Von Mut und Unnachgiebigkeit

in Deutsch Unplugged3 months ago

I. Teil

Mut und Unnachgiebigkeit,
sind Verwandte wie es scheint,
da es eins nur geben kann,
wenn das andre kommt in Gang.

Beide, sie bedingen sich,
einzig unnachgiebig Wesen,
standhaft ist,
da die Stürme toben manchmal sehr,
sie auszuhalten,
unsäglich schwer.

Weshalb Bequemlichkeit,
und das Vergnügen,
dem Toren als Erfüllung dienen,
dafür wär´ der Mensch ja auch gemacht,
mit Spaß und Unterhaltung, sei er bedacht.

Doch dies verweichlicht ihn gar sehr,
zu widerstehen wird prekär,
da Gewohnheit schlägt gar mächtig zu,
und das Leben,
es lässt dich nie in Ruh´.

Warum es eben töricht ist,
ist man auf Bequemlichkeit erpicht,
da das Leben steht´s ein Auf und Nieder,
Sorgen kehren immer wieder.

Darum ist es besser,
sicherlich,
ist man geübt,
in dem Verzicht,
da nur, wer im Widerstand geübt,
besteht auf Dauer bis zum Sieg.

Der Unnachgiebigkeit,
recht verstanden,
geht rechtes Maß niemals abhanden,
da wie jede andre Tugend auch,
mal recht, mal schlecht ist in Gebrauch.

So kann die Unnachgiebigkeit,
zu Sturheit verkommen,
wie jeder weis,
weshalb es auch höchst ratsam ist,
sie sei mit Vernunft,
und nicht mit Groll gemischt.

Reinhard Fürst

Eine gesunde Portion Unnachgiebigkeit hat noch keinem geschadet. Denn sie ist eine wichtige Voraussetzung für Mut. Wenn man mutig sein möchte, gleich in welcher Situation das auch sein mag, ist es wichtig Unangenehmes aushalten zu können.
Im Grunde impliziert ja schon das Wort Mut Unannehmlichkeiten. Denn, wäre etwas zu erreichen angenehm, so wäre kein Mut von Nöten um es zu erreichen!
Man sieht also, dass als verweichlichter Mensch man die meisten Ziele im Leben nicht erreichen kann. Alleine schon weil man den Weg dorthin nicht aushält. Deswegen suchen weise Menschen auch nicht nach Komfort und Annehmlichkeiten. In diese Kerbe schlägt schon das Neue Testament wenn der Apostel Petrus sagt: "seid nüchtern und wachet, euer Widersacher der Teufel gehet umher wie ein brüllender Löwe, und suchet, wen er verschlinge" (1Petrus 5:8). Wenn man sich Lüsten hingibt wird es schwer zu kämpfen. Dabei ist, wie bei allem, die Dosis das ausschlaggebende Kriterium. Nicht das Angenehme ist das Problem, sondern die zügellose Hingabe an die selbige.
Das ganze geht auch noch in die andere Richtung, da ja jede Tugend zwei Extreme hat.

Nämlich, dass man so unnachgiebig wird, das man stur wird. Was sehr leicht passiert, gerade wenn Emotionen ins Spiel kommen. Diese richtet auf ihre Art genauso viel Unfrieden an wie die Bequemlichkeit, man könnte auch von Trägheit sprechen.
Mäßigung ist eben in allen Lebenslagen von Vorteil. Doch ist sie einmal erreicht, so kann man sich dem Mut annähern. Indem man sich etwas traut im Vertrauen darauf es auch bis zum Schluss aushalten zu können.

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 3 months ago 

Der letzte Absatz versöhnt mich etwas mit dem Rest des Textes ;-)))

Vielleicht ist Unnachgiebigkeit nur ein falsch gewähltes Wort. Nenne es Beharrlichkeit oder Ausdauer oder Konsistenz... Denk einfach noch 'mal darauf herum ;-))

Unnachgiebigkeit ist hart - und brüchig. Der biegsame Halm, der im Wind nachgibt, steht länger als der starre, unnachgiebige. Knick und futsch, sozusagen ;-))

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