Subjekt, Objekt, headache

I. Teil

Kann objektiv der Mensch denn sein,
oder ist alles nur ein Schein?,
ist subjektiv vielleicht der Reim,
oder auch dieser, Trügerei?

Was gerne, lange Diskussion bewirkt,
ist eigentlich recht schnell gewirkt,
da lang die Diskussion nur wird,
wenn, Absolutheitsanspruch man bewirbt.

Gut, absolut ist wohl nur GOTT allein,
auf alles andere gelingt, partout, kein Reim,
weswegen Subjekt wie auch das Objekt,
weniger absolut sind,
als vielmehr Knecht.

Auf Platons Dreieck ich hier gern verweise,
da beginnt Erkenntnis Reise,
was manchen nicht bekümmern mag,
ist man heute ja von besserem Schlag.

Wie dem auch sei,
des Toren Ansicht ist dem Waisen einerlei,
schließlich, hat er das Vermögen,
und das Recht zu denken,
sein Geschick wird sich entsprechend wenden.

Zurück zu Platos philosophischem Dreierlei,
doch interessiert hier nur das Zweierlei,
die Frage nämlich, ob es möglich sei,
Subjekt und Objekt wären Einerlei.

Das Subjekt sagt, es würde zweifeln,
und damit seine Existenz beweisen,
was ja nun nicht grundverkehrt,
der Mensch, auch durch denken wird gelehrt.

Man nehme jedoch den Brauch der Knabenlese,
war in alten Tagen Gang und gäbe,
die Einen, fanden die Idee sehr gut,
den Anderen,
fehlte zur Begeisterung mehr, als nur der Mut.

Nun kann man, muss man ja auch nicht,
dafür sein,
oder nicht,
das Eine, wie das Andere auch,
steht in der Subjektivität Gebrauch.

Doch ändert dies etwas daran,
das einstmals so der Janitschar begann,
das dies einmal gewesen,
unsäglich Leid erwuchs betroffenen Wesen.

Man kann was richtig finden,
oder nicht,
was objektiv,
Gut und Böse nicht vermisst.

Und ob etwas gut ist,
oder nicht,
merkst du gleich wenn du betroffen bist,
denn da haben schon die Väter Recht gesprochen,
universal ist, was von allen wird gescholten.

Reinhard Fürst

Im Zeitalter der Geistigen Pest ist es zur Zeit angesagt, seinen eigenen Standpunkt als absolut zu setzen. Und absolut setzen kann man nur eine Tatsache und keine Meinung. Getreu dem alten Grundsatz: "Contra facta non licet argumentum."- Gegen eine Tatsache gilt kein Einwand.
Eine Tatsache ist eine objektive Wahrheit.
Wäre dem nicht so, so gäbe es nicht nur keine Wissenschaft, sondern gar nichts. Wohl nicht mal uns.

Die ganze Diskussion ob deine Sicht die richtige ist, oder ob man sich einfach nur irgendwie fühlen müsse ist recht schnell abgestellt.
Daher das recht unangenehme Beispiel der Knabenlese.
Über Jahrhunderte praktiziert fanden die Einen diese Praxis sehr gut weil sie ihnen enormen Reichtum und große Macht sicherte. Der Gegenpart dazu war hingegen weniger begeistert. Den sie mussten die Zeche für diesen Reichtum und diese Machtentfaltung zahlen.

Hier werden die Grenzen der Subjektivität deutlich. Und damit auch der eigenen Meinung.
Denn zum einen gab es die Knabenlese, gleichgültig ob sie nun wem gut oder schlecht gefiel. Sie ist eine Tatsache. Da es eine Tatsache ist kann ich nichts an ihr negieren.
Dies führt zu der Frage welche Sichtweise nun die richtige ist? Was leicht zu beantworten ist.
Man muss sich einfach nur die Frage stellen wie man es finden würde, wenn man selbst betroffen wäre.
Wenn ich mich recht erinnere war es der Hl. Augustinus, welcher die Universalität der 10 Gebote daran festmachte, dass sie von allen Menschen, gleich woher sie auch stammten, akzeptiert werden.
Was auch der grundlegende, aber atheistisch und daher wirkungslose, Grundgedanke der Menschenrechte ist. Und nach diesem universalen Prinzip gibt es Gut und Böse.

Was nun allerdings nicht bedeutet, Subjektivität wäre quasi zweitrangig. Mit Nichten! Hier möchte ich auf Platons Dreieck der drei Arten der Philosophie verweisen. In ihm geht es um Subjekt, Objekt und Gott. Es ist also offensichtlich nicht so, dass das Subjekt nun unbedeutend wäre, nein. Doch die Blickachse ist verschoben.
Nachdem nun eine Lanze für das Objekt gebrochen wurde, breche ich nächstes Wochenende eine für das Subjekt.
Bis dahin eine schöne Woche!

Lg
parzifal1