weich und alles in allem ist ein Traum zum nebenher futtern.

Der fertige Fisch

Für jeden, der sich fragt, wann der Fisch fertig ist, dem sei ein einfacher Rat gegeben. Wenn man die Rückenflosse mit den Fingern aus dem Fleisch ziehen kann, ohne dass es großartig Gewalt dazu braucht, ist die Orata fertig.

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Das sieht man dann auch an der Farbe des Salzes, das jetzt langsam das Braun der fertigen Fischhaut übernimmt.
Bei der Rückenflosse ist es wirklich so, dass diese zu Beginn noch im Fleisch steckt und man sie nicht entfernen kann.
Und ich kann dringends eine Grillform oder ähnliches zu besorgen. Nur so klebt die Haut nicht am Rost und der Fisch erleidet Schaden beim Drehen. Das hat mich am Anfang wahnsinnig gemacht, da ich mich immer geärgert habe, wenn der Fisch halb zerfallen ist beim Wenden.

Verzehrempfehlung

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So sieht dann das fertige Ergebnis aus und der Fisch ist fertig, direkt gegessen zu werden.

Zum Fisch eignet sich ein Stück Zitrone vom lokalen Obst und Gemüsehändler, ein wenig Rotwein oder ein frisches Ichnusa non filtrata Bier.
Ich bin kein Fan davon, zum Fisch immer Weißwein zu trinken. Daher darfs eben wie o.g. auch ein Bier oder eben Rotwein sein.
Das Fischfleisch ist bis zur Rückenflosse hoch wunderbar zart und saftig und hat nichts an frische und Saft verloren.
Mit einem einfachen Taschenmesser ist der Fisch locker zu filetieren. Jeder Ober im französischen Fischrestaurant würde sich umdrehen und mich schief anschauen. Aber bisher hats gut geklappt und von mal zu mal siehts weniger aus wie ein Gemetzel und mehr nach kultiviertem Fischessen.

Für mich gibts nichts besseres wenn es ums Fischessen geht. Ich weiß nicht, wie oft ich mir schon eine oder zwei Orate geholt habe und mich daran satt gegessen habe. Das wird nie langweilig.
Und jetzt kommen immer wieder auch mal andere Fische auf den Grill. Z.b. die Branzini oder die Ricciole. Die müssen dann wieder etwas anders auf dem Grill gemacht werden und das bringt neue Herausforderungen mit sich. Und am Ende natürlich Freunde und Genuss, wenn der Fisch so geworden ist, wie man es sich vorgestellt hat.

Wünsche euch einen schönen Sonntag!

Viele Grüße,
Hasenmann

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 6 months ago 

Wow, da läuft mir beim Lesen aber das Wasser im Mund zusammen! Die mit so viel Mühe zubereitete Dorade sieht zudem richtig gut aus. Wie übrigens auch dein Post - ein Genuss! Da isst das Auge im doppelten Sinne mit… :-))

 6 months ago 

Danke Dir! Freut mich, wenn Dir der Post "schmeckt" ;-)

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