So, ab heute habt ihr keine Ausrede mehr, euer Brot nicht wirklich selbst zu backen :)
Ich habe jetzt wirklich eine 100% Methode gefunden, wie ihr automatisiert bis zu 24 Stunden eine Temperatur von ca. 26 Grad halten könnt. Man könnte sie sogar auch auf 30, 35 oder 40 Grad einstellen.
Dazu benötigt ihr einfach eine Wärmematte für Pflanzen. Ich habe drei verschiedene versucht: Eine ging nach dem ersten Tag kaputt, die andere hat ständig die Temperaturen gewechselt, aber diese ist temperaturstabil geblieben. Allerdings kann man nicht gerade genau die Temperatur einstellen. Es gibt mehrere Stufen, die man einstellen kann, die die Wärmeleistung der Matte erhöhen. Ich habe mein Sauerteigbrot bei Stufe 1 gehen lassen, was eine Temperatur von ca. 26 Grad bedeutet. Die Matte benötigt ca. 35 Watt, was bedeuten würde, dass eine Gare von 24 Stunden bei einem Strompreis von 35 Cent je Kilowattstunde (840 Watt sind 0,84 kWh) also 29 Cent kosten würde. Ich habe den Stromverbrauch gemessen und nachgerechnet.
Hier der Affiliate-Link zu der Matte:
Auf die Heizmatte habe ich ein Gitter gestellt, damit die Kastenform für die Gare nicht direkt auf der Matte steht. Man könnte hier auch kleine Klötzchen nehmen oder was auch immer man findet, damit die Form zwei, drei Zentimeter über der Matte steht.
Die auf dem Gitter stehende Backform habe ich dann mit einer kleinen Eurobox bedeckt, die 40 cm x 30 cm x 22 cm ist. Ich habe viele von solchen Kisten hier, wo ich meinen ganzen Krimskrams in der Werkstatt, in der Küche und im Wintergarten verstaut habe. Sicherlich habt ihr auch so etwas zu Hause. Ich habe die Dinger im Obi gekauft, gibt es aber sicherlich auch überall anders. Hier der Link für alle, die es interessiert, zu Obi: https://www.obi.de/p/2230951/eurobox-system-box-vollwand-40-cm-x-30-cm-x-22-cm-grau
Über die Backform habe ich ein feuchtes Handtuch gelegt. Ich werde mir die Tage aber ganz speziell für meine Backform eine Haube nähen. Habe mir dafür schon passende Geschirrhandtücher aus Baumwolle bestellt. Mal sehen, ob der alte Mann das Nähen noch hinbekommt 🙂
Das hat wirklich 100% funktioniert. Die Gare für das Brot war nach ca. 18 Stunden beendet und der Rand der Form wurde erreicht.
Hier noch einmal das genaue Rezept für das 100% Roggensauerteigbrot:
700 g Roggenmehl 1150
630 g Wasser
17 g Salz
25 g Roggenanstellgut
Backofen auf 250° vorheizen, Brot einschieben, Temperatur auf 200 Grad runter, und insgesamt 60 Minuten backen. 10 bis 15 Minuten vor Ende der Backzeit kann man das Brot aus der Backform machen und ohne Form weitermachen
Die Mengenangabe passt genau zu der von mir empfohlenen Form.
Affiliate-Link: https://amzn.to/3VW2l1C
Das Ganze habe ich mit einem Infrarot-Thermometer nachgemessen. Ich finde die Dinger wirklich gut, da man wirklich einfach Temperaturen messen kann, auch aus der Entfernung.
Von den Dingern gibt es verschiedene Modelle, aber ich finde das ganz okay, da es noch zusätzlich eine externe Messspitze hat. Aber grundsätzlich sind die Teile für 10 bis 15 € vollkommen ausreichend.
Und für all diejenigen, die es wirklich ganz genau nehmen wollen und wirklich mal genau nachmessen möchten, was der ganze Spaß kostet, denen kann ich ein einfaches Messgerät empfehlen. Ich habe dieses hier unter anderem, aber auch andere, mit denen man zum Beispiel über eine App den Stromverbrauch aller angeschlossenen Geräte permanent messen kann und diese, wenn man zum Beispiel eine Alexa hat, per Sprachbefehl an- und ausschalten kann. Ist halt ein nettes Spielzeug, mit dem man Geräte an- und ausschalten kann und eben auch deren Stromverbrauch messen kann.
Hier einmal ein Gerät ohne App und Sprachsteuerung:
Und hier eins mit App, oder letztendlich sogar könnte man es mit Alexa verbinden:
Das ist für mich bisher wirklich die einfachste Methode, um Teig aufgehen zu lassen. Ich würde zwei Backformen unterkriegen, und auch das Glas mit dem neuen Anstellgut habe ich einfach vier Stunden ganz am Rand auf die Matte gestellt, bis sich das Volumen verdoppelt hat. Auch das hat hundertprozentig funktioniert.
Diese Methode kann man ja für alles Mögliche nutzen, egal für welche Teige. Alles, was aufgehen muss, hier kann man diese simple Lösung nutzen.
Wer denkt, dass hier Kunststoffdämpfe entstehen, die vielleicht in den Teig kommen, kann die Heizmatte mit Lebensmittelfolie umwickeln. Es gibt ja hier mikrowellengeeignete, die sogar über 100 Grad erträgt.
Übrigens habe ich auch eine Methode herausgefunden, wie man ein Kastenbrot mit ganz dünner, weicher Kruste backen kann. Wenn ich für die Mutti meiner Mutter Brot backe, schneidet sie eh immer die Rinde großflächig ab, aber jetzt, wo sie wirklich weich ist, hat sie gestern die erste Scheibe probiert und sich gefreut, dass sie eben nicht mehr so hart ist. Auch ich muss gestehen, ich mag das Brot lieber mit dünner, weicher Kruste, vor allem als Alltagsbrot.
Das 100% Roggensauerteigbrot ist ja wirklich locker eine Woche haltbar, und wenn man es richtig lagert, die Schnittflächen immer auf ein Holzbrett, im Idealfall das Brot in ein Baumwolltuch eingewickelt oder alles in einen Römertopf, so hält sich das Brot locker eine ganze Woche und bleibt saftig und frisch. Und wenn man es sich nach drei, vier, fünf Tagen kurz auftoastet, schmeckt es wie frisch aus dem Backofen.
Ich werde ja weiterhin experimentieren und auch für all diejenigen, die nicht viel Zeit haben, einige Brotrezepte einsetzen, die mit ganz wenig Hefe, aber trotzdem langer Teigführung, die aktuell immer einstufig sein wird, vorstellen. Die Teigführung sollte wenigstens immer 6 Stunden sein. Das Brot ist einfach aromatischer und bekömmlicher, je länger die Teigführung ist.
Natürlich kommen dann auch mal Misch- oder Weißbrote, Toastbrote, aber auch mal Körnerbrote oder ein Zwiebelbrot an die Reihe. Auch hier alles so einfach wie möglich und vorher erst alles in Kastenform und nicht die sogenannten freigeschobenen Brote.
Man kann natürlich auch den Teig dreistufig führen und einen Haufen Schnickschnack veranstalten, aber ich wette mit euch, es gibt ganz wenige, die es letztendlich herausschmecken, ob der Teig dreistufig geführt wurde oder einstufig. Viele machen eine Wissenschaft daraus, aber das ist es bei einfachen Broten auf keinen Fall. Jeder, aber jeder von euch ist in der Lage, ein Brot zu backen. Man spart nicht nur Geld, sondern man weiß vor allem auch, was man isst.
In ein, spätestens zwei Wochen biete ich auf jeden Fall an, dass ich euch kostenlos einen Sauerteigansatz zuschicke gegen Übernahme der Portokosten. Das könnte mit einem Brief möglich sein, aber ich muss ja noch ein wenig rumexperimentieren, wie ich den Sauerteig in kleinen Mengen am besten vakuumiere, dass er auch in einen Umschlag passt und so die Versandkosten zwei, höchstens 3 € sind. Ich will dabei nichts verdienen.
Auch ist es ganz einfach, aus einem Roggen-Anstellgut dieses zu einem Weizenanstellgut umzuzüchten oder Dinkel oder was auch immer. Auch das werde ich idiotensicher beschreiben. Wer Interesse daran hat, kann mir ja einfach folgen.