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RE: Der Hass lähmt das Leben...

Wie soll ich mit einem Menschen in einem Dialog treten der mich aufgrund seines Weltbildes als Untermensch ansieht? Der mich als Kanake und Kameltreiber bezeichnet? Der mich aufgrund meiner Hautfarbe persönlich beschimpft und anfeindet?
Ich spreche hier aus persönlicher Erfahrung, ich bin in meinem Leben schon häufig rassistisch beleidigt worden.
Sorry ich werde sicherlich kein Verständnis für einen Rassisten aufbringen können.

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Hallo Red,

die Überwindung der narzistischen Kränkung ist wichtig, denn nur so kannst Du in den Dialog treten, sofern Dein Gegenüber, der Dich verletzt, nicht selbst den letzten Rest an Liebe und Selbstachtung verloren hat.

Ist es nicht so, dass Du einen Menschen, der Dich zum Untermenschen macht in dem er Dich herabsetzt, nicht ebenso zum Untermenschen machst, in dem Du ihn zum Rassisten stempelst?

Der Mensch hat in seinem knapp begrenzten Leben aus Knappheit stets jeden Tag aufs neue die intellektuelle Freiheit sich entweder dem Bösen oder dem Guten zu zuwenden.

Natürlich lehrt uns die Lebenswirklichkeit, dass es Menschen gibt, die sich dem Bösen verschrieben haben und die einfach nur Idioten sind.

Aber wo soll die Welt enden, wenn nicht im Krieg, wenn wir nicht den Dialog stets - trotz aller narzistischen Kränkung und Verletzung durch unseren Gegenüber - suchen.

Gewiss, dass ist schwer - gilt aber für alle Beteiligten. Ist der Intellekt, der Verstand, das Herz und die Seele Deines gegenübers nicht vollständig beschädigt oder abhanden gekommen, so besteht im Dialog die Chance den wahren Menschen mit all seinen Ängsten und Verletzungen kennen zu lernen, die ihn anfällig gemacht haben oder auch noch machen für menschenfeindliche Ideologien.

Ich denke, dass in der Befreiuung des Geistes, in der Liebe selbst, die Antwort auf Deine Frage liegt.

Herzliche Grüße.

Moin,

die Überwindung der narzistischen Kränkung ist wichtig, denn nur so kannst Du in den Dialog treten, sofern Dein Gegenüber, der Dich verletzt, nicht selbst den letzten Rest an Liebe und Selbstachtung verloren hat.

Da ist was dran.

Ist es nicht so, dass Du einen Menschen, der Dich zum Untermenschen macht in dem er Dich herabsetzt, nicht ebenso zum Untermenschen machst, in dem Du ihn zum Rassisten stempelst?

Nein, wer einen Menschen aufgrund seiner Herkunft, Glaube oder Hautfarbe zum Untermenschen erklärt, aufgrund seiner Meinung nach "überlegenen" Abstammung, ist kein Untermensch sondern einfach nur ein Rassist und Vollidiot. Die Tatsache zu benennen suggeriert nicht gleiches mit gleichem zusammenzusetzen. Wer einen Mord begeht ist ein Mörder, wer lügt ist ein Lügner und wer Menschen rassistisch beleidigt ist ein Rassist.

Aber wo soll die Welt enden, wenn nicht im Krieg, wenn wir nicht den Dialog stets - trotz aller narzistischen Kränkung und Verletzung durch unseren Gegenüber - suchen.

Klingt an sich ja ganz schön, aber wie soll ein Dialog den stattfinden wenn die eine Seite sich überlegen fühlt aufgrund absurder Eigenmeinung? Wie soll ich mit jedem in einem Dialog treten der der Meinung ist weil er der Herrenrasse angehört etwas besseres ist als ein dunkelhäutiger Mensch?
Ich möchte jetzt nicht damit sagen das Gewalt hier die richtige Antwort darauf ist, hier ist die Mehrheitsgesellschaft gefragt. Man muss immer wieder sagen das Rassisten nicht die Mehrheit der Gesellschaft abbilden.

Natürlich lehrt uns die Lebenswirklichkeit, dass es Menschen gibt, die sich dem Bösen verschrieben haben und die einfach nur Idioten sind.

Das stimmt!

Ich denke, dass in der Befreiuung des Geistes, in der Liebe selbst, die Antwort auf Deine Frage liegt.

Alles richtig, zusätzlich das Benennen der Tatsachen ist meiner Meinung nach elementar. Vor allem Dingen das es Rassismus gibt und ein riesiges Problem damit einhergeht. Rassismus runterzuspielen und gar zu behaupten das es kein Rassismus-Problem gibt ist nicht wirklich hilfreich. Das Problem erkennen, dann mit rechtsstaatlichen Mitteln durch Aufklärung das Problem angehen.

Beste Grüße zurück.