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RE: Preventing the Christchurch terrorist video from spreading across the Internet would require unseen Orwellian censorship 🤔

in #news6 years ago

Also du fändest es gut, wenn, sagen wir mal, dein Neffe mit dem Motorrad verunglückt auf ner stark befahrenen Kreuzung (gibt ja derer in München genug) und dann ein Gaffer die Reanimation und/oder den Abtransport filmt? Und das halb Deutschland auf Facebook sehen kann?
Was ist mit der Pietät Toten und Angehörigen gegenüber? Ist das auch nicht mehr zeitgemäß?

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Natürlich würde er es nicht gut finden - aber ich denke eine generelle Internetzensur um solche Extremfälle zu vermeiden fände er noch schlimmer.

Klare Antwort: Ja! Weil es für andere vor allem junge Menschen, die Motorrad zu fahren beabsichtigen, ein abschreckendes Beispiel wäre. Ich würde mit der Veröffentlichung also andere vor diesem unnötigen Risiko warnen.

Das glaube ich wiederum nicht, da man dann abstumpft. Siehe die Negativwerbung auf den Zigarettenschachteln und Tabakpackungen ... gerade die jungen Leute rauchen trotzdem, soziale Kontrolle gibt es in deren Gruppen offenbar nicht.

Ein Bekannter hatte (unverschuldet, heißt es, aber da gab es auch andere Stimmmen) das "Vergnügen", von einem LKW eingeklemmt zu werden. Diverse innere Verletzungen waren die Folge, er hat es aber überlebt. Nach fast 20 Jahren wurde dann auch die Schwerbehinderteneinstufung reduziert. Anzusehen war ihm äußerlich - NICHTS!

Ach, mir fallen noch so viele Dinge ein, die man "einfach so" "gewinnen" kann, nicht nur chirurgische Sachen. Ich habe vor genau einem Jahr während des Krankenhauspraktikums zwei Männer getroffen, beide noch keine 60, beide wegen Multiorganversagen auf der Intensivstation. Wach. Zwischen anderen eigentlich deutlich kränkeren Patienten.
Wer warnt denn heute die Leute, die einen Diabetes, eine Grippe, eine COPD verschleppen? Und hat das einen Effekt?

Stimme dir im Wesentlichen zu! Abschreckung war mal . . . heutzutage berührt das nur noch wenige. Leider.

Ein kurzer Blick in viele Artikel, die pro oder gegen die Veröffentlichung von Unfallfotos usw. sind, zeigt ein sehr differenziertes Bild. Derartige Bilder können abschreckend wirken, sind sie aber meist leider nicht.

Mit der Veröffentlichung derartiger Bilder und Videos muss sehr sorgsam und verantwortlich umgegangen werden und dies muss von Fall zu Fall entschieden werden. Nicht zu vergessen die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen, die immer im Vordergrund stehen müssen.

Wenn jemand z.B. den Unfalltod einer nahe stehenden Person zuerst durch die sozialen Medien erfährt und erst später von der Polizei, dann finde ich das sehr problematisch.

Die Sensationsgier vieler Menschen ist einfach grenzenlos (geworden).

Was ich vorhin eigentlich noch dazu schreiben wollte: ich glaube, es ist tragischer, über einen Unfall oder den Tod eines Menschen zu lesen als Bilder zu sehen, da psychologisch andere Kanäle angesprochen werden.

Ich würde keinem Fan von Splatterfilmen unterstellen, daß er oder sie oder wasauchimmer kein innerlich sehr empfindsamer Mensch ist.

Wir haben alle innere Bilder, die für uns schrecklich sind.