Bitcoin-Users: Why don't You come back? Please, hurry!

in #bitcoin6 years ago (edited)

Ein offener Brief an alle, die beim Bitcoin-Absturz Geld und Vertrauen verloren haben

Liebe Leute,

viele von euch haben Ende letzten Jahres den Entschluss gefasst, ihre finanzielle Zukunft selbst in die Hand zu nehmen, haben ihre letzten Kröten zusammengekratzt oder sind mit Geldsummen, die sie noch irgendwo übrig hatten, in den Kryptomarkt eingestiegen. Alle in der gleichen Hoffnung, ihr Geld zu vermehren, sich irgendwann in absehbarer Zukunft etwas leisten zu können, was vorher aussichtslos erschien, den Kindern mehr zum Studium dazugeben zu können, als es das dürftige Einkommen eigentlich zulässt, der Altersarmut doch noch auf den letzten Metern zu entkommen – und was sonst noch alles möglich ist, wenn man mehr ansparen kann, als man bis dahin gekonnt hat.
Viele von euch waren fasziniert von den Möglichkeiten, die sich durch den boomenden Kryptomarkt eröffnet haben. Viele waren fasziniert von der Idee, dass Banken und Kreditinstitute plötzlich leer ausgehen, dass wir ihnen „tschüß“ und „auf nimmerwiedersehen“ sagen und eine neue Welt entsteht, in der die Menschen untereinander tauschen, ohne dass ein Finanzhai daneben steht und euch lächelnd zur Kasse bittet.

Und jetzt? Die Kurse sind nicht weiter an die Decke geschossen, im Gegenteil, es ging steil bergab und es war kein Ende in Sicht. Mit jedem Blick auf die Charts wurden die Ängste größer, die Zweifel fraßen sich in eure Köpfe, alles war doch nur eine Blase und ich bin der Depp, der drauf reingefallen ist. Und am Ende, als der Bitcoin-Preis schon weit unter euren Einkaufspreis gefallen war, hat die Angst gesiegt, ihr habt alles verkauft und steht nun frustriert da, das mutige Abenteuer in der Kryptowelt war ein Desaster und ihr seid euch sicher, nie wieder werdet ihr so dumm sein, noch einmal darauf reinzufallen, nie wieder wird ein Bitcoin euch schwach machen.

Viele von euch werden so gedacht und gehandelt haben, viele stehen jetzt mit leeren Händen da, möglicherweise verschuldet, weil ihr aus der festen Überzeugung, dass ihr schnell viel Geld machen werdet, sogar Kredite aufgenommen habt.

Mittlerweile ist das Tal durchschritten, die Kurse gehen langsam aber stetig wieder nach oben – und ihr wollt vermutlich mit all dem nichts und nie mehr zu tun haben. Oder sagt euch gerade selbst: hätte ich doch bloß nicht verkauft...

Deshalb möchte ich euch an dieser Stelle bitten: lasst die vergangenen Wochen noch einmal Revue passieren. Guckt euch genau an, was passiert ist.

Das Handeln mit Geld ist eine höchst emotionale Sache. Und gleichzeitig sind Emotionen das Schlimmste, was einem in dieser Branche passieren kann.

Allen Emotionen liegt letztlich eins zugrunde: Vertrauen. Und mit dem Vertrauen ist das so eine Sache. Beim Kryptomarkt eigentlich gar nicht anders als in einer Liebesbeziehung. Am Anfang, wenn die Schmetterlinge wild und sanft im Bauch herumfliegen, ist das Vertrauen schier grenzenlos. Nichts scheint der Zukunft auf Wolke sieben im Weg zu stehen, alles, was passiert, wird in das Buch der unendlichen Liebe geschrieben. Doch kaum passiert etwas nicht so gutes, etwas verletzendes, etwas, das Eifersucht auslöst, etwas, bei dem wir uns nicht ernst genommen fühlen – schon schwindet das Vertrauen. Und wenn man nicht aufpasst, schleicht sich das Misstrauen ein und fängt an, mit jedem noch so kleinen Geschehnis zu wachsen, bis es die frische Liebe in kürzester Zeit wieder zerstört hat. Oder - weil man es richtig macht, weil man offen und ehrlich miteinander ist, mit seinen Ängsten und seinem Misstrauen - das Vertrauen wächst und gedeiht wie eine Blume, die irgendwann in ihrer schönsten Blüte steht - und nach langer Zeit ist es da, das Grundvertrauen, das unerschütterlich ist und jede noch so schwere Zeit übersteht...

Als ich - schon vor einiger Zeit - Bitcoins gekauft habe, ging es mir genauso. Ich hatte mich schon länger mit dem Thema beschäftigt, ich liebte die Idee und die Geschichte des Bitcoin, den Idealismus und die Genialität der Nerds, denen es immer wieder gelingt, zu beweisen, dass eine Welt ohne zentralisierte Strukturen viel besser funktionieren würde, ohne übermächtige Großkonzerne, die sich zwischen all unsere Beziehungen stellen und für jeden unserer Schritte Gebühren kassieren. Ich liebte die Idee, eine Währung zu schaffen, die einfach das komplette Finanz- und Bankensystem ignoriert und blitzschnelle gebührenfreie Überweisungen von Ostfriesland nach Kamtschatka ermöglicht, ohne das irgendein Finanzhai auch nur eine müde Mark daran verdient. Coole Sache, alles sicher verschlüsselt und dezentral auf tausenden Rechnern verteilt, keine zentralen Server, die gehackt und zerschossen werden können, keine Unternehmen, die deine Daten abgreifen und dir sagen, deine Testphase ist abgelaufen, ab jetzt musst du das Premium-Paket nehmen...
Ich verfügte über perfektes Halbwissen beim Thema Verschlüsselung, Peer-to-peer-Netzwerken etc. und so merkte ich, dass ich dieser technologischen Erneuerung mein Grundvertrauen schenkte, das Ding hatte Zukunft, da war ich mir sicher, eine Zukunft mit viel Blockchain und wenig Bank, wenig Amazon, wenig Google und wenig Facebook. Eine Zukunft, in der die Politik der reichen Nationen und der multinationalen Konzerne, die Milliarden Menschen in Armut gestürzt hat und sie mit Erpressungen und Knebelverträgen dort Jahr um Jahr hält, anfangen wird zu wackeln. Weil die Menschen überall auf dem Globus Wege entdecken, sich dem Zwangstrott ein wenig zu entziehen. Sei es, dass sie ihr Geld in Bitcoins tauschen und somit verhindern können, dass die Inflation ihr schwer erarbeitetes Geld im Nu wieder wegfrisst. Sei es durch Blockchainprojekte, die den 'unbanked', den über 2 Milliarden Menschen ohne Zugang zu einem Bankkonto, neue Möglichkeiten eröffnen, auch ohne Konto und ohne ID-Card an günstige Peer-to-peer-Kredite zu gelangen und damit ihr Leben mit mehr Selbstbestimmung und Perspektive füllen zu können. Oder die neuen Wege, die sich den Millionen fern von der Heimat arbeitenden Menschen eröffnen, endlich Geld nach Hause zu ihren Liebsten schicken zu können, ohne dass Western Union ihnen davon 10, 15 oder noch mehr Prozente an Gebühren stehlen kann.

Meine Zuversicht und mein Vertrauen waren also riesig, die Menschheit wird sich diese Entwicklung nicht mehr nehmen und schon gar nicht verbieten lassen. Alle Menschen profitieren von Bitcoin und deshalb wird der Kurs in noch völlig ungeahnte Höhen schießen.

Deshalb legte ich mir stolz meine ersten Bitcoins zu, und sie entwickelten sich prächtig, die nächsten Wochen gingen sie ab wie eine Rakete und rauschten hoch bis auf 250%. Ich war begeistert und beschloss, nicht vor 2030 zu verkaufen und mir kurz vor der Zielkurve doch noch ein luxuriöses Frührentnerdasein gesichert zu haben.

Kurz darauf stürzte er dann aber ab und ging zum ersten Mal richtig in den Keller. Shit, und schon kamen Angst und Panik über mich, „der wird vielleicht runtergehen bis auf Null! Was soll ich tun? Alles Geld in den Sand in den Sand gesetzt, verdammt, das war doch alles Quatsch mit dem Rentnerluxus, ich werde mein Dasein damit fristen, mit dem Rollator Zeitungen auszutragen...und schon hatte ich alles wieder verkauft...
Und ratet mal, was dann passierte? Just nach dem Verkauf wurde die Rakete wieder neu gezündet, es sah aus nach straight to the moon, wie es so schön im Crypto-Slang heißt - und mein Gewissen schlug gnadenlos auf mich ein: "Du Idiot, du wolltest den Coin bis 2030 nicht anrühren und verkaufst ihn gleich bei der ersten Welle nach unten!"

Ihr seht, so ist das mit dem Vertrauen. Die Angst, meinen Einsatz zu verlieren, erzeugte dunkle Schatten, die sich wie eine Decke über jede Zuversicht und jede Überzeugung legten, alle vorherigen Gedanken fühlten sich plötzlich ganz anders an, und Angst und Panik warfen alles, aber wirklich alles über den Haufen, von dem ich vorher noch überzeugt war.

Ich hatte das Glück, dass der Kurs gleich nach meinem Verkauf wieder angestiegen war, ich kaufte schnell wieder alle verkauften Coins zurück und machte nur einen geringen Verlust. Und so wurde mir auch schnell bewusst, wie es um mich bestellt war, dass das anfängliche Vertrauen doch besser war, als die angst- und panikgesteuerten Reaktionen.
Ihr hattet es vielleicht schwerer. Weil der Kurs einige Wochen stetig nach unten ging.

Ich habe seit dieser Zeit viel gelernt, viel gelesen, mich viel mit dem Markt beschäftigt. Meine Überzeugung ist dadurch nicht verschwunden, im Gegenteil: je tiefer ich mich in das Thema einarbeite, desto stärker wird die Überzeugung. Und das Vertrauen? Ja, das Vertrauen ist mit jedem Kurs-Ab und wieder -Auf, das ich seitdem erlebt habe, weiter gewachsen. Ich bin mittlerweile regelrecht entspannt, weil ich sicher bin, dass langfristig der Bitcoin nicht aufzuhalten ist. So, wie in einer Liebesbeziehung, in der das unerschütterliche Grundvertrauen Einzug gehalten hat.

Der Kurs ist nun wieder auf dem Weg nach oben, und wenn ihr euch die letzten Wochen anschaut, werdet ihr sehen, dass die immer wieder neuen Kursstürze vor allem immer wieder neuen negativen Medienberichten folgten – die sich im Nachhinein fast durchweg als falsche oder verfälschte Meldungen herausgestellt haben. Die Kursstürze wurden also zum großen Teil durch Panik ausgelöst, die aufgrund falscher Informationen entstanden war, und die zu massenhaften Panikverkäufen führten.
Und ihr ward vermutlich Teil dieser Panikverkäufer, ihr als unzählige Menschen, die trotz kleiner Beträge in der Masse einen großen Einfluss haben, den ihr nicht zu euren Gunsten genutzt habt, sondern zu eurem eigenen Schaden.

Ihr seht, nicht nur euch ging es am Anfang so, jeder hat Angst, sein Geld zu verlieren, und Angst ist bekanntlich die schlechteste Beratung. Grundsätzlich sollten Emotionen möglichst wenig Platz einnehmen am Kryptomarkt. Vielmehr sind es Geduld und Vernunft, die entscheidend dabei sind, nicht die falschen Entscheidungen zu treffen. Kauf- und Verkaufsentscheidungen, die auf der Grundlage von Emotionen gefällt werden, bedeuten mit ziemlicher Sicherheit am Ende Verluste.

Also, liebe Leute, geht noch mal in euch. Besinnt euch noch einmal auf eure Träume und eure Zuversicht, die ihr am Anfang eures Einstiegs in die Kryptowelt noch hattet. Holt euch die Träume wieder zurück. Das Abenteuer Bitcoin ist noch lange nicht vorbei. Kommt zurück und lebt dieses Abenteuer weiter. Wir, der Rest dieser unfassbar großen, weltweiten Community, freuen uns auf euch!

Come back and stay for good this time!

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