RE: Das Hochmittelalter und sein Geldsystem - Eine Zeit des Wohlstands und des Friedens
Toller Artikel, danke. Die Zeit war halt auch eine, in der Patrizier, Adel und Klerus herrschten und das recht gut offenbar. Das passt in die marxistische Lesart der Geschichte nicht so recht rein. Leider wird ja heute alles nur noch durch die Brille der Dialektik gesehen und das ist nunmal Konflikt.
Interessant ist, dass es im Hochmittelalter eine Warmzeit gab, welche zur Blüte beitrug. Die Konflikte kamen wieder als das Klima sich abkühlte und v.a. das Fleisch wieder teuer wurde. Eine halbe Stunde für ein Pfund Fleisch ist ziemlich günstig, ich kann das kaum glauben...
Martin Luther hat seine Thesen auch erst anschlagen müssen, als der zinslose (bzw. negativzins für Spareinlagen) nicht mehr da war, um einen Ausgleich zu schaffen.
Ergo: Ein gutes Geldsystem und warmes Klima bringen Wohlstand.
Vor ein paar Jahren lief auf den öffentlichen eine Doku über Deutschland und da kam man auch auf das Thema Mittelalter zu sprechen. Schon zu Jahrtausendwende war es so, dass man im Schnitt pro Kopf 100kg Fleisch im Jahr gegessen hat. Nach den Pestepidemien um 1340-50 kletterte diese Menge auf über 200kg, da es deutlich weniger Menschen gab, aber die Viehbestände gleich geblieben sind.
Darüber hinaus darf man nicht vergessen,d ass so ziemlich jeder Hühner und Schweine hielt. Auch in der Stadt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeindehirte
Erst später sank der Fleischkonsum durch diverse Faktoren: Religionskriege, schlechteres Klima etc.
Danke. Wieder was gelernt. Bislang hielt ich Fleisch für ein rares Luxusgut bis in die 1950er Jahre..
Wie diese Zeit zu Ende gegangen ist, steht auch in dem im Artikel erwähnten Buch. Reiche Handelsleute haben die Könige dazu gedrängt, eine Währung zu schaffen, welche nicht mehr verrufen werden sollte. Danach kamen dann die Geldverleiher und in Bayern etablierten sich die Fugger. Sowas war vorher gar nicht möglich wegen des Schwundgeldes. Ich denke aber auch, dass die Abkühlung des Klimas ebenfalls dazu beigetragen hat. Warmperioden waren ja immer Zeiten des Wohlstands.
Ich kann mir vorstellen, dass das der Preis gewesen sein könnte für den Schutz vor dem immer näher kommenden Islam. Fernhandelskaufleute wussten ja, was im Orient los war und worin die Interessen und Schwächen der Osmanen u.a. bestanden.